Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779.

Bild:
<< vorherige Seite

Allgemeine
nen werde. Ferner: wie man diesen Er-
trag zu den Bedürfnissen der Haushal-
tung verwenden müsse, damit der höchst
mögliche reine Ertrag gewonnen werde.
Und endlich wie man den reinen Ertrag
wiederum zu Verbesserung und Erwei-
terung der Nahrungsquelle anlegen
müsse.

§. 138. Das erste Stück eines jeden Ge-
werbes ist die Nahrungsquelle. Die land-
wirthschaftliche Nahrungsquelle ist die Erde.
Wer also eine landwirthschaftliche Haushal-
tung errichten will, der muß sich zuerst ei-
nen Theil der Erde erwerben, und sich
denselben zur Nahrungsquelle einrichten.

§. 139. Die Erwerbung einer landwirth-
schaftlichen Nahrungsquelle geschieht entwe-
der durch Erbschaft, oder durch Pfacht,
oder durch Kauf. Jm Falle der Erbschaft
ist man an die Nahrungsquelle gebunden,
man kann sie nur verbessern und erweitern;
oder wenn sie nicht hinlänglich wäre, so müß-
te man sie verkaufen, und sich eine beque-
mere anschaffen.

§. 140.

Allgemeine
nen werde. Ferner: wie man dieſen Er-
trag zu den Beduͤrfniſſen der Haushal-
tung verwenden muͤſſe, damit der hoͤchſt
moͤgliche reine Ertrag gewonnen werde.
Und endlich wie man den reinen Ertrag
wiederum zu Verbeſſerung und Erwei-
terung der Nahrungsquelle anlegen
muͤſſe.

§. 138. Das erſte Stuͤck eines jeden Ge-
werbes iſt die Nahrungsquelle. Die land-
wirthſchaftliche Nahrungsquelle iſt die Erde.
Wer alſo eine landwirthſchaftliche Haushal-
tung errichten will, der muß ſich zuerſt ei-
nen Theil der Erde erwerben, und ſich
denſelben zur Nahrungsquelle einrichten.

§. 139. Die Erwerbung einer landwirth-
ſchaftlichen Nahrungsquelle geſchieht entwe-
der durch Erbſchaft, oder durch Pfacht,
oder durch Kauf. Jm Falle der Erbſchaft
iſt man an die Nahrungsquelle gebunden,
man kann ſie nur verbeſſern und erweitern;
oder wenn ſie nicht hinlaͤnglich waͤre, ſo muͤß-
te man ſie verkaufen, und ſich eine beque-
mere anſchaffen.

§. 140.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0094" n="74"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Allgemeine</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#fr">nen werde. Ferner: wie man die&#x017F;en Er-<lb/>
trag zu den Bedu&#x0364;rfni&#x017F;&#x017F;en der Haushal-<lb/>
tung verwenden mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, damit der ho&#x0364;ch&#x017F;t<lb/>
mo&#x0364;gliche reine Ertrag gewonnen werde.<lb/>
Und endlich wie man den reinen Ertrag<lb/>
wiederum zu Verbe&#x017F;&#x017F;erung und Erwei-<lb/>
terung der Nahrungsquelle anlegen<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e.</hi> </p><lb/>
          <p>§. 138. Das er&#x017F;te Stu&#x0364;ck eines jeden Ge-<lb/>
werbes i&#x017F;t die Nahrungsquelle. Die land-<lb/>
wirth&#x017F;chaftliche Nahrungsquelle i&#x017F;t <hi rendition="#fr">die Erde.</hi><lb/>
Wer al&#x017F;o eine landwirth&#x017F;chaftliche Haushal-<lb/>
tung errichten will, <hi rendition="#fr">der muß &#x017F;ich zuer&#x017F;t ei-<lb/>
nen Theil der Erde erwerben, und &#x017F;ich<lb/>
den&#x017F;elben zur Nahrungsquelle einrichten.</hi></p><lb/>
          <p>§. 139. Die Erwerbung einer landwirth-<lb/>
&#x017F;chaftlichen Nahrungsquelle ge&#x017F;chieht entwe-<lb/>
der durch <hi rendition="#fr">Erb&#x017F;chaft,</hi> oder durch <hi rendition="#fr">Pfacht,</hi><lb/>
oder durch <hi rendition="#fr">Kauf.</hi> Jm Falle der Erb&#x017F;chaft<lb/>
i&#x017F;t man an die Nahrungsquelle gebunden,<lb/>
man kann &#x017F;ie nur verbe&#x017F;&#x017F;ern und erweitern;<lb/>
oder wenn &#x017F;ie nicht hinla&#x0364;nglich wa&#x0364;re, &#x017F;o mu&#x0364;ß-<lb/>
te man &#x017F;ie verkaufen, und &#x017F;ich eine beque-<lb/>
mere an&#x017F;chaffen.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">§. 140.</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[74/0094] Allgemeine nen werde. Ferner: wie man dieſen Er- trag zu den Beduͤrfniſſen der Haushal- tung verwenden muͤſſe, damit der hoͤchſt moͤgliche reine Ertrag gewonnen werde. Und endlich wie man den reinen Ertrag wiederum zu Verbeſſerung und Erwei- terung der Nahrungsquelle anlegen muͤſſe. §. 138. Das erſte Stuͤck eines jeden Ge- werbes iſt die Nahrungsquelle. Die land- wirthſchaftliche Nahrungsquelle iſt die Erde. Wer alſo eine landwirthſchaftliche Haushal- tung errichten will, der muß ſich zuerſt ei- nen Theil der Erde erwerben, und ſich denſelben zur Nahrungsquelle einrichten. §. 139. Die Erwerbung einer landwirth- ſchaftlichen Nahrungsquelle geſchieht entwe- der durch Erbſchaft, oder durch Pfacht, oder durch Kauf. Jm Falle der Erbſchaft iſt man an die Nahrungsquelle gebunden, man kann ſie nur verbeſſern und erweitern; oder wenn ſie nicht hinlaͤnglich waͤre, ſo muͤß- te man ſie verkaufen, und ſich eine beque- mere anſchaffen. §. 140.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/94
Zitationshilfe: Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/94>, abgerufen am 21.11.2024.