sorgfältigen Bemerkung aller dieser Verhältnisse gegen einander, den Himmelsstrich und die Richtung leicht ausfindig machen können, nach welcher sich die Pole veränderten, und ihre unaufhörliche, jedoch langsame Bewegung beständig fortsetzen. Jch selbst bin nicht im Stande, alle diese Bemerkungen mit der erforder- lichen Genauigkeit vorzunehmen; es würde ein guter Globus und andere persöhnliche Eigenschaften hierzu nö- thig seyn, die mir anjetzo mangeln. Es wäre aber wohl zu wünschen, daß sich berühmte Gelehrte, denen es weder an denen dazu erforderlichen Kenntnissen, noch an denen dazu nöthigen Werkzeugen mangelt, dieser wichtigen Untersuchung unterziehen möchten.
Wenn die Alten ihr sogenanntes Platonisches Jahr von acht und vierzig tausend Jahren nicht ohne allen Grund angenommen haben; wenn sie den besondern Umlauf des Himmels in diesem großen Zeitpuncte auf besondere vorhergegangene Erfahrungen und Nachrich- ten gegründet haben; so scheinen sie dadurch nichts an- ders angezeiget zu haben, als daß der Erdcörper eine unaufhörliche langsame Bewegung in Ansehung der Veränderung seiner Pole hätte; weil ihnen diese Be- wegung nicht anders, als ein scheinbarer Umlauf des Himmels und aller Fixsterne vorkommen könnte; und diese Nachrichten der Alten würden denen jetzigen Be- merkungen allerdings zur Unterstützung dienen.
Jch gestehe gern, daß hierinnen noch viele Un- tersuchungen und Beobachtungen nöthig seyn werden, ehe man in dieser Sache zu einer richtigen, gründli- chen und ungezweifelten Bestimmung gelangen kann.
Eine
zu verſchiedenen Mahlen ſeine Stelle.
ſorgfaͤltigen Bemerkung aller dieſer Verhaͤltniſſe gegen einander, den Himmelsſtrich und die Richtung leicht ausfindig machen koͤnnen, nach welcher ſich die Pole veraͤnderten, und ihre unaufhoͤrliche, jedoch langſame Bewegung beſtaͤndig fortſetzen. Jch ſelbſt bin nicht im Stande, alle dieſe Bemerkungen mit der erforder- lichen Genauigkeit vorzunehmen; es wuͤrde ein guter Globus und andere perſoͤhnliche Eigenſchaften hierzu noͤ- thig ſeyn, die mir anjetzo mangeln. Es waͤre aber wohl zu wuͤnſchen, daß ſich beruͤhmte Gelehrte, denen es weder an denen dazu erforderlichen Kenntniſſen, noch an denen dazu noͤthigen Werkzeugen mangelt, dieſer wichtigen Unterſuchung unterziehen moͤchten.
Wenn die Alten ihr ſogenanntes Platoniſches Jahr von acht und vierzig tauſend Jahren nicht ohne allen Grund angenommen haben; wenn ſie den beſondern Umlauf des Himmels in dieſem großen Zeitpuncte auf beſondere vorhergegangene Erfahrungen und Nachrich- ten gegruͤndet haben; ſo ſcheinen ſie dadurch nichts an- ders angezeiget zu haben, als daß der Erdcoͤrper eine unaufhoͤrliche langſame Bewegung in Anſehung der Veraͤnderung ſeiner Pole haͤtte; weil ihnen dieſe Be- wegung nicht anders, als ein ſcheinbarer Umlauf des Himmels und aller Fixſterne vorkommen koͤnnte; und dieſe Nachrichten der Alten wuͤrden denen jetzigen Be- merkungen allerdings zur Unterſtuͤtzung dienen.
Jch geſtehe gern, daß hierinnen noch viele Un- terſuchungen und Beobachtungen noͤthig ſeyn werden, ehe man in dieſer Sache zu einer richtigen, gruͤndli- chen und ungezweifelten Beſtimmung gelangen kann.
Eine
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zu verſchiedenen Mahlen ſeine Stelle.
ſorgfaͤltigen Bemerkung aller dieſer Verhaͤltniſſe gegen
einander, den Himmelsſtrich und die Richtung leicht
ausfindig machen koͤnnen, nach welcher ſich die Pole
veraͤnderten, und ihre unaufhoͤrliche, jedoch langſame
Bewegung beſtaͤndig fortſetzen. Jch ſelbſt bin nicht
im Stande, alle dieſe Bemerkungen mit der erforder-
lichen Genauigkeit vorzunehmen; es wuͤrde ein guter
Globus und andere perſoͤhnliche Eigenſchaften hierzu noͤ-
thig ſeyn, die mir anjetzo mangeln. Es waͤre aber wohl
zu wuͤnſchen, daß ſich beruͤhmte Gelehrte, denen es
weder an denen dazu erforderlichen Kenntniſſen, noch
an denen dazu noͤthigen Werkzeugen mangelt, dieſer
wichtigen Unterſuchung unterziehen moͤchten.
Wenn die Alten ihr ſogenanntes Platoniſches Jahr
von acht und vierzig tauſend Jahren nicht ohne allen
Grund angenommen haben; wenn ſie den beſondern
Umlauf des Himmels in dieſem großen Zeitpuncte auf
beſondere vorhergegangene Erfahrungen und Nachrich-
ten gegruͤndet haben; ſo ſcheinen ſie dadurch nichts an-
ders angezeiget zu haben, als daß der Erdcoͤrper eine
unaufhoͤrliche langſame Bewegung in Anſehung der
Veraͤnderung ſeiner Pole haͤtte; weil ihnen dieſe Be-
wegung nicht anders, als ein ſcheinbarer Umlauf des
Himmels und aller Fixſterne vorkommen koͤnnte; und
dieſe Nachrichten der Alten wuͤrden denen jetzigen Be-
merkungen allerdings zur Unterſtuͤtzung dienen.
Jch geſtehe gern, daß hierinnen noch viele Un-
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Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_geschichte_1771/251>, abgerufen am 16.07.2024.
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