Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Vollständige Abhandlung von denen Manufacuren und Fabriken. Bd. 1. Kopenhagen, 1758.und dem Nutzen der Manuf. u. Fabriken. so wird man von der Wahrheit aller dieser Sätze ge-nugsam überzeuget werden. Die Anzahl ihrer Einwoh- ner wird allemal sehr mäßig seyn: und wenn man die Größe derselben, die Beschaffenheit des Bodens, die Art und Weise die Landwirthschaft zu treiben kennet, und daraus die Anzahl Menschen berechnet, die zu Cultivi- rung des Bodens erfordert werden; so darf man nur diese Summe noch zweymal nehmen; so wird man die Anzahl aller Einwohner haben, die bey einer wirklichen Zählung bis auf wenige tausend zutreffen wird, wie ich bereits bey verschiedenen Staaten den Ueberschlag ge- macht und hernach ziemlich richtig befunden habe. Ein solches Land wird wenig oder gar keine Städte haben, die diesen Namen in der That verdienen. Seine Land- städte werden mit Mauren umgebene Dörfer seyn, worinnen man Landwirthschaft treibt und worinnen die unentbehrlichen Handwerker wohnen. Die Hauptstadt des Landes wird die einzige blühende Stadt im Staate seyn, als woselbst der Auffenthalt des Hofes und der Vornehmen und der Zusammenfluß des Geldes aus dem Lande nothwendig mehrere Gewerbe nach sich zie- hen müssen. Eine ganz andere Beschaffenheit aber wird es mitGroße Be- wohner B
und dem Nutzen der Manuf. u. Fabriken. ſo wird man von der Wahrheit aller dieſer Saͤtze ge-nugſam uͤberzeuget werden. Die Anzahl ihrer Einwoh- ner wird allemal ſehr maͤßig ſeyn: und wenn man die Groͤße derſelben, die Beſchaffenheit des Bodens, die Art und Weiſe die Landwirthſchaft zu treiben kennet, und daraus die Anzahl Menſchen berechnet, die zu Cultivi- rung des Bodens erfordert werden; ſo darf man nur dieſe Summe noch zweymal nehmen; ſo wird man die Anzahl aller Einwohner haben, die bey einer wirklichen Zaͤhlung bis auf wenige tauſend zutreffen wird, wie ich bereits bey verſchiedenen Staaten den Ueberſchlag ge- macht und hernach ziemlich richtig befunden habe. Ein ſolches Land wird wenig oder gar keine Staͤdte haben, die dieſen Namen in der That verdienen. Seine Land- ſtaͤdte werden mit Mauren umgebene Doͤrfer ſeyn, worinnen man Landwirthſchaft treibt und worinnen die unentbehrlichen Handwerker wohnen. Die Hauptſtadt des Landes wird die einzige bluͤhende Stadt im Staate ſeyn, als woſelbſt der Auffenthalt des Hofes und der Vornehmen und der Zuſammenfluß des Geldes aus dem Lande nothwendig mehrere Gewerbe nach ſich zie- hen muͤſſen. Eine ganz andere Beſchaffenheit aber wird es mitGroße Be- wohner B
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und dem Nutzen der Manuf. u. Fabriken.
ſo wird man von der Wahrheit aller dieſer Saͤtze ge-
nugſam uͤberzeuget werden. Die Anzahl ihrer Einwoh-
ner wird allemal ſehr maͤßig ſeyn: und wenn man die
Groͤße derſelben, die Beſchaffenheit des Bodens, die Art
und Weiſe die Landwirthſchaft zu treiben kennet, und
daraus die Anzahl Menſchen berechnet, die zu Cultivi-
rung des Bodens erfordert werden; ſo darf man nur
dieſe Summe noch zweymal nehmen; ſo wird man die
Anzahl aller Einwohner haben, die bey einer wirklichen
Zaͤhlung bis auf wenige tauſend zutreffen wird, wie ich
bereits bey verſchiedenen Staaten den Ueberſchlag ge-
macht und hernach ziemlich richtig befunden habe. Ein
ſolches Land wird wenig oder gar keine Staͤdte haben,
die dieſen Namen in der That verdienen. Seine Land-
ſtaͤdte werden mit Mauren umgebene Doͤrfer ſeyn,
worinnen man Landwirthſchaft treibt und worinnen die
unentbehrlichen Handwerker wohnen. Die Hauptſtadt
des Landes wird die einzige bluͤhende Stadt im Staate
ſeyn, als woſelbſt der Auffenthalt des Hofes und der
Vornehmen und der Zuſammenfluß des Geldes aus
dem Lande nothwendig mehrere Gewerbe nach ſich zie-
hen muͤſſen.
Eine ganz andere Beſchaffenheit aber wird es mit
einem Lande haben, welches bluͤhende Manufacturen
und Fabriken hat. Ein ſolches Land wird voller bluͤ-
henden Staͤdte ſeyn und wenn es keine andere Manu-
facturen und Fabriken hat, als nur der innerliche Ver-
brauch erfordert; ſo wird es noch einmal ſo viel Ein-
wohner
Große Be-
völkerung
der Länder,
die blühende
Manufactu-
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