Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771.der Gebirge auf dem Erdcörper. sene Rinde noch gar wohl erkennen und unterscheidenkann. Es ist unglaublich, was in diesem Berge vor eine Menge Scheitholz, sowohl in Ansehung der Höhe des Berges, als seines weiten Umfangs, zusammen- getrieben seyn muß. Man kann wohl keine andere Erklährung dieses erstaunlichen Haufen von Holze an- nehmen, als daß solches von Ueberschwemmungen an diesen Orth zusammengeschwemmet seyn muß, wo vielleicht vorhin eine kleine Erhöhung gewesen, woran sich die Fluthen gestoßen haben. Denn der Berg ist noch jetzo bey aller darinnen befindlichen großen Men- ge von ehemahligen Holz und nunmehrigen Steinkoh- len, gegen großen Gebirgen zu rechnen, nur von einer sehr mäßigen Höhe. Was könnte man wohl dieser durch die Fluthen zusammengetriebenen erstaunlichen Menge von Scheitholz vor eine andere Erklährung ge- ben, als daß die Oberfläche in der dasigen Gegend damahls bey dem Einbruch der Fluthen bewohnet ge- wesen ist, und daß die Menschen zu ihrer künftigen Bedürfniß eine große Menge Scheitholz geschlagen gehabt haben. Dieses sind demnach die viererley Entstehungs- blieben, E 5
der Gebirge auf dem Erdcoͤrper. ſene Rinde noch gar wohl erkennen und unterſcheidenkann. Es iſt unglaublich, was in dieſem Berge vor eine Menge Scheitholz, ſowohl in Anſehung der Hoͤhe des Berges, als ſeines weiten Umfangs, zuſammen- getrieben ſeyn muß. Man kann wohl keine andere Erklaͤhrung dieſes erſtaunlichen Haufen von Holze an- nehmen, als daß ſolches von Ueberſchwemmungen an dieſen Orth zuſammengeſchwemmet ſeyn muß, wo vielleicht vorhin eine kleine Erhoͤhung geweſen, woran ſich die Fluthen geſtoßen haben. Denn der Berg iſt noch jetzo bey aller darinnen befindlichen großen Men- ge von ehemahligen Holz und nunmehrigen Steinkoh- len, gegen großen Gebirgen zu rechnen, nur von einer ſehr maͤßigen Hoͤhe. Was koͤnnte man wohl dieſer durch die Fluthen zuſammengetriebenen erſtaunlichen Menge von Scheitholz vor eine andere Erklaͤhrung ge- ben, als daß die Oberflaͤche in der daſigen Gegend damahls bey dem Einbruch der Fluthen bewohnet ge- weſen iſt, und daß die Menſchen zu ihrer kuͤnftigen Beduͤrfniß eine große Menge Scheitholz geſchlagen gehabt haben. Dieſes ſind demnach die viererley Entſtehungs- blieben, E 5
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der Gebirge auf dem Erdcoͤrper.
ſene Rinde noch gar wohl erkennen und unterſcheiden
kann. Es iſt unglaublich, was in dieſem Berge vor
eine Menge Scheitholz, ſowohl in Anſehung der Hoͤhe
des Berges, als ſeines weiten Umfangs, zuſammen-
getrieben ſeyn muß. Man kann wohl keine andere
Erklaͤhrung dieſes erſtaunlichen Haufen von Holze an-
nehmen, als daß ſolches von Ueberſchwemmungen an
dieſen Orth zuſammengeſchwemmet ſeyn muß, wo
vielleicht vorhin eine kleine Erhoͤhung geweſen, woran
ſich die Fluthen geſtoßen haben. Denn der Berg iſt
noch jetzo bey aller darinnen befindlichen großen Men-
ge von ehemahligen Holz und nunmehrigen Steinkoh-
len, gegen großen Gebirgen zu rechnen, nur von einer
ſehr maͤßigen Hoͤhe. Was koͤnnte man wohl dieſer
durch die Fluthen zuſammengetriebenen erſtaunlichen
Menge von Scheitholz vor eine andere Erklaͤhrung ge-
ben, als daß die Oberflaͤche in der daſigen Gegend
damahls bey dem Einbruch der Fluthen bewohnet ge-
weſen iſt, und daß die Menſchen zu ihrer kuͤnftigen
Beduͤrfniß eine große Menge Scheitholz geſchlagen
gehabt haben.
Dieſes ſind demnach die viererley Entſtehungs-
arten, wodurch alle Gebirge auf der Oberflaͤche un-
ſers Erdcoͤrpers gebildet und hervorgebracht worden
ſind. Jndeſſen kann man faſt niemahls ſagen, daß
eine Uhrſache allein dieſes oder jenes Gebirge formiret
haͤtte. Gemeiniglich haben mehrere Uhrſachen zuſam-
men gewirket, um denen Gebirgen ihre jetzige Ge-
ſtalt zu geben. Die Erhoͤhungen und Ungleichheiten,
ſo bey der erſten Bildung unſers Planeten nach ſeiner
Losreißung von der Sonne auf ſeiner Oberflaͤche uͤbrig
blieben,
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