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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955.

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kalender hab' ich eine Darstellung meines Aufenthaltes in Löbichau ge-
liefert. -- Neulich blieb ein armer Student Kornfeld aus Pesth mehre
Wochen hier, um mich zu sehen und zu lesen, ein Studierender der
Medizin und der Poesie; die Hauptsache aber war, daß sein reicher
Gönner, ein junger Kaufmann in Pesth, ihm die Wahl gelassen, auf5
seine Kosten mit ihm nach Italien zu gehen oder hieher. --

Jetzo zur Antwort auf deine trefflichen Fragen und Berichtigungen

Seit. 7. hast du das "ob" und alles richtig gemacht.
S. 11. Der Maler heißt Hackert.
S. 17. Grunderde ist ein alchemischer Ausdruck.
10
S. 4. Weylands Abenteuer.
S. 19. allerdings sollte es heissen "verpfändete Marggrafschaft".
S. 25 lies: "wenn ich die Ehescheidung von seiner Frau und alle seine
Schulden bezahlt habe."
S. 37 lies: "so daß wirklich für die Welt der Mensch ein Bissen (bolus)15
ist, den ein organischer Leib nur zweimal verspürt, erstlich wenn
er eintritt in den Schlund, zweitens, wenn er austritt aus
dem After, zwischen beiden aber ungefühlt durch den ganzen
Unterleib durchrückt."
S. 61. Lies: "Schon lange, lieber M. Grimold de la Regniere, wollt' ich20
eine Hand drücken, die, obwol eine linke*), (Sie sollten die rechte
noch haben) Essern trefflich vorschneidet, so wie vorschreibt."
S. 77 "Fi! Ob ichs weiß oder nicht." Dein Sacre-dieu ginge zwar an
sich an, und würde gerade ordentlich passen in den Zusammen-
hang; aber seine Flüche sollen eben immer in keinen und wider25
jeden passen.
S. 82 Allerdings wär's besser, wenn es nach dir hieße: "ich werde im
Fürstenmantel Ihn etc. ansingen."
S. 88 "Zunge" fand ich in meinen Exzerpten; aber doch ist Lunge
wahrscheinlicher.
30
S. 98 Der zinnene Paradesarg wog 42 Zentner; du hattest also Recht.
S. 99. "Einleitung zur Ceremonial-Wissenschaft der großen Herrn etc. etc.
von Julio Bernhard von Rohr. 1729. Seit. 825.

Nun grüße die Deinigen und Meinigen! -- Habe Dank! -- Lebe wol!

Dein Richter35
*) Am besten sagt' ichs wol in einer Note deutlich, daß er die rechte verloren.

kalender hab’ ich eine Darſtellung meines Aufenthaltes in Löbichau ge-
liefert. — Neulich blieb ein armer Student Kornfeld aus Peſth mehre
Wochen hier, um mich zu ſehen und zu leſen, ein Studierender der
Medizin und der Poeſie; die Hauptſache aber war, daß ſein reicher
Gönner, ein junger Kaufmann in Peſth, ihm die Wahl gelaſſen, auf5
ſeine Koſten mit ihm nach Italien zu gehen oder hieher. —

Jetzo zur Antwort auf deine trefflichen Fragen und Berichtigungen

Seit. 7. haſt du das „ob“ und alles richtig gemacht.
S. 11. Der Maler heißt Hackert.
S. 17. Grunderde iſt ein alchemiſcher Ausdruck.
10
S. 4. Weylands Abenteuer.
S. 19. allerdings ſollte es heiſſen „verpfändete Marggrafſchaft“.
S. 25 lies: „wenn ich die Eheſcheidung von ſeiner Frau und alle ſeine
Schulden bezahlt habe.“
S. 37 lies: „ſo daß wirklich für die Welt der Menſch ein Biſſen (bolus)15
iſt, den ein organiſcher Leib nur zweimal verſpürt, erſtlich wenn
er eintritt in den Schlund, zweitens, wenn er austritt aus
dem After, zwiſchen beiden aber ungefühlt durch den ganzen
Unterleib durchrückt.“
S. 61. Lies: „Schon lange, lieber M. Grimold de la Regnière, wollt’ ich20
eine Hand drücken, die, obwol eine linke*), (Sie ſollten die rechte
noch haben) Eſſern trefflich vorſchneidet, ſo wie vorſchreibt.“
S. 77 „Fi! Ob ichs weiß oder nicht.“ Dein Sacre-dieu ginge zwar an
ſich an, und würde gerade ordentlich paſſen in den Zuſammen-
hang; aber ſeine Flüche ſollen eben immer in keinen und wider25
jeden paſſen.
S. 82 Allerdings wär’s beſſer, wenn es nach dir hieße: „ich werde im
Fürſtenmantel Ihn ꝛc. anſingen.“
S. 88 „Zunge“ fand ich in meinen Exzerpten; aber doch iſt Lunge
wahrſcheinlicher.
30
S. 98 Der zinnene Paradeſarg wog 42 Zentner; du hatteſt alſo Recht.
S. 99. „Einleitung zur Ceremonial-Wiſſenſchaft der großen Herrn ꝛc. ꝛc.
von Julio Bernhard von Rohr. 1729. Seit. 825.

Nun grüße die Deinigen und Meinigen! — Habe Dank! — Lebe wol!

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*) Am beſten ſagt’ ichs wol in einer Note deutlich, daß er die rechte verloren.
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[63/0069] kalender hab’ ich eine Darſtellung meines Aufenthaltes in Löbichau ge- liefert. — Neulich blieb ein armer Student Kornfeld aus Peſth mehre Wochen hier, um mich zu ſehen und zu leſen, ein Studierender der Medizin und der Poeſie; die Hauptſache aber war, daß ſein reicher Gönner, ein junger Kaufmann in Peſth, ihm die Wahl gelaſſen, auf 5 ſeine Koſten mit ihm nach Italien zu gehen oder hieher. — Jetzo zur Antwort auf deine trefflichen Fragen und Berichtigungen Seit. 7. haſt du das „ob“ und alles richtig gemacht. S. 11. Der Maler heißt Hackert. S. 17. Grunderde iſt ein alchemiſcher Ausdruck. 10 S. 4. Weylands Abenteuer. S. 19. allerdings ſollte es heiſſen „verpfändete Marggrafſchaft“. S. 25 lies: „wenn ich die Eheſcheidung von ſeiner Frau und alle ſeine Schulden bezahlt habe.“ S. 37 lies: „ſo daß wirklich für die Welt der Menſch ein Biſſen (bolus) 15 iſt, den ein organiſcher Leib nur zweimal verſpürt, erſtlich wenn er eintritt in den Schlund, zweitens, wenn er austritt aus dem After, zwiſchen beiden aber ungefühlt durch den ganzen Unterleib durchrückt.“ S. 61. Lies: „Schon lange, lieber M. Grimold de la Regnière, wollt’ ich 20 eine Hand drücken, die, obwol eine linke *), (Sie ſollten die rechte noch haben) Eſſern trefflich vorſchneidet, ſo wie vorſchreibt.“ S. 77 „Fi! Ob ichs weiß oder nicht.“ Dein Sacre-dieu ginge zwar an ſich an, und würde gerade ordentlich paſſen in den Zuſammen- hang; aber ſeine Flüche ſollen eben immer in keinen und wider 25 jeden paſſen. S. 82 Allerdings wär’s beſſer, wenn es nach dir hieße: „ich werde im Fürſtenmantel Ihn ꝛc. anſingen.“ S. 88 „Zunge“ fand ich in meinen Exzerpten; aber doch iſt Lunge wahrſcheinlicher. 30 S. 98 Der zinnene Paradeſarg wog 42 Zentner; du hatteſt alſo Recht. S. 99. „Einleitung zur Ceremonial-Wiſſenſchaft der großen Herrn ꝛc. ꝛc. von Julio Bernhard von Rohr. 1729. Seit. 825. Nun grüße die Deinigen und Meinigen! — Habe Dank! — Lebe wol! Dein Richter 35 *) Am beſten ſagt’ ichs wol in einer Note deutlich, daß er die rechte verloren.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:22:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:22:18Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe08_1955/69>, abgerufen am 24.11.2024.