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Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779.

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Landwirthschaft
geschwinderer Fäulung zubereitet; und des-
wegen soll der Stall nur alle vier bis fünf
Tage, oder gar alle Woche nur einmal aus-
gemistet werden. Jm Winter ist dieses vor-
züglich vortheilhaft, weil der Mist wärmt,
und auch langsamer fault.

§. 159. Auf der Miststätte soll der Dung
förmlich und wohl in einander gelegt, auch
können hier noch Rasen, Laub u. d. gl. da-
zu gemischt werden, damit man die Besse-
rung vermehre; auf daß aber alles desto bes-
ser faule, so soll die Miststätte ausgehöhlt
und ohne Abzug seyn: damit sich eine Sudel
sammle, und man damit den Dunghaufen
begiesen, und so die Fäulung und Vermeh-
rung der Dunge befördern könne.

§. 160. Weil die Natur, Wasser, Erde
und Luft zur Pflanzennahrung reichlich ver-
sorgt: so muß der Dung vorzüglich fette und
salzigte Theile enthalten; diese zu verschaffen
ist das Hauptstück. So viel Erde, als nö-
thig ist, Oel und Salz einzutrinken, und
so viel Feuchtigkeit, um alles zusammen bes-
ser mischbar zu machen, machen die wahre

Be-
F 3

Landwirthſchaft
geſchwinderer Faͤulung zubereitet; und des-
wegen ſoll der Stall nur alle vier bis fuͤnf
Tage, oder gar alle Woche nur einmal aus-
gemiſtet werden. Jm Winter iſt dieſes vor-
zuͤglich vortheilhaft, weil der Miſt waͤrmt,
und auch langſamer fault.

§. 159. Auf der Miſtſtaͤtte ſoll der Dung
foͤrmlich und wohl in einander gelegt, auch
koͤnnen hier noch Raſen, Laub u. d. gl. da-
zu gemiſcht werden, damit man die Beſſe-
rung vermehre; auf daß aber alles deſto beſ-
ſer faule, ſo ſoll die Miſtſtaͤtte ausgehoͤhlt
und ohne Abzug ſeyn: damit ſich eine Sudel
ſammle, und man damit den Dunghaufen
begieſen, und ſo die Faͤulung und Vermeh-
rung der Dunge befoͤrdern koͤnne.

§. 160. Weil die Natur, Waſſer, Erde
und Luft zur Pflanzennahrung reichlich ver-
ſorgt: ſo muß der Dung vorzuͤglich fette und
ſalzigte Theile enthalten; dieſe zu verſchaffen
iſt das Hauptſtuͤck. So viel Erde, als noͤ-
thig iſt, Oel und Salz einzutrinken, und
ſo viel Feuchtigkeit, um alles zuſammen beſ-
ſer miſchbar zu machen, machen die wahre

Be-
F 3
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[85/0105] Landwirthſchaft geſchwinderer Faͤulung zubereitet; und des- wegen ſoll der Stall nur alle vier bis fuͤnf Tage, oder gar alle Woche nur einmal aus- gemiſtet werden. Jm Winter iſt dieſes vor- zuͤglich vortheilhaft, weil der Miſt waͤrmt, und auch langſamer fault. §. 159. Auf der Miſtſtaͤtte ſoll der Dung foͤrmlich und wohl in einander gelegt, auch koͤnnen hier noch Raſen, Laub u. d. gl. da- zu gemiſcht werden, damit man die Beſſe- rung vermehre; auf daß aber alles deſto beſ- ſer faule, ſo ſoll die Miſtſtaͤtte ausgehoͤhlt und ohne Abzug ſeyn: damit ſich eine Sudel ſammle, und man damit den Dunghaufen begieſen, und ſo die Faͤulung und Vermeh- rung der Dunge befoͤrdern koͤnne. §. 160. Weil die Natur, Waſſer, Erde und Luft zur Pflanzennahrung reichlich ver- ſorgt: ſo muß der Dung vorzuͤglich fette und ſalzigte Theile enthalten; dieſe zu verſchaffen iſt das Hauptſtuͤck. So viel Erde, als noͤ- thig iſt, Oel und Salz einzutrinken, und ſo viel Feuchtigkeit, um alles zuſammen beſ- ſer miſchbar zu machen, machen die wahre Be- F 3

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Zitationshilfe: Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/105>, abgerufen am 22.11.2024.