Sie führen dich zum Urlicht hin, Zu seines Throns Umglänzung; Dort fühlt dein wonnetrunk'ner Sinn Nicht mehr der Lust Begränzung.
Vierte Scene.
Die Vorigen.
(Ein purpurfarbiger ätherischer Wagen schwebt auf den Fittigen zweier Cherubim daher; oben sitzt Hesekiel.)
Hesekiel. Steige herauf, Geweihter! Der wundenbestralte Erlöser, Der beim Vater die Menschheit vertritt -- mich hat Er gewürdigt, -- Der ich im Erdenthal schon seine Herrlichkeit schaute -- Dich zum Thron zu führen, wo Freude im höchsten Genuß quillt!
Stilling-Ohephjah. O so gib mir auch Kraft, den gefeierten Anblick zu tragen! (Vor dem Throne niedergeworfen.) Jesus Christus, Erbarmer! Dich schauend, bin ich nun selig!
Der Herr. Komm zur Freude des Herrn, du Getreuer! du Sieger im Kampfe!
An die Leser.
Höher emporzuschweben, versagt dem Geist' die Ermattung. Noch zu sehr klebt irdischer Staub an den sinkenden Schwingen. Aber was ich geseh'n, ist Wahrheit. Stilling ist selig In dem Herrn entschlafen, nachdem er Tausenden segnend, Warnend und helfend erschien, Laßt uns, ihr Brüder, ihm folgen! Kurz ist der Erde Schmach, und ewig der Selig- keit Wonne!
Ende des ersten Bandes.
Sie führen dich zum Urlicht hin, Zu ſeines Throns Umglänzung; Dort fühlt dein wonnetrunk’ner Sinn Nicht mehr der Luſt Begränzung.
Vierte Scene.
Die Vorigen.
(Ein purpurfarbiger ätheriſcher Wagen ſchwebt auf den Fittigen zweier Cherubim daher; oben ſitzt Heſekiel.)
Heſekiel. Steige herauf, Geweihter! Der wundenbeſtralte Erlöſer, Der beim Vater die Menſchheit vertritt — mich hat Er gewürdigt, — Der ich im Erdenthal ſchon ſeine Herrlichkeit ſchaute — Dich zum Thron zu führen, wo Freude im höchſten Genuß quillt!
Stilling-Ohephjah. O ſo gib mir auch Kraft, den gefeierten Anblick zu tragen! (Vor dem Throne niedergeworfen.) Jeſus Chriſtus, Erbarmer! Dich ſchauend, bin ich nun ſelig!
Der Herr. Komm zur Freude des Herrn, du Getreuer! du Sieger im Kampfe!
An die Leſer.
Höher emporzuſchweben, verſagt dem Geiſt’ die Ermattung. Noch zu ſehr klebt irdiſcher Staub an den ſinkenden Schwingen. Aber was ich geſeh’n, iſt Wahrheit. Stilling iſt ſelig In dem Herrn entſchlafen, nachdem er Tauſenden ſegnend, Warnend und helfend erſchien, Laßt uns, ihr Brüder, ihm folgen! Kurz iſt der Erde Schmach, und ewig der Selig- keit Wonne!
Ende des erſten Bandeſ.
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Sie führen dich zum Urlicht hin,
Zu ſeines Throns Umglänzung;
Dort fühlt dein wonnetrunk’ner Sinn
Nicht mehr der Luſt Begränzung.
Vierte Scene.
Die Vorigen.
(Ein purpurfarbiger ätheriſcher Wagen ſchwebt auf den Fittigen zweier
Cherubim daher; oben ſitzt Heſekiel.)
Heſekiel.
Steige herauf, Geweihter! Der wundenbeſtralte Erlöſer,
Der beim Vater die Menſchheit vertritt — mich hat Er gewürdigt,
— Der ich im Erdenthal ſchon ſeine Herrlichkeit ſchaute —
Dich zum Thron zu führen, wo Freude im höchſten Genuß quillt!
Stilling-Ohephjah.
O ſo gib mir auch Kraft, den gefeierten Anblick zu tragen!
(Vor dem Throne niedergeworfen.)
Jeſus Chriſtus, Erbarmer! Dich ſchauend, bin ich
nun ſelig!
Der Herr.
Komm zur Freude des Herrn, du Getreuer! du
Sieger im Kampfe!
An die Leſer.
Höher emporzuſchweben, verſagt dem Geiſt’ die Ermattung.
Noch zu ſehr klebt irdiſcher Staub an den ſinkenden Schwingen.
Aber was ich geſeh’n, iſt Wahrheit. Stilling iſt ſelig
In dem Herrn entſchlafen, nachdem er Tauſenden ſegnend,
Warnend und helfend erſchien, Laßt uns, ihr Brüder, ihm folgen!
Kurz iſt der Erde Schmach, und ewig der Selig-
keit Wonne!
Ende des erſten Bandeſ.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
1835 als Bd. 1 der posthumen gesammelten Schrifte… [mehr]
1835 als Bd. 1 der posthumen gesammelten Schriften erschienen. Für das DTA wurde aus Gründen der besseren Verfügbarkeit dieses Exemplar statt der Erstauflage (ersch. 1777-1804 bzw. 1817, in fünf bzw. sechs Einzelbänden) digitalisiert.
Jung-Stilling, Johann Heinrich: Lebensgeschichte. Stuttgart, 1835, S. 676. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jung_lebensgeschichte_1835/686>, abgerufen am 21.11.2024.
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