Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779.Staatswissenschaft die öffentliche Sicherheit, die Bequemlichkeitder Reisen und der Versendungen, mit ei- nem Worte die Strassenpolizei muß vom Staate oder vom Fürsten auf die beßte Wei- se besorgt werden; dagegen ists auch recht, daß der Fürst den Nuzen davon ziehe. Folg- lich soll der Finanzbediente dahin sorgen, damit das Landstrassen-Regale, der ein- zelnen und allgemeinen Glückseligkeit unbeschadet, auf das einträglichste durch vernünftige Einrichtung der Posten, der Zoll- und Weggelder gegründet werde. §. 437. Gegenden im Staate, die ent- mer, O 5
Staatswiſſenſchaft die oͤffentliche Sicherheit, die Bequemlichkeitder Reiſen und der Verſendungen, mit ei- nem Worte die Straſſenpolizei muß vom Staate oder vom Fuͤrſten auf die beßte Wei- ſe beſorgt werden; dagegen iſts auch recht, daß der Fuͤrſt den Nuzen davon ziehe. Folg- lich ſoll der Finanzbediente dahin ſorgen, damit das Landſtraſſen-Regale, der ein- zelnen und allgemeinen Gluͤckſeligkeit unbeſchadet, auf das eintraͤglichſte durch vernuͤnftige Einrichtung der Poſten, der Zoll- und Weggelder gegruͤndet werde. §. 437. Gegenden im Staate, die ent- mer, O 5
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Staatswiſſenſchaft
die oͤffentliche Sicherheit, die Bequemlichkeit
der Reiſen und der Verſendungen, mit ei-
nem Worte die Straſſenpolizei muß vom
Staate oder vom Fuͤrſten auf die beßte Wei-
ſe beſorgt werden; dagegen iſts auch recht,
daß der Fuͤrſt den Nuzen davon ziehe. Folg-
lich ſoll der Finanzbediente dahin ſorgen,
damit das Landſtraſſen-Regale, der ein-
zelnen und allgemeinen Gluͤckſeligkeit
unbeſchadet, auf das eintraͤglichſte durch
vernuͤnftige Einrichtung der Poſten, der
Zoll- und Weggelder gegruͤndet werde.
§. 437. Gegenden im Staate, die ent-
weder noch unbebaut ſind, oder die nicht be-
baut werden koͤnnen, gehoͤren an und fuͤr
ſich ſelbſt keinem Unterthanen zu, ſie ſind al-
ſo Regalien, deren Benuzung der Obrigkeit
zukommt. Solche Gegenden ſind gemei-
niglich Waͤlder und Gebuͤſche, und werden
in dieſem Falle Forſten genennt. Dieſe For-
ſten zum Beßten des Landesherrn, auf die
beßte Weiſe zu benuzen, lehrt die Forſtwiſ-
ſenſchaft. Sie werden durch Forſtbedienten
verwaltet, und es iſt die Pflicht der Kam-
mer,
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