Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Vollständige Abhandlung von denen Manufacuren und Fabriken. Bd. 1. Kopenhagen, 1758.der Manufacturen und Fabriken. Die Schönheit der Waaren begreifet zwar in phi-2) Die Die
der Manufacturen und Fabriken. Die Schoͤnheit der Waaren begreifet zwar in phi-2) Die Die
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0169" n="141"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">der Manufacturen und Fabriken.</hi> </fw><lb/> <p>Die Schoͤnheit der Waaren begreifet zwar in phi-<note place="right">2) Die<lb/> Schönheit<lb/> der Waaren.</note><lb/> loſophiſchen und weitlaͤuftigen Verſtande auch die Guͤte<lb/> und Tuͤchtigkeit derſelben in ſich. Allein hier verſtehen<lb/> wir unter der Schoͤnheit nur das aͤußerliche, was das<lb/> Auge reizet. Dieſes, welches allemal den Kaͤufern<lb/> gefaͤllt, ihr Geſchmack und Abſicht mag auch noch ſo<lb/> verſchieden ſeyn, muß man allen Arten von Waaren<lb/> zu geben ſuchen, ſie moͤgen auch der Guͤte nach beſchaf-<lb/> fen ſeyn, wie ſie wollen. Man findet oͤfters, daß Waa-<lb/> ren ſehr geſucht werden, die von innrer Guͤte ſehr<lb/> ſchlecht ſind, die aber durch ihr aͤußerliches Anſehen<lb/> das Auge vergnuͤgen. Dieſe aͤußerliche Schoͤnheit<lb/> kommt gemeiniglich auf die Beſchaffenheit der Farben,<lb/> auf den Glanz und auf die Deſſeins an; und vielleicht<lb/> iſt es hauptſaͤchlich dasjenige, was den franzoͤſiſchen<lb/> Waaren zeither einen ſo großen Abſatz verſchaffet hat.<lb/> Man muß dannenhero bey Anlegung der Manufactu-<lb/> ren und Fabriken beſtaͤndig bedacht ſeyn, denen Waa-<lb/> ren alle moͤgliche aͤußerliche Schoͤnheiten zu geben.<lb/> Allein je mehr neue Manufacturen und Fabriken dieſes<lb/> Augenmerk noͤthig haben, wenn ſie vor denen andern<lb/> bereits in Flohr ſtehenden Werken aufkommen wollen;<lb/> ſo habe ich doch bemerket, daß es gar oͤfters daran er-<lb/> mangelt. Waaren, die an ſich ſelbſt nicht von gerin-<lb/> ger Guͤte geweſen ſind, haben durch ihr aͤußerliches<lb/> Anſehen ein viel ſchlechteres Urtheil von ſich veran-<lb/> laßet, als ſie in der That verdienet haben.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [141/0169]
der Manufacturen und Fabriken.
Die Schoͤnheit der Waaren begreifet zwar in phi-
loſophiſchen und weitlaͤuftigen Verſtande auch die Guͤte
und Tuͤchtigkeit derſelben in ſich. Allein hier verſtehen
wir unter der Schoͤnheit nur das aͤußerliche, was das
Auge reizet. Dieſes, welches allemal den Kaͤufern
gefaͤllt, ihr Geſchmack und Abſicht mag auch noch ſo
verſchieden ſeyn, muß man allen Arten von Waaren
zu geben ſuchen, ſie moͤgen auch der Guͤte nach beſchaf-
fen ſeyn, wie ſie wollen. Man findet oͤfters, daß Waa-
ren ſehr geſucht werden, die von innrer Guͤte ſehr
ſchlecht ſind, die aber durch ihr aͤußerliches Anſehen
das Auge vergnuͤgen. Dieſe aͤußerliche Schoͤnheit
kommt gemeiniglich auf die Beſchaffenheit der Farben,
auf den Glanz und auf die Deſſeins an; und vielleicht
iſt es hauptſaͤchlich dasjenige, was den franzoͤſiſchen
Waaren zeither einen ſo großen Abſatz verſchaffet hat.
Man muß dannenhero bey Anlegung der Manufactu-
ren und Fabriken beſtaͤndig bedacht ſeyn, denen Waa-
ren alle moͤgliche aͤußerliche Schoͤnheiten zu geben.
Allein je mehr neue Manufacturen und Fabriken dieſes
Augenmerk noͤthig haben, wenn ſie vor denen andern
bereits in Flohr ſtehenden Werken aufkommen wollen;
ſo habe ich doch bemerket, daß es gar oͤfters daran er-
mangelt. Waaren, die an ſich ſelbſt nicht von gerin-
ger Guͤte geweſen ſind, haben durch ihr aͤußerliches
Anſehen ein viel ſchlechteres Urtheil von ſich veran-
laßet, als ſie in der That verdienet haben.
2) Die
Schönheit
der Waaren.
Die
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |