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Jung-Stilling, Johann Heinrich: Lebensgeschichte. Stuttgart, 1835.

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Auf einem grünen Rasen
Stand Faramund starr und fest, :,:
Die bangen Vögelein saßen
Ganz still in threm Nest.
Sonne, noch einmal blicke zurücke!
Er fiel mit blanken Zähnen
Sein armes Mädchen an, :,:
Sie rief mit tausend Thränen
Ihn um Erbarmen an.
Sonne, noch einmal blicke zurücke!
Das bange Seelenzagen
Hört nun der Vater bald, ,:,
Des Mädchen Ach und Klagen
Erscholl im ganzen Wald.
Sonne, noch einmal blicke zurücke!
Der Vater, steif und bebend,
Lief langsam stolpernd hin, :,:
Er fand sie kaum mehr lebend,
Ihm starrte Muth und Sinn.
Sonne, noch einmal blicke zurücke!
Der Jüngling kehrte wieder
Von seiner Raserei, :,:
Und fiele sterbend nieder,
Zog Lorens Haupt herbei.
Sonne, noch einmal blicke zurücke!
Und unter tausend Küssen
Flog hin das Seelenpaar, :,:
In matten Thränengüssen
Entfloh'n sie der Gefahr.
Sonne, noch einmal blicke zurücke!
Nun wankt in Seelenleiden
Der Vater hin und her, :,:
Ihn fliehen alle Freuden,
Kein Sternlein glänzt ihm mehr.
Sonne, noch einmal blicke zurücke!

10 *
Auf einem grünen Raſen
Stand Faramund ſtarr und feſt, :,:
Die bangen Vögelein ſaßen
Ganz ſtill in threm Neſt.
Sonne, noch einmal blicke zurücke!
Er fiel mit blanken Zähnen
Sein armes Mädchen an, :,:
Sie rief mit tauſend Thränen
Ihn um Erbarmen an.
Sonne, noch einmal blicke zurücke!
Das bange Seelenzagen
Hört nun der Vater bald, ,:,
Des Mädchen Ach und Klagen
Erſcholl im ganzen Wald.
Sonne, noch einmal blicke zurücke!
Der Vater, ſteif und bebend,
Lief langſam ſtolpernd hin, :,:
Er fand ſie kaum mehr lebend,
Ihm ſtarrte Muth und Sinn.
Sonne, noch einmal blicke zurücke!
Der Jüngling kehrte wieder
Von ſeiner Raſerei, :,:
Und fiele ſterbend nieder,
Zog Lorens Haupt herbei.
Sonne, noch einmal blicke zurücke!
Und unter tauſend Küſſen
Flog hin das Seelenpaar, :,:
In matten Thränengüſſen
Entfloh’n ſie der Gefahr.
Sonne, noch einmal blicke zurücke!
Nun wankt in Seelenleiden
Der Vater hin und her, :,:
Ihn fliehen alle Freuden,
Kein Sternlein glänzt ihm mehr.
Sonne, noch einmal blicke zurücke!

10 *
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[147/0155] Auf einem grünen Raſen Stand Faramund ſtarr und feſt, :,: Die bangen Vögelein ſaßen Ganz ſtill in threm Neſt. Sonne, noch einmal blicke zurücke! Er fiel mit blanken Zähnen Sein armes Mädchen an, :,: Sie rief mit tauſend Thränen Ihn um Erbarmen an. Sonne, noch einmal blicke zurücke! Das bange Seelenzagen Hört nun der Vater bald, ,:, Des Mädchen Ach und Klagen Erſcholl im ganzen Wald. Sonne, noch einmal blicke zurücke! Der Vater, ſteif und bebend, Lief langſam ſtolpernd hin, :,: Er fand ſie kaum mehr lebend, Ihm ſtarrte Muth und Sinn. Sonne, noch einmal blicke zurücke! Der Jüngling kehrte wieder Von ſeiner Raſerei, :,: Und fiele ſterbend nieder, Zog Lorens Haupt herbei. Sonne, noch einmal blicke zurücke! Und unter tauſend Küſſen Flog hin das Seelenpaar, :,: In matten Thränengüſſen Entfloh’n ſie der Gefahr. Sonne, noch einmal blicke zurücke! Nun wankt in Seelenleiden Der Vater hin und her, :,: Ihn fliehen alle Freuden, Kein Sternlein glänzt ihm mehr. Sonne, noch einmal blicke zurücke! 10 *

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Zitationshilfe: Jung-Stilling, Johann Heinrich: Lebensgeschichte. Stuttgart, 1835, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jung_lebensgeschichte_1835/155>, abgerufen am 24.11.2024.