Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779.Allgemeine werb. Allein der Hausvatter fand, daß sein ei-genes Gewerb über dem Reisen versaumt wur- de, es fanden sich Leute, welche kein Gewerb hatten, die also das Tauschen zu ihrem eigenen Gewerbe machten. Diese thaten also die Rei- sen, versahen sich mit Tauschmitteln, machten sich die überflüssigen Güter eines Ortes zum Ei- genthume, und vertauschten sie wiederum da, wo sie den höchsten Werth hatten, und das war der Anfang der eigentlichen Kaufmann- schaft oder Handlung. §. 278. Die Schönheit, Beständigkeit und * Vielleicht müßte ich das beweisen, al- Allgemeine werb. Allein der Hausvatter fand, daß ſein ei-genes Gewerb uͤber dem Reiſen verſaumt wur- de, es fanden ſich Leute, welche kein Gewerb hatten, die alſo das Tauſchen zu ihrem eigenen Gewerbe machten. Dieſe thaten alſo die Rei- ſen, verſahen ſich mit Tauſchmitteln, machten ſich die uͤberfluͤſſigen Guͤter eines Ortes zum Ei- genthume, und vertauſchten ſie wiederum da, wo ſie den hoͤchſten Werth hatten, und das war der Anfang der eigentlichen Kaufmann- ſchaft oder Handlung. §. 278. Die Schoͤnheit, Beſtaͤndigkeit und * Vielleicht muͤßte ich das beweiſen, al- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0156" n="136"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Allgemeine</hi></fw><lb/> werb. Allein der Hausvatter fand, daß ſein ei-<lb/> genes Gewerb uͤber dem Reiſen verſaumt wur-<lb/> de, es fanden ſich Leute, welche kein Gewerb<lb/> hatten, die alſo das Tauſchen zu ihrem eigenen<lb/> Gewerbe machten. Dieſe thaten alſo die Rei-<lb/> ſen, verſahen ſich mit Tauſchmitteln, machten<lb/> ſich die uͤberfluͤſſigen Guͤter eines Ortes zum Ei-<lb/> genthume, und vertauſchten ſie wiederum da,<lb/> wo ſie den hoͤchſten Werth hatten, und das<lb/> war der Anfang der eigentlichen Kaufmann-<lb/> ſchaft oder Handlung.</p><lb/> <p>§. 278. Die Schoͤnheit, Beſtaͤndigkeit und<lb/> Geſchmeidigkeit des Goldes und des Sil-<lb/> bers brachte dieſen Metallen bald einen ho-<lb/> hen Werth bei. Ueberall, wo die Kaufleu-<lb/> te hinkamen, war Mangel an dieſen Metal-<lb/> len, ihr Beduͤrfniß war allgemein <ref target="#*"/>; folg-<lb/> lich, wenn man ſie hatte, ſo hatte man ein<lb/> allgemeines Tauſchmittel. Die Kaufleute er-<lb/> kundigten ſich darnach, ſie wurden aufge-<lb/> ſucht, ausgeſchmolzen, und als ein all-<lb/> gemeines Tauſchmittel in dem Tauſchgewer-<lb/> be gebraucht.</p><lb/> <note place="end" n="*">Vielleicht muͤßte ich das beweiſen, al-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">lein</fw><lb/></note> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [136/0156]
Allgemeine
werb. Allein der Hausvatter fand, daß ſein ei-
genes Gewerb uͤber dem Reiſen verſaumt wur-
de, es fanden ſich Leute, welche kein Gewerb
hatten, die alſo das Tauſchen zu ihrem eigenen
Gewerbe machten. Dieſe thaten alſo die Rei-
ſen, verſahen ſich mit Tauſchmitteln, machten
ſich die uͤberfluͤſſigen Guͤter eines Ortes zum Ei-
genthume, und vertauſchten ſie wiederum da,
wo ſie den hoͤchſten Werth hatten, und das
war der Anfang der eigentlichen Kaufmann-
ſchaft oder Handlung.
§. 278. Die Schoͤnheit, Beſtaͤndigkeit und
Geſchmeidigkeit des Goldes und des Sil-
bers brachte dieſen Metallen bald einen ho-
hen Werth bei. Ueberall, wo die Kaufleu-
te hinkamen, war Mangel an dieſen Metal-
len, ihr Beduͤrfniß war allgemein ; folg-
lich, wenn man ſie hatte, ſo hatte man ein
allgemeines Tauſchmittel. Die Kaufleute er-
kundigten ſich darnach, ſie wurden aufge-
ſucht, ausgeſchmolzen, und als ein all-
gemeines Tauſchmittel in dem Tauſchgewer-
be gebraucht.
* Vielleicht muͤßte ich das beweiſen, al-
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