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Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771.

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zu verschiedenen Mahlen bewohnt gewesen.
nen Oberfläche der Erde in vielen andern Ländern gleich-
falls bey zufälligen Eingrabungen in die Erde gefun-
den haben, wenn man genugsame Aufmerksamkeit auf
diese seither unerkannte Wahrheit gerichtet hätte t).
Und wenn nicht alle Gelehrte bis hieher mit dem Vor-
urtheil eingenommen gewesen wären, daß alle Rui-
nen und Merkzeichen einer vormahligen Bewohnung
der Erde von denen Zeiten der Römer herzuleiten sey.
Man hat in Portugall, in Spanien, in Jtalien, in
Frankreich und Engelland seit zweyhundert Jahren gar
öfters Ruinen von Gebäuden, Grabmähler, Bild-
säulen, Amphitheatra und andere Spuhren einer vor-
mahligen Bewohnung der Erde bey zufälligen Eingra-
bungen in dieselbe entdecket; allein, jedermann ist so-
fort geneigt gewesen, alle dergleichen unterirrdische
Entdeckungen auf die Rechnung der ehemahligen rö-
mischen Oberherrschaft und Colonien in diesen Ländern

zu
t) Jndessen sind dergleichen Merkzeichen einer ehemahligen
Bewohnung in allen Ländern gefunden worden. Buccius
de Thermis
erzählet, daß in einer Siebenoürgischen Salz-
grube unter dem Salz und dessen Steinen eine Henne
in ihrem Reste auf Eyern gefunden worden, die ganz
von Salze durchdrungen gewesen, sowohl als ihre Eyer;
nämlich statt der Versteinerung, die sonst bey andern
Dingen unter der Erde statt findet, ist diese Henne mit
ihren Eyern zu Salz geworden. Jndessen ist es schwehr
zu begreifen, daß die Henne bey der damahligen Ver-
wüstung der Oberfläche sich dennoch nicht von ihren
Eyern verscheuchen lassen. So treu und unabläßig diese
Thiere bey ihrer Bruth sind, so geschiehet es doch sehr
selten, oder gar nicht, daß sie die Lebensgefahr nicht
davon vertreiben sollte.
Q

zu verſchiedenen Mahlen bewohnt geweſen.
nen Oberflaͤche der Erde in vielen andern Laͤndern gleich-
falls bey zufaͤlligen Eingrabungen in die Erde gefun-
den haben, wenn man genugſame Aufmerkſamkeit auf
dieſe ſeither unerkannte Wahrheit gerichtet haͤtte t).
Und wenn nicht alle Gelehrte bis hieher mit dem Vor-
urtheil eingenommen geweſen waͤren, daß alle Rui-
nen und Merkzeichen einer vormahligen Bewohnung
der Erde von denen Zeiten der Roͤmer herzuleiten ſey.
Man hat in Portugall, in Spanien, in Jtalien, in
Frankreich und Engelland ſeit zweyhundert Jahren gar
oͤfters Ruinen von Gebaͤuden, Grabmaͤhler, Bild-
ſaͤulen, Amphitheatra und andere Spuhren einer vor-
mahligen Bewohnung der Erde bey zufaͤlligen Eingra-
bungen in dieſelbe entdecket; allein, jedermann iſt ſo-
fort geneigt geweſen, alle dergleichen unterirrdiſche
Entdeckungen auf die Rechnung der ehemahligen roͤ-
miſchen Oberherrſchaft und Colonien in dieſen Laͤndern

zu
t) Jndeſſen ſind dergleichen Merkzeichen einer ehemahligen
Bewohnung in allen Laͤndern gefunden worden. Buccius
de Thermis
erzaͤhlet, daß in einer Siebenouͤrgiſchen Salz-
grube unter dem Salz und deſſen Steinen eine Henne
in ihrem Reſte auf Eyern gefunden worden, die ganz
von Salze durchdrungen geweſen, ſowohl als ihre Eyer;
naͤmlich ſtatt der Verſteinerung, die ſonſt bey andern
Dingen unter der Erde ſtatt findet, iſt dieſe Henne mit
ihren Eyern zu Salz geworden. Jndeſſen iſt es ſchwehr
zu begreifen, daß die Henne bey der damahligen Ver-
wuͤſtung der Oberflaͤche ſich dennoch nicht von ihren
Eyern verſcheuchen laſſen. So treu und unablaͤßig dieſe
Thiere bey ihrer Bruth ſind, ſo geſchiehet es doch ſehr
ſelten, oder gar nicht, daß ſie die Lebensgefahr nicht
davon vertreiben ſollte.
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[241/0269] zu verſchiedenen Mahlen bewohnt geweſen. nen Oberflaͤche der Erde in vielen andern Laͤndern gleich- falls bey zufaͤlligen Eingrabungen in die Erde gefun- den haben, wenn man genugſame Aufmerkſamkeit auf dieſe ſeither unerkannte Wahrheit gerichtet haͤtte t). Und wenn nicht alle Gelehrte bis hieher mit dem Vor- urtheil eingenommen geweſen waͤren, daß alle Rui- nen und Merkzeichen einer vormahligen Bewohnung der Erde von denen Zeiten der Roͤmer herzuleiten ſey. Man hat in Portugall, in Spanien, in Jtalien, in Frankreich und Engelland ſeit zweyhundert Jahren gar oͤfters Ruinen von Gebaͤuden, Grabmaͤhler, Bild- ſaͤulen, Amphitheatra und andere Spuhren einer vor- mahligen Bewohnung der Erde bey zufaͤlligen Eingra- bungen in dieſelbe entdecket; allein, jedermann iſt ſo- fort geneigt geweſen, alle dergleichen unterirrdiſche Entdeckungen auf die Rechnung der ehemahligen roͤ- miſchen Oberherrſchaft und Colonien in dieſen Laͤndern zu t) Jndeſſen ſind dergleichen Merkzeichen einer ehemahligen Bewohnung in allen Laͤndern gefunden worden. Buccius de Thermis erzaͤhlet, daß in einer Siebenouͤrgiſchen Salz- grube unter dem Salz und deſſen Steinen eine Henne in ihrem Reſte auf Eyern gefunden worden, die ganz von Salze durchdrungen geweſen, ſowohl als ihre Eyer; naͤmlich ſtatt der Verſteinerung, die ſonſt bey andern Dingen unter der Erde ſtatt findet, iſt dieſe Henne mit ihren Eyern zu Salz geworden. Jndeſſen iſt es ſchwehr zu begreifen, daß die Henne bey der damahligen Ver- wuͤſtung der Oberflaͤche ſich dennoch nicht von ihren Eyern verſcheuchen laſſen. So treu und unablaͤßig dieſe Thiere bey ihrer Bruth ſind, ſo geſchiehet es doch ſehr ſelten, oder gar nicht, daß ſie die Lebensgefahr nicht davon vertreiben ſollte. Q

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Zitationshilfe: Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_geschichte_1771/269>, abgerufen am 26.11.2024.