Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955.44. An Heinrich Voß in Heidelberg. Baireut d. 8ten Mai 1820Mein Guter! Den 5ten schrieb ich an dich. Nur 3 Eilzeilen -- hier. Dein Richter10 45. An Buchhändler Schrag in Nürnberg. Baireut d. 8ten Mai 1820Hier send' ich Ihnen mit der Bitte baldigen Abdrucks aus einem noch Ihr ergebner20 Jean Paul Fr. R. 46. An Emanuel und Otto. [Bayreuth, 11. Mai 1820. Himmelfahrt][Unter einem Brief von A. Beyfus vom 26. April 1820] Dieser Brief verfinsterte mir den herrlichen Himmelfarthmai anfangs25 44. An Heinrich Voß in Heidelberg. Baireut d. 8ten Mai 1820Mein Guter! Den 5ten ſchrieb ich an dich. Nur 3 Eilzeilen — hier. Dein Richter10 45. An Buchhändler Schrag in Nürnberg. Baireut d. 8ten Mai 1820Hier ſend’ ich Ihnen mit der Bitte baldigen Abdrucks aus einem noch Ihr ergebner20 Jean Paul Fr. R. 46. An Emanuel und Otto. [Bayreuth, 11. Mai 1820. Himmelfahrt][Unter einem Brief von A. Beyfus vom 26. April 1820] Dieſer Brief verfinſterte mir den herrlichen Himmelfarthmai anfangs25 <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0033" n="28"/> <div type="letter" n="1"> <head>44. An <hi rendition="#g">Heinrich Voß in Heidelberg.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Baireut</hi> d. 8<hi rendition="#sup">ten</hi> Mai 1820</hi> </dateline><lb/> <p>Mein Guter! Den 5<hi rendition="#sup">ten</hi> ſchrieb ich an dich. Nur 3 Eilzeilen — hier.<lb/> Meine Schwiegermutter bringt dir meine Doppelwörter. Meine An-<lb/> ſicht wird, wenn nicht das ganze, doch das halbe Schlachtfeld gewinnen.<lb n="5"/> — Die Herzogin von Kurland war 1½ Tag in <hi rendition="#aq">Heidelberg</hi> und doch<lb/> gingſt du nicht zu ihr? — In dieſer Woche muß der Regen kommen,<lb/> der die Heiterkeit der nächſten und meine Reiſe feſtſetzt. Lebe wol!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Dein<lb/> Richter<lb n="10"/> </hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>45. An <hi rendition="#g">Buchhändler Schrag in Nürnberg.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Baireut</hi> d. 8<hi rendition="#sup">ten</hi> Mai 1820</hi> </dateline><lb/> <p>Hier ſend’ ich Ihnen mit der Bitte baldigen Abdrucks aus einem noch<lb/> ungedruckten Werke ein Bruchſtückchen für die <hi rendition="#aq">Eos.</hi> Mög’ es doch ohne<lb/> die Flecken der Druckfehler erſcheinen können! — Übrigens bitt ich Sie,<lb n="15"/> mir das Geſchenk der trefflichen <hi rendition="#aq">Eos</hi> blos in größern Zwiſchenräumen<lb/> zukommen zu laſſen, da ich doch hier meine Neugierde an andern Sen-<lb/> dungen derſelben befriedigen kann!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Ihr<lb/> ergebner<lb n="20"/> Jean Paul Fr. R.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>46. An <hi rendition="#g">Emanuel und Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 11. Mai 1820. Himmelfahrt]</hi> </dateline><lb/> <note type="editorial"> <hi rendition="#et">[Unter einem Brief von A. Beyfus vom 26. April 1820]</hi> </note><lb/> <p>Dieſer Brief verfinſterte mir den herrlichen Himmelfarthmai anfangs<lb n="25"/> durch einen nahen Verdacht, bis ich endlich im Tagebuch meinen Troſt<lb/> und blos Seine unſägliche Reue über ſeine unbeantworteten Briefe<lb/> bei ſeiner eben ſo großen Überſchätzung meiner fand. Es waren zwei<lb/> phantaſiekräftige Briefe aus Hamburg, die ich immer beantworten<lb/> wollte, die ich aber jetzo im Abgrunde des Briefkoffers nicht erfiſchen<lb n="30"/> kann. Geantwortet muß jetzt werden, wenn ich nur Seinen Namen weiß.<lb/> Ach <hi rendition="#aq">Emanuel,</hi> oder <hi rendition="#aq">Otto,</hi> macht mir doch das unentbehrliche Geſchenk<lb/> mit Seinem Namen! In Euerem beſſern Gedächtnis wohnt er gewiß<lb/> noch.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [28/0033]
44. An Heinrich Voß in Heidelberg.
Baireut d. 8ten Mai 1820
Mein Guter! Den 5ten ſchrieb ich an dich. Nur 3 Eilzeilen — hier.
Meine Schwiegermutter bringt dir meine Doppelwörter. Meine An-
ſicht wird, wenn nicht das ganze, doch das halbe Schlachtfeld gewinnen. 5
— Die Herzogin von Kurland war 1½ Tag in Heidelberg und doch
gingſt du nicht zu ihr? — In dieſer Woche muß der Regen kommen,
der die Heiterkeit der nächſten und meine Reiſe feſtſetzt. Lebe wol!
Dein
Richter 10
45. An Buchhändler Schrag in Nürnberg.
Baireut d. 8ten Mai 1820
Hier ſend’ ich Ihnen mit der Bitte baldigen Abdrucks aus einem noch
ungedruckten Werke ein Bruchſtückchen für die Eos. Mög’ es doch ohne
die Flecken der Druckfehler erſcheinen können! — Übrigens bitt ich Sie, 15
mir das Geſchenk der trefflichen Eos blos in größern Zwiſchenräumen
zukommen zu laſſen, da ich doch hier meine Neugierde an andern Sen-
dungen derſelben befriedigen kann!
Ihr
ergebner 20
Jean Paul Fr. R.
46. An Emanuel und Otto.
[Bayreuth, 11. Mai 1820. Himmelfahrt]
Dieſer Brief verfinſterte mir den herrlichen Himmelfarthmai anfangs 25
durch einen nahen Verdacht, bis ich endlich im Tagebuch meinen Troſt
und blos Seine unſägliche Reue über ſeine unbeantworteten Briefe
bei ſeiner eben ſo großen Überſchätzung meiner fand. Es waren zwei
phantaſiekräftige Briefe aus Hamburg, die ich immer beantworten
wollte, die ich aber jetzo im Abgrunde des Briefkoffers nicht erfiſchen 30
kann. Geantwortet muß jetzt werden, wenn ich nur Seinen Namen weiß.
Ach Emanuel, oder Otto, macht mir doch das unentbehrliche Geſchenk
mit Seinem Namen! In Euerem beſſern Gedächtnis wohnt er gewiß
noch.
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(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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