Von dem ausländi- schen Debit, welcher be- wirket wird;
Wir kommen endlich auf den ausländischen Absatz der Manufacturen und Fabrikenwaaren, welcher zu Beförderung dieser Nahrungsgeschäfte von überaus großer Wichtigkeit ist. Denn so bald man einen be- trächtlichen auswärtigen Absatz erlanget hat; so ist der Flohr der Manufacturen und Fabriken eine natürliche Folge davon. So bald vor diese Waaren Geld in das Land eingehet, so bekommen diese Nahrungsge- schäfte neue und vermehrte Kräfte. Die Manufactu- riers und Fabrikanten vermehren ihre Arbeiter, die Circulation des Geldes wird grösser und lebhaftiger; es gehet mehr Geld in die Hände des Kaufmanns vor eine grössere Menge von Materialien, die man verbrau- chet; und aus den Händen des Kaufmanns, des Land- manns und des Arbeiters gehet dieses Geld in alle an- dere Arten von Nahrungsgeschäften über, so daß alle und jede den Einfluß davon empfinden. Jn der That ist keine Bereicherung des Staats dem Lande und inson- heit dem Nahrungsstande so nützlich, als diejenige, so durch die Commercien und Manufacturen geschiehet; und man kann behaupten, daß eine Million, wenn sie durch Krieg, durch reiche Bergwerke oder auf andere Art dem Reichthume des Staats hinzugesetzet wird, vor das Aufnehmen des Nahrungsstandes bey weiten nicht so geseegnete Folgen hat, als eine halbe Million, so durch den ausländischen Debit der Manufacturen und Fabri- kenwaaren in das Land eingehet. Es ist wahr, es ist vor eine Nation, die heutiges Tages die Manufacturen und Fabriken erst gründen und blühend machen will, sehr schwehr sich ausländischen Debit zu verschaffen.
Die
III. Abſch. von denen Befoͤrderungsmitteln
Von dem ausländi- ſchen Debit, welcher be- wirket wird;
Wir kommen endlich auf den auslaͤndiſchen Abſatz der Manufacturen und Fabrikenwaaren, welcher zu Befoͤrderung dieſer Nahrungsgeſchaͤfte von uͤberaus großer Wichtigkeit iſt. Denn ſo bald man einen be- traͤchtlichen auswaͤrtigen Abſatz erlanget hat; ſo iſt der Flohr der Manufacturen und Fabriken eine natuͤrliche Folge davon. So bald vor dieſe Waaren Geld in das Land eingehet, ſo bekommen dieſe Nahrungsge- ſchaͤfte neue und vermehrte Kraͤfte. Die Manufactu- riers und Fabrikanten vermehren ihre Arbeiter, die Circulation des Geldes wird groͤſſer und lebhaftiger; es gehet mehr Geld in die Haͤnde des Kaufmanns vor eine groͤſſere Menge von Materialien, die man verbrau- chet; und aus den Haͤnden des Kaufmanns, des Land- manns und des Arbeiters gehet dieſes Geld in alle an- dere Arten von Nahrungsgeſchaͤften uͤber, ſo daß alle und jede den Einfluß davon empfinden. Jn der That iſt keine Bereicherung des Staats dem Lande und inſon- heit dem Nahrungsſtande ſo nuͤtzlich, als diejenige, ſo durch die Commercien und Manufacturen geſchiehet; und man kann behaupten, daß eine Million, wenn ſie durch Krieg, durch reiche Bergwerke oder auf andere Art dem Reichthume des Staats hinzugeſetzet wird, vor das Aufnehmen des Nahrungsſtandes bey weiten nicht ſo geſeegnete Folgen hat, als eine halbe Million, ſo durch den auslaͤndiſchen Debit der Manufacturen und Fabri- kenwaaren in das Land eingehet. Es iſt wahr, es iſt vor eine Nation, die heutiges Tages die Manufacturen und Fabriken erſt gruͤnden und bluͤhend machen will, ſehr ſchwehr ſich auslaͤndiſchen Debit zu verſchaffen.
Die
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III. Abſch. von denen Befoͤrderungsmitteln
Wir kommen endlich auf den auslaͤndiſchen Abſatz
der Manufacturen und Fabrikenwaaren, welcher zu
Befoͤrderung dieſer Nahrungsgeſchaͤfte von uͤberaus
großer Wichtigkeit iſt. Denn ſo bald man einen be-
traͤchtlichen auswaͤrtigen Abſatz erlanget hat; ſo iſt der
Flohr der Manufacturen und Fabriken eine natuͤrliche
Folge davon. So bald vor dieſe Waaren Geld in
das Land eingehet, ſo bekommen dieſe Nahrungsge-
ſchaͤfte neue und vermehrte Kraͤfte. Die Manufactu-
riers und Fabrikanten vermehren ihre Arbeiter, die
Circulation des Geldes wird groͤſſer und lebhaftiger;
es gehet mehr Geld in die Haͤnde des Kaufmanns vor
eine groͤſſere Menge von Materialien, die man verbrau-
chet; und aus den Haͤnden des Kaufmanns, des Land-
manns und des Arbeiters gehet dieſes Geld in alle an-
dere Arten von Nahrungsgeſchaͤften uͤber, ſo daß alle
und jede den Einfluß davon empfinden. Jn der That
iſt keine Bereicherung des Staats dem Lande und inſon-
heit dem Nahrungsſtande ſo nuͤtzlich, als diejenige, ſo
durch die Commercien und Manufacturen geſchiehet;
und man kann behaupten, daß eine Million, wenn ſie
durch Krieg, durch reiche Bergwerke oder auf andere Art
dem Reichthume des Staats hinzugeſetzet wird, vor das
Aufnehmen des Nahrungsſtandes bey weiten nicht ſo
geſeegnete Folgen hat, als eine halbe Million, ſo durch
den auslaͤndiſchen Debit der Manufacturen und Fabri-
kenwaaren in das Land eingehet. Es iſt wahr, es iſt vor
eine Nation, die heutiges Tages die Manufacturen
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ſehr ſchwehr ſich auslaͤndiſchen Debit zu verſchaffen.
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Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Vollständige Abhandlung von denen Manufacuren und Fabriken. Bd. 1. Kopenhagen, 1758, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_abhandlung01_1758/190>, abgerufen am 16.02.2025.
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