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Jung-Stilling, Johann Heinrich: Lebensgeschichte. Stuttgart, 1835.

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Deiner Verwandten Zahl -- sie alle schimmern im Lichte,
In der Verklärung Wonne -- sie alle freuen sich deiner,
Wehen dir Himmelsluft und balsamischen Athem entgegen.
Stilling-Ohephjah
(in die Schaaren gemischt, eins nach dem andern umarmend.)
Uebermaß der Wonne! Welch Meer von Seligkeit gießt sich
Ueber mich her! Ein Augenblick nur dieses himmlischen Wohlseyns
Wiegt unzählige Jahre des schmerzlichsten Leidens und Kampfs auf!
Chor.
Willkommen hier im Reich des Lichts!
In diesen Jubel-Auen!
Du wirst des göttlichen Angesichts
Unnennbare Klarheit schauen!
Du hast gekämpft für Jesu Reich,
Der mit dem Vater thronet;
Und was ist je dem Glücke gleich,
Mit dem Er jetzt dir lohnet?
Am Thron des Höchsten wirst du steh'n,
Vor dem sich Welten beugen;
Vor dem der Engel Heere sich
In tiefer Ehrfurcht neigen.
Dann glänzt sein holdes Auge dir
Vom gold'nen Sitze nieder;
Vom Seraphim ertönen hier
Mit Harfendonner Lieder.
Stilling-Ohephjah.
Preis dem unendlichen Licht! dem Schaffenden, daß Er mich würdigt,
Ihn zu erblicken, das Wesen der Wesen, der Schöpfungen Urquell!
Als noch der Erde Fesseln mit Last und Kummer mich drückten,
Weilte ich gern in einsamer Still', und empor von der Erde
Auf den Schwingen der Phantasie zum Aether gehoben,
[f]orschte ich sinnend nach, und suchte mir Spuren des Urbilds.
O welch' süßer Genuß, wenn ein Funke nur höheren Ursprungs
Mir die Seele entflammte! Wie plötzlich schwanden mir Schmerzen,
Angst und Kummer dahin! Wie unaussprechlich, wie herrlich
Muß das Entzücken seyn, den Herrn von Angesicht schauen!
Ach! die Hoffnung schon begießt mich mit Strömen von Jubel!
Chor.
Wohlan! Dein Sehnen wird nun wahr!
Im Schwung sapphirner Flügel
Schwebt hier ein Cherubinen-Paar
Herab vom Thrones-Hügel.

Deiner Verwandten Zahl — ſie alle ſchimmern im Lichte,
In der Verklärung Wonne — ſie alle freuen ſich deiner,
Wehen dir Himmelsluft und balſamiſchen Athem entgegen.
Stilling-Ohephjah
(in die Schaaren gemiſcht, eins nach dem andern umarmend.)
Uebermaß der Wonne! Welch Meer von Seligkeit gießt ſich
Ueber mich her! Ein Augenblick nur dieſes himmliſchen Wohlſeyns
Wiegt unzählige Jahre des ſchmerzlichſten Leidens und Kampfs auf!
Chor.
Willkommen hier im Reich des Lichts!
In dieſen Jubel-Auen!
Du wirſt des göttlichen Angeſichts
Unnennbare Klarheit ſchauen!
Du haſt gekämpft für Jeſu Reich,
Der mit dem Vater thronet;
Und was iſt je dem Glücke gleich,
Mit dem Er jetzt dir lohnet?
Am Thron des Höchſten wirſt du ſteh’n,
Vor dem ſich Welten beugen;
Vor dem der Engel Heere ſich
In tiefer Ehrfurcht neigen.
Dann glänzt ſein holdes Auge dir
Vom gold’nen Sitze nieder;
Vom Seraphim ertönen hier
Mit Harfendonner Lieder.
Stilling-Ohephjah.
Preis dem unendlichen Licht! dem Schaffenden, daß Er mich würdigt,
Ihn zu erblicken, das Weſen der Weſen, der Schöpfungen Urquell!
Als noch der Erde Feſſeln mit Laſt und Kummer mich drückten,
Weilte ich gern in einſamer Still’, und empor von der Erde
Auf den Schwingen der Phantaſie zum Aether gehoben,
[f]orſchte ich ſinnend nach, und ſuchte mir Spuren des Urbilds.
O welch’ ſüßer Genuß, wenn ein Funke nur höheren Urſprungs
Mir die Seele entflammte! Wie plötzlich ſchwanden mir Schmerzen,
Angſt und Kummer dahin! Wie unausſprechlich, wie herrlich
Muß das Entzücken ſeyn, den Herrn von Angeſicht ſchauen!
Ach! die Hoffnung ſchon begießt mich mit Strömen von Jubel!
Chor.
Wohlan! Dein Sehnen wird nun wahr!
Im Schwung ſapphirner Flügel
Schwebt hier ein Cherubinen-Paar
Herab vom Thrones-Hügel.

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[675/0685] Deiner Verwandten Zahl — ſie alle ſchimmern im Lichte, In der Verklärung Wonne — ſie alle freuen ſich deiner, Wehen dir Himmelsluft und balſamiſchen Athem entgegen. Stilling-Ohephjah (in die Schaaren gemiſcht, eins nach dem andern umarmend.) Uebermaß der Wonne! Welch Meer von Seligkeit gießt ſich Ueber mich her! Ein Augenblick nur dieſes himmliſchen Wohlſeyns Wiegt unzählige Jahre des ſchmerzlichſten Leidens und Kampfs auf! Chor. Willkommen hier im Reich des Lichts! In dieſen Jubel-Auen! Du wirſt des göttlichen Angeſichts Unnennbare Klarheit ſchauen! Du haſt gekämpft für Jeſu Reich, Der mit dem Vater thronet; Und was iſt je dem Glücke gleich, Mit dem Er jetzt dir lohnet? Am Thron des Höchſten wirſt du ſteh’n, Vor dem ſich Welten beugen; Vor dem der Engel Heere ſich In tiefer Ehrfurcht neigen. Dann glänzt ſein holdes Auge dir Vom gold’nen Sitze nieder; Vom Seraphim ertönen hier Mit Harfendonner Lieder. Stilling-Ohephjah. Preis dem unendlichen Licht! dem Schaffenden, daß Er mich würdigt, Ihn zu erblicken, das Weſen der Weſen, der Schöpfungen Urquell! Als noch der Erde Feſſeln mit Laſt und Kummer mich drückten, Weilte ich gern in einſamer Still’, und empor von der Erde Auf den Schwingen der Phantaſie zum Aether gehoben, forſchte ich ſinnend nach, und ſuchte mir Spuren des Urbilds. O welch’ ſüßer Genuß, wenn ein Funke nur höheren Urſprungs Mir die Seele entflammte! Wie plötzlich ſchwanden mir Schmerzen, Angſt und Kummer dahin! Wie unausſprechlich, wie herrlich Muß das Entzücken ſeyn, den Herrn von Angeſicht ſchauen! Ach! die Hoffnung ſchon begießt mich mit Strömen von Jubel! Chor. Wohlan! Dein Sehnen wird nun wahr! Im Schwung ſapphirner Flügel Schwebt hier ein Cherubinen-Paar Herab vom Thrones-Hügel.

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Zitationshilfe: Jung-Stilling, Johann Heinrich: Lebensgeschichte. Stuttgart, 1835, S. 675. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jung_lebensgeschichte_1835/685>, abgerufen am 21.11.2024.