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Jugel, Caspar: Maulwurffs Fang. Leipzig, 1616.

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Capitel.
dadurch zugefüget wird. Doch achte ich diese
Kunst vor gewiß vnnd gut. Wer derwegen der
gestalt die Maulwürffe auff seinen Feldern wil
außhaschen lassen/ derselbige thue es/ ehe er sol-
che stück beseet/ oder ehe dann der Samen kei-
met vnd auffgehet. Je ehe man auch darzu thut/
je besser man dem schädlichen geschmeiß abbre-
chen kan/ denn ehe es viel gänge vnd irwegerei-
tet/ ist es fast keine Kunst einen nach dem andern
herauß nehmen. So balde als einer im newen
Acker wület/ tritt man die fahrt hinder jhm zu/
(etzliche stossen ein Grabescheid vor den ritt) vnd
fehrt nachmals mit zweyen Fingern hinder
jhm her/ nimpt jhn heraus/ vnd wirfft jhn wi-
der die Erde. Jn zweyen tagen fehet man dieses
Wiltprets viel in newen Acker.

Do aber einer/ eine Person/ welche solcher
sachen wol kündig/ allererst solch Vngeziefer zu
tilgen erfodert würde/ nach dem das schädliche
gezüchte den Acker weit vnd breit durchritten
vnd durchfahren/ alßdenn bricht er jhnen also
ab: Er luget wo die Maulwürffe am newligsten

gearbei-
F

Capitel.
dadurch zugefuͤget wird. Doch achte ich dieſe
Kunſt vor gewiß vnnd gut. Wer derwegen der
geſtalt die Maulwuͤrffe auff ſeinen Feldern wil
außhaſchen laſſen/ derſelbige thue es/ ehe er ſol-
che ſtuͤck beſeet/ oder ehe dann der Samen kei-
met vnd auffgehet. Je ehe man auch darzu thut/
je beſſer man dem ſchaͤdlichen geſchmeiß abbre-
chen kan/ denn ehe es viel gaͤnge vnd irwegerei-
tet/ iſt es faſt keine Kunſt einen nach dem andern
herauß nehmen. So balde als einer im newen
Acker wuͤlet/ tritt man die fahrt hinder jhm zu/
(etzliche ſtoſſen ein Grabeſcheid vor den ritt) vnd
fehrt nachmals mit zweyen Fingern hinder
jhm her/ nimpt jhn heraus/ vnd wirfft jhn wi-
der die Erde. Jn zweyen tagen fehet man dieſes
Wiltprets viel in newen Acker.

Do aber einer/ eine Perſon/ welche ſolcher
ſachen wol kuͤndig/ allererſt ſolch Vngeziefer zu
tilgen erfodert wuͤrde/ nach dem das ſchaͤdliche
gezuͤchte den Acker weit vnd breit durchritten
vnd durchfahren/ alßdenn bricht er jhnen alſo
ab: Er luget wo die Maulwuͤrffe am newligſten

gearbei-
F
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[41/0041] Capitel. dadurch zugefuͤget wird. Doch achte ich dieſe Kunſt vor gewiß vnnd gut. Wer derwegen der geſtalt die Maulwuͤrffe auff ſeinen Feldern wil außhaſchen laſſen/ derſelbige thue es/ ehe er ſol- che ſtuͤck beſeet/ oder ehe dann der Samen kei- met vnd auffgehet. Je ehe man auch darzu thut/ je beſſer man dem ſchaͤdlichen geſchmeiß abbre- chen kan/ denn ehe es viel gaͤnge vnd irwegerei- tet/ iſt es faſt keine Kunſt einen nach dem andern herauß nehmen. So balde als einer im newen Acker wuͤlet/ tritt man die fahrt hinder jhm zu/ (etzliche ſtoſſen ein Grabeſcheid vor den ritt) vnd fehrt nachmals mit zweyen Fingern hinder jhm her/ nimpt jhn heraus/ vnd wirfft jhn wi- der die Erde. Jn zweyen tagen fehet man dieſes Wiltprets viel in newen Acker. Do aber einer/ eine Perſon/ welche ſolcher ſachen wol kuͤndig/ allererſt ſolch Vngeziefer zu tilgen erfodert wuͤrde/ nach dem das ſchaͤdliche gezuͤchte den Acker weit vnd breit durchritten vnd durchfahren/ alßdenn bricht er jhnen alſo ab: Er luget wo die Maulwuͤrffe am newligſten gearbei- F

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Zitationshilfe: Jugel, Caspar: Maulwurffs Fang. Leipzig, 1616, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungelius_maulwurff_1616/41>, abgerufen am 27.04.2024.