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Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771.

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zu verschiedenen Mahlen seine Stelle.
Griechenlandes ausgerottet, und Deukalion war der
erste, welcher diese Gegenden wieder bevölkerte. Die
Fabel sagt, Jupiter habe auf sein Anrufen die Steine
in Menschen verwandelt. Allein, die Fabel will nichts
mehr sagen, als daß Deukalion, er sey ein Egyptier
oder Phönicier gewesen, auf seiner Schifffahrt nach
Griechenland gekommen; und als er dasselbe ganz un-
bewohnt gefunden, mehrere Menschen an sich gezo-
gen und seinen Wohnplatz in diesem Lande genom-
men. Von diesem Deukalion und seinen mitgebrach-
ten Colonisten stammten vermuthlich diejenigen her,
die sich Hellen oder Hellenen nannten, und sich vor
die ersten und uhrsprünglichen Einwohner von Grie-
chenland ausgaben. Sie waren von denen Pelasgiern
unterschieden, welche erst lange Zeit hernach nach Grie-
chenland, und vermuthlich aus Jtalien gekommen
waren. Jndessen war diese Ankunft der Pelasgier q)
in Griechenland schon zu Herodots Zeiten so alt, daß
man keinen Zeitpunct davon anzugeben wußte. Ue-
berhaupt aber hatten die vornehmsten Städte in Grie-
chenland insgesammt eine so alte Zeitrechnung, die sich
auf viele tausend Jahre hinaus erstreckte. Die Kö-
nige zu Theben, Messena, zu Sparta, und so viel
andere, zähleten einige hundert Könige zu ihren Vor-
fahren, die alle in gerader Linie von Vater auf Sohn
abstammten und regieret hatten, seitdem der erste Ahn-

herr,
O
q) Herodot Lib. I. hat von der Ankunft der Pelasgier in
Griechenland, und von ihrem Unterschiede mit denen uhr-
sprünglichen Einwohnern ausführliche Nachricht gege-
ben.

zu verſchiedenen Mahlen ſeine Stelle.
Griechenlandes ausgerottet, und Deukalion war der
erſte, welcher dieſe Gegenden wieder bevoͤlkerte. Die
Fabel ſagt, Jupiter habe auf ſein Anrufen die Steine
in Menſchen verwandelt. Allein, die Fabel will nichts
mehr ſagen, als daß Deukalion, er ſey ein Egyptier
oder Phoͤnicier geweſen, auf ſeiner Schifffahrt nach
Griechenland gekommen; und als er daſſelbe ganz un-
bewohnt gefunden, mehrere Menſchen an ſich gezo-
gen und ſeinen Wohnplatz in dieſem Lande genom-
men. Von dieſem Deukalion und ſeinen mitgebrach-
ten Coloniſten ſtammten vermuthlich diejenigen her,
die ſich Hellen oder Hellenen nannten, und ſich vor
die erſten und uhrſpruͤnglichen Einwohner von Grie-
chenland ausgaben. Sie waren von denen Pelaſgiern
unterſchieden, welche erſt lange Zeit hernach nach Grie-
chenland, und vermuthlich aus Jtalien gekommen
waren. Jndeſſen war dieſe Ankunft der Pelaſgier q)
in Griechenland ſchon zu Herodots Zeiten ſo alt, daß
man keinen Zeitpunct davon anzugeben wußte. Ue-
berhaupt aber hatten die vornehmſten Staͤdte in Grie-
chenland insgeſammt eine ſo alte Zeitrechnung, die ſich
auf viele tauſend Jahre hinaus erſtreckte. Die Koͤ-
nige zu Theben, Meſſena, zu Sparta, und ſo viel
andere, zaͤhleten einige hundert Koͤnige zu ihren Vor-
fahren, die alle in gerader Linie von Vater auf Sohn
abſtammten und regieret hatten, ſeitdem der erſte Ahn-

herr,
O
q) Herodot Lib. I. hat von der Ankunft der Pelaſgier in
Griechenland, und von ihrem Unterſchiede mit denen uhr-
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[209/0237] zu verſchiedenen Mahlen ſeine Stelle. Griechenlandes ausgerottet, und Deukalion war der erſte, welcher dieſe Gegenden wieder bevoͤlkerte. Die Fabel ſagt, Jupiter habe auf ſein Anrufen die Steine in Menſchen verwandelt. Allein, die Fabel will nichts mehr ſagen, als daß Deukalion, er ſey ein Egyptier oder Phoͤnicier geweſen, auf ſeiner Schifffahrt nach Griechenland gekommen; und als er daſſelbe ganz un- bewohnt gefunden, mehrere Menſchen an ſich gezo- gen und ſeinen Wohnplatz in dieſem Lande genom- men. Von dieſem Deukalion und ſeinen mitgebrach- ten Coloniſten ſtammten vermuthlich diejenigen her, die ſich Hellen oder Hellenen nannten, und ſich vor die erſten und uhrſpruͤnglichen Einwohner von Grie- chenland ausgaben. Sie waren von denen Pelaſgiern unterſchieden, welche erſt lange Zeit hernach nach Grie- chenland, und vermuthlich aus Jtalien gekommen waren. Jndeſſen war dieſe Ankunft der Pelaſgier q) in Griechenland ſchon zu Herodots Zeiten ſo alt, daß man keinen Zeitpunct davon anzugeben wußte. Ue- berhaupt aber hatten die vornehmſten Staͤdte in Grie- chenland insgeſammt eine ſo alte Zeitrechnung, die ſich auf viele tauſend Jahre hinaus erſtreckte. Die Koͤ- nige zu Theben, Meſſena, zu Sparta, und ſo viel andere, zaͤhleten einige hundert Koͤnige zu ihren Vor- fahren, die alle in gerader Linie von Vater auf Sohn abſtammten und regieret hatten, ſeitdem der erſte Ahn- herr, O q) Herodot Lib. I. hat von der Ankunft der Pelaſgier in Griechenland, und von ihrem Unterſchiede mit denen uhr- ſpruͤnglichen Einwohnern ausfuͤhrliche Nachricht gege- ben.

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Zitationshilfe: Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_geschichte_1771/237>, abgerufen am 24.11.2024.