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Jugel, Caspar: Maulwurffs Fang. Leipzig, 1616.

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Das vierdte
Man sihet/ da ein stecklein darnider lieget/ da
leufft er geschwinde hin/ vnd wartet dem thier
auff den dienst/ kömpt er dann/ so nimpt er jhn
beim balge/ vnd thut jhm sein recht. Wenn er
mit einer fertig worden/ so sihet er wo wieder-
umb ein stäblein darnieder lieget/ vnnd wartet
alldar wiederumb auff/ so lange biß er diesen
auch in seine gewalt gebracht/ vnd das treibet
er/ biß er sein genüge bekommen hat. Etzliche heis-
sen dieses die faule Regel/ sie ist aber richtig
vnd gut/ nur man steckt die stäblein nicht zu fe-
ste ein.

Vnterweilen arbeiten die Bößwichter aus
verzweiffelung vnter sich in die Erde/ solches
mercket man daran/ wenn sie hauffen stossen o-
der auffwerffen/ dieselbigen erreicht man mit
den Feusten schwerlich/ wie schleunig man auch
zu jhnen arbeitet. Solchen gesellen bricht man
also ab/ man geust eine Wasser Kandel voller
Wasser ins loch/ so beginnet er auff zu schwim-
men/ oder wo er vor dem Wasser kan/ arbeitet
er sich wiederumb herauff/ er thue aber welches
jhm gelüstet/ so ist er gefangen.

Das

Das vierdte
Man ſihet/ da ein ſtecklein darnider lieget/ da
leufft er geſchwinde hin/ vnd wartet dem thier
auff den dienſt/ koͤmpt er dann/ ſo nimpt er jhn
beim balge/ vnd thut jhm ſein recht. Wenn er
mit einer fertig worden/ ſo ſihet er wo wieder-
umb ein ſtaͤblein darnieder lieget/ vnnd wartet
alldar wiederumb auff/ ſo lange biß er dieſen
auch in ſeine gewalt gebracht/ vnd das treibet
er/ biß er ſein genuͤge bekommen hat. Etzliche heiſ-
ſen dieſes die faule Regel/ ſie iſt aber richtig
vnd gut/ nur man ſteckt die ſtaͤblein nicht zu fe-
ſte ein.

Vnterweilen arbeiten die Boͤßwichter aus
verzweiffelung vnter ſich in die Erde/ ſolches
mercket man daran/ wenn ſie hauffen ſtoſſen o-
der auffwerffen/ dieſelbigen erreicht man mit
den Feuſten ſchwerlich/ wie ſchleunig man auch
zu jhnen arbeitet. Solchen geſellen bricht man
alſo ab/ man geuſt eine Waſſer Kandel voller
Waſſer ins loch/ ſo beginnet er auff zu ſchwim-
men/ oder wo er vor dem Waſſer kan/ arbeitet
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Das
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[44/0044] Das vierdte Man ſihet/ da ein ſtecklein darnider lieget/ da leufft er geſchwinde hin/ vnd wartet dem thier auff den dienſt/ koͤmpt er dann/ ſo nimpt er jhn beim balge/ vnd thut jhm ſein recht. Wenn er mit einer fertig worden/ ſo ſihet er wo wieder- umb ein ſtaͤblein darnieder lieget/ vnnd wartet alldar wiederumb auff/ ſo lange biß er dieſen auch in ſeine gewalt gebracht/ vnd das treibet er/ biß er ſein genuͤge bekommen hat. Etzliche heiſ- ſen dieſes die faule Regel/ ſie iſt aber richtig vnd gut/ nur man ſteckt die ſtaͤblein nicht zu fe- ſte ein. Vnterweilen arbeiten die Boͤßwichter aus verzweiffelung vnter ſich in die Erde/ ſolches mercket man daran/ wenn ſie hauffen ſtoſſen o- der auffwerffen/ dieſelbigen erreicht man mit den Feuſten ſchwerlich/ wie ſchleunig man auch zu jhnen arbeitet. Solchen geſellen bricht man alſo ab/ man geuſt eine Waſſer Kandel voller Waſſer ins loch/ ſo beginnet er auff zu ſchwim- men/ oder wo er vor dem Waſſer kan/ arbeitet er ſich wiederumb herauff/ er thue aber welches jhm geluͤſtet/ ſo iſt er gefangen. Das

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Zitationshilfe: Jugel, Caspar: Maulwurffs Fang. Leipzig, 1616, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungelius_maulwurff_1616/44>, abgerufen am 27.04.2024.