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Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Vollständige Abhandlung von denen Manufacuren und Fabriken. Bd. 1. Kopenhagen, 1758.

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der Manufacturen und Fabriken.
besondern Umständen von dem Oberhandelsgerichte
weiter an die Landesregierung nach Dreßden zu ap-
pelliren.

Endlich muß ich noch erinnern, daß je vollkomme-Endlich ge-
höret auch
die Flohr der
Landwirth-
schaft zu Er-
haltung der
Manufactu-
ren, und die
letztern müs-
sen nie auf
Kosten der
ersten unter-
stützet wer-
den.

ner die Uebereinstimmung und der Zusammenhang
aller Theile des Staatskörpers ist, desto unveränder-
licher wird der blühende Zustand der Manufacturen
und Fabriken seyn und desto weniger Verfall haben sie
zu befürchten. Der Verfall derselben entstehet ledig-
lich aus dem üblen Verhältniß der Einrichtungen des
Staats gegen die Manufacturen und aus andern Feh-
lern, Gebrechen und Unordnungen des gemeinen We-
sens. Hauptsächlich aber ist der gute Zusammenhang
der Landwirthschaft mit denen Manufacturen und Fa-
briken nöthig dergestalt, daß man einen blühenden Zu-
stand der Manufacturen und hauptsächlich die bestän-
dige Dauer und Erhaltung derselben ohne dem Flohr
der Landwirthschaft gar nicht erwarten kann. Der
geringste Verfall in der Landwirthschaft erstrecket auch
seinen Einfluß in die Manufacturen und Fabriken;
und man muß sich demnach sehr hüten die Manufa-
cturen auf Kosten der Landwirthschaft zu unterstützen,
oder je ein Beförderungs und Erhaltungsmittel vor
dieselben zu erwählen, was der Landwirthschaft zum
Nachtheil gereichen kann. Jn diesem Betracht verdie-
net hier dasjenige eine Erläuterung, was wir oben hin
und wieder von dem Verboth der Ausfuhre der rohen

Ma-

der Manufacturen und Fabriken.
beſondern Umſtaͤnden von dem Oberhandelsgerichte
weiter an die Landesregierung nach Dreßden zu ap-
pelliren.

Endlich muß ich noch erinnern, daß je vollkomme-Endlich ge-
höret auch
die Flohr der
Landwirth-
ſchaft zu Er-
haltung der
Manufactu-
ren, und die
letztern müſ-
ſen nie auf
Koſten der
erſten unter-
ſtützet wer-
den.

ner die Uebereinſtimmung und der Zuſammenhang
aller Theile des Staatskoͤrpers iſt, deſto unveraͤnder-
licher wird der bluͤhende Zuſtand der Manufacturen
und Fabriken ſeyn und deſto weniger Verfall haben ſie
zu befuͤrchten. Der Verfall derſelben entſtehet ledig-
lich aus dem uͤblen Verhaͤltniß der Einrichtungen des
Staats gegen die Manufacturen und aus andern Feh-
lern, Gebrechen und Unordnungen des gemeinen We-
ſens. Hauptſaͤchlich aber iſt der gute Zuſammenhang
der Landwirthſchaft mit denen Manufacturen und Fa-
briken noͤthig dergeſtalt, daß man einen bluͤhenden Zu-
ſtand der Manufacturen und hauptſaͤchlich die beſtaͤn-
dige Dauer und Erhaltung derſelben ohne dem Flohr
der Landwirthſchaft gar nicht erwarten kann. Der
geringſte Verfall in der Landwirthſchaft erſtrecket auch
ſeinen Einfluß in die Manufacturen und Fabriken;
und man muß ſich demnach ſehr huͤten die Manufa-
cturen auf Koſten der Landwirthſchaft zu unterſtuͤtzen,
oder je ein Befoͤrderungs und Erhaltungsmittel vor
dieſelben zu erwaͤhlen, was der Landwirthſchaft zum
Nachtheil gereichen kann. Jn dieſem Betracht verdie-
net hier dasjenige eine Erlaͤuterung, was wir oben hin
und wieder von dem Verboth der Ausfuhre der rohen

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[237/0265] der Manufacturen und Fabriken. beſondern Umſtaͤnden von dem Oberhandelsgerichte weiter an die Landesregierung nach Dreßden zu ap- pelliren. Endlich muß ich noch erinnern, daß je vollkomme- ner die Uebereinſtimmung und der Zuſammenhang aller Theile des Staatskoͤrpers iſt, deſto unveraͤnder- licher wird der bluͤhende Zuſtand der Manufacturen und Fabriken ſeyn und deſto weniger Verfall haben ſie zu befuͤrchten. Der Verfall derſelben entſtehet ledig- lich aus dem uͤblen Verhaͤltniß der Einrichtungen des Staats gegen die Manufacturen und aus andern Feh- lern, Gebrechen und Unordnungen des gemeinen We- ſens. Hauptſaͤchlich aber iſt der gute Zuſammenhang der Landwirthſchaft mit denen Manufacturen und Fa- briken noͤthig dergeſtalt, daß man einen bluͤhenden Zu- ſtand der Manufacturen und hauptſaͤchlich die beſtaͤn- dige Dauer und Erhaltung derſelben ohne dem Flohr der Landwirthſchaft gar nicht erwarten kann. Der geringſte Verfall in der Landwirthſchaft erſtrecket auch ſeinen Einfluß in die Manufacturen und Fabriken; und man muß ſich demnach ſehr huͤten die Manufa- cturen auf Koſten der Landwirthſchaft zu unterſtuͤtzen, oder je ein Befoͤrderungs und Erhaltungsmittel vor dieſelben zu erwaͤhlen, was der Landwirthſchaft zum Nachtheil gereichen kann. Jn dieſem Betracht verdie- net hier dasjenige eine Erlaͤuterung, was wir oben hin und wieder von dem Verboth der Ausfuhre der rohen Ma- Endlich ge- höret auch die Flohr der Landwirth- ſchaft zu Er- haltung der Manufactu- ren, und die letztern müſ- ſen nie auf Koſten der erſten unter- ſtützet wer- den.

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Zitationshilfe: Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Vollständige Abhandlung von denen Manufacuren und Fabriken. Bd. 1. Kopenhagen, 1758, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_abhandlung01_1758/265>, abgerufen am 21.11.2024.