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Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779.

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Haushaltung
nun ein jeder Meister seinen eigenen Gang
in seiner Handthierung hat, und einer vor
dem andern noch immer bessere Heischesäze
weis, und geschicktere Ausübung bald in die-
sem, bald in jenem Theile besizt; so soll der
Lehrjunge auf die Wanderschaft gehen.

Weil er nun schon mit seiner Handthierung
zu verdienen anfängt, so soll er seine eigene
Bedürfnisse befriedigen, bei verschiedenen,
und zwar bei den geschicktesten Meistern für
Lohn arbeiten, und so seine Nahrungsquel-
le errichten und verbessern. Jn diesem Zu-
stande heißt er Gesell.

§. 241. Wann er die vollständige Geschick-
lichkeit seines Kunstgewerbes erlangt hat, so
soll er seine eigene Haushaltung anfangen,
das ist: er soll nun Meister werden. Hier-
zu werden Erwerbungsmittel erfodert:
daher muß er hinlängliche Mittel haben, um
sich dieselben zu verschaffen. Diese sind aber
je nach der Beschaffenheit der Nahrungsquel-
le vielfältig. Es gibt Kunstgewerbe, wo
der Meister nur blos Werkzeuge, und zwar
wenige nöthig hat; es gibt ihrer, wo er vie-

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Haushaltung
nun ein jeder Meiſter ſeinen eigenen Gang
in ſeiner Handthierung hat, und einer vor
dem andern noch immer beſſere Heiſcheſaͤze
weis, und geſchicktere Ausuͤbung bald in die-
ſem, bald in jenem Theile beſizt; ſo ſoll der
Lehrjunge auf die Wanderſchaft gehen.

Weil er nun ſchon mit ſeiner Handthierung
zu verdienen anfaͤngt, ſo ſoll er ſeine eigene
Beduͤrfniſſe befriedigen, bei verſchiedenen,
und zwar bei den geſchickteſten Meiſtern fuͤr
Lohn arbeiten, und ſo ſeine Nahrungsquel-
le errichten und verbeſſern. Jn dieſem Zu-
ſtande heißt er Geſell.

§. 241. Wann er die vollſtaͤndige Geſchick-
lichkeit ſeines Kunſtgewerbes erlangt hat, ſo
ſoll er ſeine eigene Haushaltung anfangen,
das iſt: er ſoll nun Meiſter werden. Hier-
zu werden Erwerbungsmittel erfodert:
daher muß er hinlaͤngliche Mittel haben, um
ſich dieſelben zu verſchaffen. Dieſe ſind aber
je nach der Beſchaffenheit der Nahrungsquel-
le vielfaͤltig. Es gibt Kunſtgewerbe, wo
der Meiſter nur blos Werkzeuge, und zwar
wenige noͤthig hat; es gibt ihrer, wo er vie-

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[119/0139] Haushaltung nun ein jeder Meiſter ſeinen eigenen Gang in ſeiner Handthierung hat, und einer vor dem andern noch immer beſſere Heiſcheſaͤze weis, und geſchicktere Ausuͤbung bald in die- ſem, bald in jenem Theile beſizt; ſo ſoll der Lehrjunge auf die Wanderſchaft gehen. Weil er nun ſchon mit ſeiner Handthierung zu verdienen anfaͤngt, ſo ſoll er ſeine eigene Beduͤrfniſſe befriedigen, bei verſchiedenen, und zwar bei den geſchickteſten Meiſtern fuͤr Lohn arbeiten, und ſo ſeine Nahrungsquel- le errichten und verbeſſern. Jn dieſem Zu- ſtande heißt er Geſell. §. 241. Wann er die vollſtaͤndige Geſchick- lichkeit ſeines Kunſtgewerbes erlangt hat, ſo ſoll er ſeine eigene Haushaltung anfangen, das iſt: er ſoll nun Meiſter werden. Hier- zu werden Erwerbungsmittel erfodert: daher muß er hinlaͤngliche Mittel haben, um ſich dieſelben zu verſchaffen. Dieſe ſind aber je nach der Beſchaffenheit der Nahrungsquel- le vielfaͤltig. Es gibt Kunſtgewerbe, wo der Meiſter nur blos Werkzeuge, und zwar wenige noͤthig hat; es gibt ihrer, wo er vie- le H 4

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Zitationshilfe: Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/139>, abgerufen am 25.11.2024.