Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955.480. An Emanuel. [Bayreuth, 25. März 1825]Guten Morgen, mein Emanuel! Die Kapselbriefe haben Sie schon R. 481. An Emanuel. [Bayreuth, 27. März 1825]Guten Morgen, mein alter Emanuel! Dieses Blättchen soll nur ein10 *482. An Joseph Max in Breslau. Baireut d. 7 Apr. 182515Endlich kommt, wie von allen Erdendingen, auch das Ende meines (5te Ld'or fünfte Rad am Wagen.)20 Die graue Farbe des Papiers thut am meisten meinen Augen wohl, Es gehe Ihnen recht wohl und das Schicksal überlasse nicht blos *483. An Eduard Pohl in Breslau. [Bayreuth, 7. April 1825]Zu Ihren Freuden am poetischen Leben und Streben wünsch' ich30 480. An Emanuel. [Bayreuth, 25. März 1825]Guten Morgen, mein Emanuel! Die Kapſelbriefe haben Sie ſchon R. 481. An Emanuel. [Bayreuth, 27. März 1825]Guten Morgen, mein alter Emanuel! Dieſes Blättchen ſoll nur ein10 *482. An Joſeph Max in Breslau. Baireut d. 7 Apr. 182515Endlich kommt, wie von allen Erdendingen, auch das Ende meines (5te Ld’or fünfte Rad am Wagen.)20 Die graue Farbe des Papiers thut am meiſten meinen Augen wohl, Es gehe Ihnen recht wohl und das Schickſal überlaſſe nicht blos *483. An Eduard Pohl in Breslau. [Bayreuth, 7. April 1825]Zu Ihren Freuden am poetiſchen Leben und Streben wünſch’ ich30 <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0293" n="281"/> <div type="letter" n="1"> <head>480. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 25. März 1825]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, mein <hi rendition="#aq">Emanuel!</hi> Die Kapſelbriefe haben Sie ſchon<lb/> gehabt; die eingeſchnürten ſind frühere zum bequemen Leſen. Eine<lb/> heitere Reiſe brauch’ ich Ihnen weder erſt zu wünſchen, noch zu weiſ-<lb n="5"/> ſagen.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>481. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 27. März 1825]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, mein alter <hi rendition="#aq">Emanuel!</hi> Dieſes Blättchen ſoll nur ein<lb n="10"/> Arzenei- oder Weinzettel an der Kapſel ſein. — Käme jemand von<lb/> München ſo ſchnell zurück, als ichs immer von Ihnen wünſche: ſo<lb/> hätt’ ich doch Beſtellungen an <hi rendition="#aq">Niggel.</hi></p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>*482. An <hi rendition="#g">Joſeph Max in Breslau.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Baireut</hi> d. 7 Apr. 1825</hi> </dateline> <lb n="15"/> <p>Endlich kommt, wie von allen Erdendingen, auch das Ende meines<lb/> Buches; für meine Augen eine ſchwere Aufgabe! — Das Kapitel über<lb/> die Religion, daß Sie gewünſcht, foderte eine lange und tiefe Unter-<lb/> ſuchung, und folgt nicht mit.</p><lb/> <p>(5<hi rendition="#sup">te</hi> <hi rendition="#aq">Ld’or</hi> fünfte Rad am Wagen.)<lb n="20"/> </p> <p>Die graue Farbe des Papiers thut am meiſten meinen Augen wohl,<lb/> als wären ſie Herrnhuter. Wollten Sie nicht die Gefälligkeit haben —<lb/> zumal da Sie mir ſogar unverlangte immer beweiſen — mir von dem<lb/> beigelegten Grau- und Probeblatte bei der Überſendung der <hi rendition="#aq">Bücher-<lb/> schau</hi> etwa zwei oder drei Buch mitzuſenden?<lb n="25"/> </p> <p>Es gehe Ihnen recht wohl und das Schickſal überlaſſe nicht blos<lb/> Ihrem Bewußtſein die Belohnung Ihres Herzens!</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>*483. An <hi rendition="#g">Eduard Pohl in Breslau.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 7. April 1825]</hi> </dateline><lb/> <p>Zu Ihren Freuden am poetiſchen Leben und Streben wünſch’ ich<lb n="30"/> Ihnen herzlich Glück und Dauer. — Decken Sie ſich in Berlin gegen die<lb/> myſtiſche Influenza durch das Studium der älteren Exegeten, eines<lb/> de Wette, Paulus, Eichhorn und — Herders! Die jetzige Zeit kennt<lb/> nur religiöſe Phantaſie und Etymologie, aber keine Exegeſe und Kirchen-<lb/> geſchichte.<lb n="35"/> </p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [281/0293]
480. An Emanuel.
[Bayreuth, 25. März 1825]
Guten Morgen, mein Emanuel! Die Kapſelbriefe haben Sie ſchon
gehabt; die eingeſchnürten ſind frühere zum bequemen Leſen. Eine
heitere Reiſe brauch’ ich Ihnen weder erſt zu wünſchen, noch zu weiſ- 5
ſagen.
R.
481. An Emanuel.
[Bayreuth, 27. März 1825]
Guten Morgen, mein alter Emanuel! Dieſes Blättchen ſoll nur ein 10
Arzenei- oder Weinzettel an der Kapſel ſein. — Käme jemand von
München ſo ſchnell zurück, als ichs immer von Ihnen wünſche: ſo
hätt’ ich doch Beſtellungen an Niggel.
*482. An Joſeph Max in Breslau.
Baireut d. 7 Apr. 1825 15
Endlich kommt, wie von allen Erdendingen, auch das Ende meines
Buches; für meine Augen eine ſchwere Aufgabe! — Das Kapitel über
die Religion, daß Sie gewünſcht, foderte eine lange und tiefe Unter-
ſuchung, und folgt nicht mit.
(5te Ld’or fünfte Rad am Wagen.) 20
Die graue Farbe des Papiers thut am meiſten meinen Augen wohl,
als wären ſie Herrnhuter. Wollten Sie nicht die Gefälligkeit haben —
zumal da Sie mir ſogar unverlangte immer beweiſen — mir von dem
beigelegten Grau- und Probeblatte bei der Überſendung der Bücher-
schau etwa zwei oder drei Buch mitzuſenden? 25
Es gehe Ihnen recht wohl und das Schickſal überlaſſe nicht blos
Ihrem Bewußtſein die Belohnung Ihres Herzens!
*483. An Eduard Pohl in Breslau.
[Bayreuth, 7. April 1825]
Zu Ihren Freuden am poetiſchen Leben und Streben wünſch’ ich 30
Ihnen herzlich Glück und Dauer. — Decken Sie ſich in Berlin gegen die
myſtiſche Influenza durch das Studium der älteren Exegeten, eines
de Wette, Paulus, Eichhorn und — Herders! Die jetzige Zeit kennt
nur religiöſe Phantaſie und Etymologie, aber keine Exegeſe und Kirchen-
geſchichte. 35
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(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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