Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Vollständige Abhandlung von denen Manufacuren und Fabriken. Bd. 1. Kopenhagen, 1758.der Manufacturen und Fabriken. sind, als daß sie von einem einzeln Meister und Manu-Manufactu-ren. facturier unterhalten werden können. Hierher gehören nebst vielerley Maschinen insonderheit ein Seidenfilato- rium, desgleichen große Preßen, Walkmühlen und Fär- bereyen. Diejenigen von diesen Anstalten, so in dem Hause selbst nicht seyn können, müssen doch mit dem Manufacturhause aufs genaueste verbunden seyn und von da aus dirigiret werden. Jn allen solchen An- stalten muß man die größte Vollkommenheit zu errei- chen suchen und vor die Zubereitung der Waaren nichts mehr nehmen, als was die Unterhaltung solcher Ne- benanstalten kostet. Dieses Hauß muß nicht den End- zweck haben Vortheil davon zu ziehen, sondern die Ma- nufacturen zu unterstützen und zu befördern. Einer der hauptsächlichsten Endzwecke des Manu-Das Manu- den,
der Manufacturen und Fabriken. ſind, als daß ſie von einem einzeln Meiſter und Manu-Manufactu-ren. facturier unterhalten werden koͤnnen. Hierher gehoͤren nebſt vielerley Maſchinen inſonderheit ein Seidenfilato- rium, desgleichen große Preßen, Walkmuͤhlen und Faͤr- bereyen. Diejenigen von dieſen Anſtalten, ſo in dem Hauſe ſelbſt nicht ſeyn koͤnnen, muͤſſen doch mit dem Manufacturhauſe aufs genaueſte verbunden ſeyn und von da aus dirigiret werden. Jn allen ſolchen An- ſtalten muß man die groͤßte Vollkommenheit zu errei- chen ſuchen und vor die Zubereitung der Waaren nichts mehr nehmen, als was die Unterhaltung ſolcher Ne- benanſtalten koſtet. Dieſes Hauß muß nicht den End- zweck haben Vortheil davon zu ziehen, ſondern die Ma- nufacturen zu unterſtuͤtzen und zu befoͤrdern. Einer der hauptſaͤchlichſten Endzwecke des Manu-Das Manu- den,
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0137" n="109"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Manufacturen und Fabriken.</hi></fw><lb/> ſind, als daß ſie von einem einzeln Meiſter und Manu-<note place="right">Manufactu-<lb/> ren.</note><lb/> facturier unterhalten werden koͤnnen. Hierher gehoͤren<lb/> nebſt vielerley Maſchinen inſonderheit ein Seidenfilato-<lb/> rium, desgleichen große Preßen, Walkmuͤhlen und Faͤr-<lb/> bereyen. Diejenigen von dieſen Anſtalten, ſo in dem<lb/> Hauſe ſelbſt nicht ſeyn koͤnnen, muͤſſen doch mit dem<lb/> Manufacturhauſe aufs genaueſte verbunden ſeyn und<lb/> von da aus dirigiret werden. Jn allen ſolchen An-<lb/> ſtalten muß man die groͤßte Vollkommenheit zu errei-<lb/> chen ſuchen und vor die Zubereitung der Waaren nichts<lb/> mehr nehmen, als was die Unterhaltung ſolcher Ne-<lb/> benanſtalten koſtet. Dieſes Hauß muß nicht den End-<lb/> zweck haben Vortheil davon zu ziehen, ſondern die Ma-<lb/> nufacturen zu unterſtuͤtzen und zu befoͤrdern.</p><lb/> <p>Einer der hauptſaͤchlichſten Endzwecke des Manu-<note place="right">Das Manu-<lb/> facturhaus<lb/> muß denen<lb/> Manufactu-<lb/> riers mit de-<lb/> nen Mate-<lb/> rialien an<lb/> die Hand ger<lb/> hen.</note><lb/> facturhauſes muß ſeyn, denen neuangehenden Manu-<lb/> facturiers und Meiſters mit denen erforderlichen Haupt-<lb/> und Nebenmaterialien zu ihren Arbeiten an die Hand<lb/> zu gehen, damit ſie ſich ſelbſt zu verlegen nach und nach in<lb/> den Stand geſetzet werden, ohne daß ſie von Entre-<lb/> prenneurs und Verlegern abhaͤngen duͤrfen. Zu dem<lb/> Ende muß das Manufacturhaus alle Arten von Ma-<lb/> terialien an ſolchen Orten einkaufen, wo ſie am beſten<lb/> und wohlfeileſten zu haben ſind und den Transport mit<lb/> moͤglichſter Erſpahrung der Unkoſten veranſtalten, da-<lb/> mit ſie denen Manufacturiers um den maͤßigſten Preiß<lb/> verlaßen werden koͤnnen. Sie muͤſſen naͤmlich um<lb/> dasjenige Geld denen Manufacturiers verlaßen wer-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">den,</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [109/0137]
der Manufacturen und Fabriken.
ſind, als daß ſie von einem einzeln Meiſter und Manu-
facturier unterhalten werden koͤnnen. Hierher gehoͤren
nebſt vielerley Maſchinen inſonderheit ein Seidenfilato-
rium, desgleichen große Preßen, Walkmuͤhlen und Faͤr-
bereyen. Diejenigen von dieſen Anſtalten, ſo in dem
Hauſe ſelbſt nicht ſeyn koͤnnen, muͤſſen doch mit dem
Manufacturhauſe aufs genaueſte verbunden ſeyn und
von da aus dirigiret werden. Jn allen ſolchen An-
ſtalten muß man die groͤßte Vollkommenheit zu errei-
chen ſuchen und vor die Zubereitung der Waaren nichts
mehr nehmen, als was die Unterhaltung ſolcher Ne-
benanſtalten koſtet. Dieſes Hauß muß nicht den End-
zweck haben Vortheil davon zu ziehen, ſondern die Ma-
nufacturen zu unterſtuͤtzen und zu befoͤrdern.
Manufactu-
ren.
Einer der hauptſaͤchlichſten Endzwecke des Manu-
facturhauſes muß ſeyn, denen neuangehenden Manu-
facturiers und Meiſters mit denen erforderlichen Haupt-
und Nebenmaterialien zu ihren Arbeiten an die Hand
zu gehen, damit ſie ſich ſelbſt zu verlegen nach und nach in
den Stand geſetzet werden, ohne daß ſie von Entre-
prenneurs und Verlegern abhaͤngen duͤrfen. Zu dem
Ende muß das Manufacturhaus alle Arten von Ma-
terialien an ſolchen Orten einkaufen, wo ſie am beſten
und wohlfeileſten zu haben ſind und den Transport mit
moͤglichſter Erſpahrung der Unkoſten veranſtalten, da-
mit ſie denen Manufacturiers um den maͤßigſten Preiß
verlaßen werden koͤnnen. Sie muͤſſen naͤmlich um
dasjenige Geld denen Manufacturiers verlaßen wer-
den,
Das Manu-
facturhaus
muß denen
Manufactu-
riers mit de-
nen Mate-
rialien an
die Hand ger
hen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |