Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 9. Berlin, 1964.

Bild:
<< vorherige Seite

Schlaffheit der neuern hat, welche jeden Caca du Dauphin ad usum
Delphini
zuzubereiten wissen. Aus den öffentlichen Prüfungen seiner
Primaner, Sekundaner, Terzianer geh' ich nie ohne ein erhebendes
Gefühl heraus, das ihnen und dem Vaterlande Glück wünscht. Sein
Wunsch nun ist, daß er bei den neuen Beföderungen (ähnlich seinen5
Schülern) hinauf rücke. Zum Glücke trag' ich diesen Wunsch einem
Manne vor, bei welchem sich zwei sonst nicht immer verbundne
Dinge, in seltenem Grade vereinigen, Einsicht und Einfluß. --

Ich weiß nicht, ob mein Freund Jacobi Ihnen meine Fürsprache
für Knippenberg mitgetheilt, welcher als Religionslehrer, der bei10
Fellenberg in der Schweiz 72 Schulmeister gebildet, Empfehlung
verdient. --

In der nahen 2ten Auflage der Levana werd' ich die Freude genie-
ßen, mit Ihrem trefflichen alt-ächten Buche über Humanismus etc.
recht warm eins zu sein.15

Leben Sie froh in Ihrem fruchtbringenden Kreise.

Ihr
ergebenster
Jean Paul Fr. Richter
14. An Hofrat Jung in Frankfurt a. M.20

Nur drei Worte, bester Hofrath! da H. Perret so eilt. Hier folgt
alles. Das zweite Manuskript geben Sie Ihrem Freunde Wenner,
an welchen ich die Bedingungen des Verlags -- 2 Louidor pro
Bogen -- nächstens der armen Witwe wegen weitläuftiger25
schreiben will. Leben Sie froh!

Ihr
J. P. F. Richter
15. An Christian Otto in Bayreuth.
30

Guten Morgen, bester Alter! Gott segne dich für dein Lieben. Ich
hab' es sehr nöthig. Jetzt muß man alles im Innern suchen. Habe
Dank!

Dein Alter.

Schlaffheit der neuern hat, welche jeden Caca du Dauphin ad usum
Delphini
zuzubereiten wiſſen. Aus den öffentlichen Prüfungen ſeiner
Primaner, Sekundaner, Terzianer geh’ ich nie ohne ein erhebendes
Gefühl heraus, das ihnen und dem Vaterlande Glück wünſcht. Sein
Wunſch nun iſt, daß er bei den neuen Beföderungen (ähnlich ſeinen5
Schülern) hinauf rücke. Zum Glücke trag’ ich dieſen Wunſch einem
Manne vor, bei welchem ſich zwei ſonſt nicht immer verbundne
Dinge, in ſeltenem Grade vereinigen, Einſicht und Einfluß. —

Ich weiß nicht, ob mein Freund Jacobi Ihnen meine Fürſprache
für Knippenberg mitgetheilt, welcher als Religionslehrer, der bei10
Fellenberg in der Schweiz 72 Schulmeiſter gebildet, Empfehlung
verdient. —

In der nahen 2ten Auflage der Levana werd’ ich die Freude genie-
ßen, mit Ihrem trefflichen alt-ächten Buche über Humanismus ꝛc.
recht warm eins zu ſein.15

Leben Sie froh in Ihrem fruchtbringenden Kreiſe.

Ihr
ergebenſter
Jean Paul Fr. Richter
14. An Hofrat Jung in Frankfurt a. M.20

Nur drei Worte, beſter Hofrath! da H. Perret ſo eilt. Hier folgt
alles. Das zweite Manuſkript geben Sie Ihrem Freunde Wenner,
an welchen ich die Bedingungen des Verlags — 2 Louidor pro
Bogen — nächſtens der armen Witwe wegen weitläuftiger25
ſchreiben will. Leben Sie froh!

Ihr
J. P. F. Richter
15. An Chriſtian Otto in Bayreuth.
30

Guten Morgen, beſter Alter! Gott ſegne dich für dein Lieben. Ich
hab’ es ſehr nöthig. Jetzt muß man alles im Innern ſuchen. Habe
Dank!

Dein Alter.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="letter" n="2">
          <p><pb facs="#f0017" n="10"/>
Schlaffheit der neuern hat, welche jeden <hi rendition="#aq">Caca du Dauphin ad usum<lb/>
Delphini</hi> zuzubereiten wi&#x017F;&#x017F;en. Aus den öffentlichen Prüfungen &#x017F;einer<lb/>
Primaner, Sekundaner, Terzianer geh&#x2019; ich nie ohne ein erhebendes<lb/>
Gefühl heraus, das ihnen und dem Vaterlande Glück wün&#x017F;cht. Sein<lb/>
Wun&#x017F;ch nun i&#x017F;t, daß er bei den neuen Beföderungen (ähnlich &#x017F;einen<lb n="5"/>
Schülern) hinauf rücke. Zum Glücke trag&#x2019; ich die&#x017F;en Wun&#x017F;ch einem<lb/>
Manne vor, bei welchem &#x017F;ich zwei &#x017F;on&#x017F;t nicht immer verbundne<lb/>
Dinge, in &#x017F;eltenem Grade vereinigen, Ein&#x017F;icht und Einfluß. &#x2014;</p><lb/>
          <p>Ich weiß nicht, ob mein Freund <hi rendition="#aq">Jacobi</hi> Ihnen meine Für&#x017F;prache<lb/>
für <hi rendition="#aq">Knippenberg</hi> mitgetheilt, welcher als Religionslehrer, der bei<lb n="10"/> <hi rendition="#aq">Fellenberg</hi> in der Schweiz 72 Schulmei&#x017F;ter gebildet, Empfehlung<lb/>
verdient. &#x2014;</p><lb/>
          <p>In der nahen 2<hi rendition="#sup">ten</hi> Auflage der <hi rendition="#aq">Levana</hi> werd&#x2019; ich die Freude genie-<lb/>
ßen, mit Ihrem trefflichen alt-ächten Buche über <hi rendition="#aq">Humanismus</hi> &#xA75B;c.<lb/>
recht warm eins zu &#x017F;ein.<lb n="15"/>
</p>
          <p>Leben Sie froh in Ihrem fruchtbringenden Krei&#x017F;e.</p><lb/>
          <closer>
            <salute> <hi rendition="#right">Ihr<lb/>
ergeben&#x017F;ter<lb/>
Jean Paul Fr. Richter</hi> </salute>
          </closer>
        </div><lb/>
        <div type="letter" n="2">
          <head>14. An <hi rendition="#g">Hofrat Jung in Frankfurt</hi> a. M.<lb n="20"/>
</head>
          <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Bayreuth d. 9. Sept.</hi> 1811</hi> </dateline><lb/>
          <p>Nur drei Worte, be&#x017F;ter Hofrath! da H. <hi rendition="#aq">Perret</hi> &#x017F;o eilt. Hier folgt<lb/>
alles. Das zweite Manu&#x017F;kript geben Sie Ihrem Freunde <hi rendition="#aq">Wenner</hi>,<lb/>
an welchen ich die Bedingungen des Verlags &#x2014; 2 <hi rendition="#aq">Louidor pro</hi><lb/>
Bogen &#x2014; <hi rendition="#g">näch&#x017F;tens</hi> der armen Witwe wegen weitläuftiger<lb n="25"/>
&#x017F;chreiben will. Leben Sie froh!</p><lb/>
          <closer>
            <salute> <hi rendition="#right">Ihr<lb/>
J. P. F. Richter</hi> </salute>
          </closer>
        </div><lb/>
        <div type="letter" n="2">
          <head>15. An <hi rendition="#g">Chri&#x017F;tian Otto in Bayreuth.</hi></head><lb/>
          <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 21. März 1812]</hi> </dateline>
          <lb n="30"/>
          <p>Guten Morgen, be&#x017F;ter Alter! Gott &#x017F;egne dich für dein Lieben. Ich<lb/>
hab&#x2019; es &#x017F;ehr nöthig. Jetzt muß man alles im Innern &#x017F;uchen. Habe<lb/>
Dank!</p><lb/>
          <closer>
            <salute> <hi rendition="#right">Dein Alter.</hi> </salute>
          </closer>
        </div><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[10/0017] Schlaffheit der neuern hat, welche jeden Caca du Dauphin ad usum Delphini zuzubereiten wiſſen. Aus den öffentlichen Prüfungen ſeiner Primaner, Sekundaner, Terzianer geh’ ich nie ohne ein erhebendes Gefühl heraus, das ihnen und dem Vaterlande Glück wünſcht. Sein Wunſch nun iſt, daß er bei den neuen Beföderungen (ähnlich ſeinen 5 Schülern) hinauf rücke. Zum Glücke trag’ ich dieſen Wunſch einem Manne vor, bei welchem ſich zwei ſonſt nicht immer verbundne Dinge, in ſeltenem Grade vereinigen, Einſicht und Einfluß. — Ich weiß nicht, ob mein Freund Jacobi Ihnen meine Fürſprache für Knippenberg mitgetheilt, welcher als Religionslehrer, der bei 10 Fellenberg in der Schweiz 72 Schulmeiſter gebildet, Empfehlung verdient. — In der nahen 2ten Auflage der Levana werd’ ich die Freude genie- ßen, mit Ihrem trefflichen alt-ächten Buche über Humanismus ꝛc. recht warm eins zu ſein. 15 Leben Sie froh in Ihrem fruchtbringenden Kreiſe. Ihr ergebenſter Jean Paul Fr. Richter 14. An Hofrat Jung in Frankfurt a. M. 20 Bayreuth d. 9. Sept. 1811 Nur drei Worte, beſter Hofrath! da H. Perret ſo eilt. Hier folgt alles. Das zweite Manuſkript geben Sie Ihrem Freunde Wenner, an welchen ich die Bedingungen des Verlags — 2 Louidor pro Bogen — nächſtens der armen Witwe wegen weitläuftiger 25 ſchreiben will. Leben Sie froh! Ihr J. P. F. Richter 15. An Chriſtian Otto in Bayreuth. [Bayreuth, 21. März 1812] 30 Guten Morgen, beſter Alter! Gott ſegne dich für dein Lieben. Ich hab’ es ſehr nöthig. Jetzt muß man alles im Innern ſuchen. Habe Dank! Dein Alter.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:36:37Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:36:37Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe09_1964
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe09_1964/17
Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 9. Berlin, 1964, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe09_1964/17>, abgerufen am 03.12.2024.