Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779.

Bild:
<< vorherige Seite

Allgemeine
mer, dahin Sorge zu tragen, damit die
Forsten der einzelnen und allgemeinen
Glückseligkeit unbeschadet, auf die ein-
träglichste Weise benuzt werden.

§. 438. Die wilden Thiere gehören eben-
falls dem Landesherrn, weil sie niemand an-
ders zugehören können, wenn sie nicht je-
mand zur Belohnung geschenkt, oder durch
andere Rechte zuerkannt worden. Sie sind
also ein Regale. Wie die wilden Thiere
vermittelst der Jagd, der einzelnen und
allgemeinen Glückseligkeit unbeschadet,
am beßten zu benuzen seien, lehrt die
Jagdwissenschaft, sie wird gemeiniglich
mit den Forstbedienungen verbunden.
Auch für die Einkünfte der Jagd hat die
Kammer Sorge zu tragen.

§. 439. Die unterirdischen Güter haben
mit denen auf der Erdoberfläche keine Ver-
bindung: sie gehören nicht zu den Landgü-
tern, sie sind also Regalien, und gehören
der gesezgebenden Gewalt: daher ist es der
Kammer ihre Pflicht, die Bergwerke und
Mineralien, der einzelnen und allgemei-

nen

Allgemeine
mer, dahin Sorge zu tragen, damit die
Forſten der einzelnen und allgemeinen
Gluͤckſeligkeit unbeſchadet, auf die ein-
traͤglichſte Weiſe benuzt werden.

§. 438. Die wilden Thiere gehoͤren eben-
falls dem Landesherrn, weil ſie niemand an-
ders zugehoͤren koͤnnen, wenn ſie nicht je-
mand zur Belohnung geſchenkt, oder durch
andere Rechte zuerkannt worden. Sie ſind
alſo ein Regale. Wie die wilden Thiere
vermittelſt der Jagd, der einzelnen und
allgemeinen Gluͤckſeligkeit unbeſchadet,
am beßten zu benuzen ſeien, lehrt die
Jagdwiſſenſchaft, ſie wird gemeiniglich
mit den Forſtbedienungen verbunden.
Auch fuͤr die Einkuͤnfte der Jagd hat die
Kammer Sorge zu tragen.

§. 439. Die unterirdiſchen Guͤter haben
mit denen auf der Erdoberflaͤche keine Ver-
bindung: ſie gehoͤren nicht zu den Landguͤ-
tern, ſie ſind alſo Regalien, und gehoͤren
der geſezgebenden Gewalt: daher iſt es der
Kammer ihre Pflicht, die Bergwerke und
Mineralien, der einzelnen und allgemei-

nen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p>
              <pb facs="#f0238" n="218"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Allgemeine</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#fr">mer, dahin Sorge zu tragen, damit die<lb/>
For&#x017F;ten der einzelnen und allgemeinen<lb/>
Glu&#x0364;ck&#x017F;eligkeit unbe&#x017F;chadet, auf die ein-<lb/>
tra&#x0364;glich&#x017F;te Wei&#x017F;e benuzt werden.</hi> </p><lb/>
            <p>§. 438. Die wilden Thiere geho&#x0364;ren eben-<lb/>
falls dem Landesherrn, weil &#x017F;ie niemand an-<lb/>
ders zugeho&#x0364;ren ko&#x0364;nnen, wenn &#x017F;ie nicht je-<lb/>
mand zur Belohnung ge&#x017F;chenkt, oder durch<lb/>
andere Rechte zuerkannt worden. Sie &#x017F;ind<lb/>
al&#x017F;o ein Regale. <hi rendition="#fr">Wie die wilden Thiere<lb/>
vermittel&#x017F;t der Jagd, der einzelnen und<lb/>
allgemeinen Glu&#x0364;ck&#x017F;eligkeit unbe&#x017F;chadet,<lb/>
am beßten zu benuzen &#x017F;eien, lehrt die<lb/>
Jagdwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft, &#x017F;ie wird gemeiniglich<lb/>
mit den For&#x017F;tbedienungen verbunden.<lb/>
Auch fu&#x0364;r die Einku&#x0364;nfte der Jagd hat die<lb/>
Kammer Sorge zu tragen.</hi></p><lb/>
            <p>§. 439. Die unterirdi&#x017F;chen Gu&#x0364;ter haben<lb/>
mit denen auf der Erdoberfla&#x0364;che keine Ver-<lb/>
bindung: &#x017F;ie geho&#x0364;ren nicht zu den Landgu&#x0364;-<lb/>
tern, &#x017F;ie &#x017F;ind al&#x017F;o Regalien, und geho&#x0364;ren<lb/>
der ge&#x017F;ezgebenden Gewalt: <hi rendition="#fr">daher i&#x017F;t es der<lb/>
Kammer ihre Pflicht, die Bergwerke und<lb/>
Mineralien, der einzelnen und allgemei-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">nen</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[218/0238] Allgemeine mer, dahin Sorge zu tragen, damit die Forſten der einzelnen und allgemeinen Gluͤckſeligkeit unbeſchadet, auf die ein- traͤglichſte Weiſe benuzt werden. §. 438. Die wilden Thiere gehoͤren eben- falls dem Landesherrn, weil ſie niemand an- ders zugehoͤren koͤnnen, wenn ſie nicht je- mand zur Belohnung geſchenkt, oder durch andere Rechte zuerkannt worden. Sie ſind alſo ein Regale. Wie die wilden Thiere vermittelſt der Jagd, der einzelnen und allgemeinen Gluͤckſeligkeit unbeſchadet, am beßten zu benuzen ſeien, lehrt die Jagdwiſſenſchaft, ſie wird gemeiniglich mit den Forſtbedienungen verbunden. Auch fuͤr die Einkuͤnfte der Jagd hat die Kammer Sorge zu tragen. §. 439. Die unterirdiſchen Guͤter haben mit denen auf der Erdoberflaͤche keine Ver- bindung: ſie gehoͤren nicht zu den Landguͤ- tern, ſie ſind alſo Regalien, und gehoͤren der geſezgebenden Gewalt: daher iſt es der Kammer ihre Pflicht, die Bergwerke und Mineralien, der einzelnen und allgemei- nen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/238
Zitationshilfe: Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/238>, abgerufen am 21.11.2024.