Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955.versicherte mich, daß bei den Unteraufschlägern durchaus keine R. 532. An Frau Gottlieb Richter. Hochgeschätzte Frau Schwägerin! 5Den größten Gefallen könnten Sie [mir] jetzo thun, wenn Sie mich Ihr Richter 533. An Gottlieb Richter. Guten Tag, lieber Bruder! Man kann dir nur einen schreiben, aber15 J. P. F. Richter 534. An Gottlieb Richter.25 Lieber Bruder! Morgen zapft die Schillingin ein neues Faß an. Richter 20 Jean Paul Briefe. VIII.
verſicherte mich, daß bei den Unteraufſchlägern durchaus keine R. 532. An Frau Gottlieb Richter. Hochgeſchätzte Frau Schwägerin! 5Den größten Gefallen könnten Sie [mir] jetzo thun, wenn Sie mich Ihr Richter 533. An Gottlieb Richter. Guten Tag, lieber Bruder! Man kann dir nur einen ſchreiben, aber15 J. P. F. Richter 534. An Gottlieb Richter.25 Lieber Bruder! Morgen zapft die Schillingin ein neues Faß an. Richter 20 Jean Paul Briefe. VIII.
<TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0317" n="305"/> verſicherte mich, daß bei den <hi rendition="#g">Unter</hi>aufſchlägern durchaus keine<lb/> Änderung möglich ſei, blos bei einigen Oberaufſchlägern.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>532. An <hi rendition="#g">Frau Gottlieb Richter.</hi></head><lb/> <salute> <hi rendition="#et">Hochgeſchätzte Frau Schwägerin!</hi> </salute> <lb n="5"/> <p>Den größten Gefallen könnten Sie [mir] jetzo thun, wenn Sie mich<lb/> für einen Hamſter hielten und mir Kartoffeln gäben. Blos noch fünf<lb/> Stück hab’ ich im Vermögen; und kann doch leichter ohne Brod als<lb/> ohne jene leben. Nirgends find’ ich in der Stadt deren mehr. Ein<lb/> Metzen, ja ein halber wäre uns genug. Ich bitt auch unſern Ober- und<lb n="10"/> Unter- und Quer-Aufſchläger darum.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Ihr<lb/> Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>533. An <hi rendition="#g">Gottlieb Richter.</hi></head><lb/> <p>Guten Tag, lieber Bruder! Man kann dir nur einen ſchreiben, aber<lb n="15"/> keinen ſagen, weil du ſeit einiger Zeit ſo ſelten geworden wie — altes<lb/> Bier. Schwerlich kannſt du mir noch letztes verſchaffen — ich tränk’ es<lb/> freilich mit Dank gegen dich und den Wirth —; aber kannſt du mir nicht<lb/> wenigſtens von neuem das beſte zuleiten? Du thäteſt mir wol damit.<lb/> Sinne und frage — und antworte mir dann. — Ich grüße deine liebe<lb n="20"/> Frau, die ſich ja durch das neuliche Hindernis eines ganzen arbeitvollen<lb/> Tags meiner Frau nicht abhalten laſſen ſoll, ihren Beſuch zu wieder-<lb/> holen.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">J. P. F. Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>534. An <hi rendition="#g">Gottlieb Richter.</hi><lb n="25"/> </head> <p>Lieber Bruder! Morgen zapft die <hi rendition="#aq">Schillingin</hi> ein neues Faß an.<lb/> Ich würde davon nehmen, wenn du vorher bei ihr mich eines guten<lb/> verſicherteſt. Ihr Schenkbier iſt elend. — Hat denn <hi rendition="#aq">Wolf</hi> kein gutes? —<lb/> Thue mir den Gefallen, zu ihr zu gehen und ſei für mein Bier was<lb/><hi rendition="#aq">Rudhart</hi> für deine Einnahme iſt. Gib mir noch heute Nachricht als mein<lb n="30"/> guter Bier-<hi rendition="#aq">Rudhart.</hi></p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <fw place="bottom" type="sig">20 Jean Paul Briefe. <hi rendition="#aq">VIII.</hi></fw><lb/> </body> </text> </TEI> [305/0317]
verſicherte mich, daß bei den Unteraufſchlägern durchaus keine
Änderung möglich ſei, blos bei einigen Oberaufſchlägern.
R.
532. An Frau Gottlieb Richter.
Hochgeſchätzte Frau Schwägerin! 5
Den größten Gefallen könnten Sie [mir] jetzo thun, wenn Sie mich
für einen Hamſter hielten und mir Kartoffeln gäben. Blos noch fünf
Stück hab’ ich im Vermögen; und kann doch leichter ohne Brod als
ohne jene leben. Nirgends find’ ich in der Stadt deren mehr. Ein
Metzen, ja ein halber wäre uns genug. Ich bitt auch unſern Ober- und 10
Unter- und Quer-Aufſchläger darum.
Ihr
Richter
533. An Gottlieb Richter.
Guten Tag, lieber Bruder! Man kann dir nur einen ſchreiben, aber 15
keinen ſagen, weil du ſeit einiger Zeit ſo ſelten geworden wie — altes
Bier. Schwerlich kannſt du mir noch letztes verſchaffen — ich tränk’ es
freilich mit Dank gegen dich und den Wirth —; aber kannſt du mir nicht
wenigſtens von neuem das beſte zuleiten? Du thäteſt mir wol damit.
Sinne und frage — und antworte mir dann. — Ich grüße deine liebe 20
Frau, die ſich ja durch das neuliche Hindernis eines ganzen arbeitvollen
Tags meiner Frau nicht abhalten laſſen ſoll, ihren Beſuch zu wieder-
holen.
J. P. F. Richter
534. An Gottlieb Richter. 25
Lieber Bruder! Morgen zapft die Schillingin ein neues Faß an.
Ich würde davon nehmen, wenn du vorher bei ihr mich eines guten
verſicherteſt. Ihr Schenkbier iſt elend. — Hat denn Wolf kein gutes? —
Thue mir den Gefallen, zu ihr zu gehen und ſei für mein Bier was
Rudhart für deine Einnahme iſt. Gib mir noch heute Nachricht als mein 30
guter Bier-Rudhart.
Richter
20 Jean Paul Briefe. VIII.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |