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Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771.

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der Welt nach der Offenbahrung.
diese Vorstellung von dem jüngsten Tage getreulich
nachgeschrieben, und zwar fast in den nehmlichen Wor-
ten, die Matthäus gebrauchet hat, so, daß es unnö-
thig ist, dieselben anhero zu wiederholen. Die Offen-
bahrung St. Johannis macht uns von dem jüngsten
Tage eine gleiche Vorstellung. Es heißet in dieser Of-
fenbahrung im 6ten Capit. v. 12. und 13. also: "Und
&q;ich sahe, daß es das sechste Siegel aufthät, und siehe,
&q;da ward ein großes Erdbeben, und die Sonne ward
&q;schwarz wie ein hären Sack, und der Mond ward
&q;wie Bluth. Und die Sterne des Himmels fielen
&q;auf die Erde, gleichwie ein Feigenbaum seine Fei-
&q;gen abwirft, wenn er von großem Winde beweget
&q;wird." Jn verschiedenen andern Stellen der Of-
fenbahrung wird diese Vorstellung von dem jüngsten
Tage bekräftiget und wiederholet, z. E. im 8. Capit.
v. 12. wird gesagt, daß sich der dritte Theil der Son-
ne verfinstert habe, und der dritte Theil der Sterne
vom Himmel gefallen sey.

Eine solche Vorstellung von dem Untergange der
Welt, oder von dem jüngsten Tage, daß die Ster-
ne vom Himmel herab, und wie die Offenbahrung
ausdrücklich sagt, auf die Erde fallen werden, eben so
wie ein vom Winde bewegter Feigenbaum seine Feigen
fallen läßt, kann der Natur der Sache nach auf kei-
nerley Art statt finden. Die Sache ist in ihrem ei-
gentlichen Verstande ganz ohnmöglich. Denn wie könn-
ten Sterne, sie mögen Fixsterne, oder Sonnen, oder
andere Himmelscörper seyn, auf unsern kleinen Erd-
cörper herabfallen, davon die Fixsterne oder Sonnen

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der Welt nach der Offenbahrung.
dieſe Vorſtellung von dem juͤngſten Tage getreulich
nachgeſchrieben, und zwar faſt in den nehmlichen Wor-
ten, die Matthaͤus gebrauchet hat, ſo, daß es unnoͤ-
thig iſt, dieſelben anhero zu wiederholen. Die Offen-
bahrung St. Johannis macht uns von dem juͤngſten
Tage eine gleiche Vorſtellung. Es heißet in dieſer Of-
fenbahrung im 6ten Capit. v. 12. und 13. alſo: „Und
&q;ich ſahe, daß es das ſechſte Siegel aufthaͤt, und ſiehe,
&q;da ward ein großes Erdbeben, und die Sonne ward
&q;ſchwarz wie ein haͤren Sack, und der Mond ward
&q;wie Bluth. Und die Sterne des Himmels fielen
&q;auf die Erde, gleichwie ein Feigenbaum ſeine Fei-
&q;gen abwirft, wenn er von großem Winde beweget
&q;wird.‟ Jn verſchiedenen andern Stellen der Of-
fenbahrung wird dieſe Vorſtellung von dem juͤngſten
Tage bekraͤftiget und wiederholet, z. E. im 8. Capit.
v. 12. wird geſagt, daß ſich der dritte Theil der Son-
ne verfinſtert habe, und der dritte Theil der Sterne
vom Himmel gefallen ſey.

Eine ſolche Vorſtellung von dem Untergange der
Welt, oder von dem juͤngſten Tage, daß die Ster-
ne vom Himmel herab, und wie die Offenbahrung
ausdruͤcklich ſagt, auf die Erde fallen werden, eben ſo
wie ein vom Winde bewegter Feigenbaum ſeine Feigen
fallen laͤßt, kann der Natur der Sache nach auf kei-
nerley Art ſtatt finden. Die Sache iſt in ihrem ei-
gentlichen Verſtande ganz ohnmoͤglich. Denn wie koͤnn-
ten Sterne, ſie moͤgen Fixſterne, oder Sonnen, oder
andere Himmelscoͤrper ſeyn, auf unſern kleinen Erd-
coͤrper herabfallen, davon die Fixſterne oder Sonnen

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[375/0403] der Welt nach der Offenbahrung. dieſe Vorſtellung von dem juͤngſten Tage getreulich nachgeſchrieben, und zwar faſt in den nehmlichen Wor- ten, die Matthaͤus gebrauchet hat, ſo, daß es unnoͤ- thig iſt, dieſelben anhero zu wiederholen. Die Offen- bahrung St. Johannis macht uns von dem juͤngſten Tage eine gleiche Vorſtellung. Es heißet in dieſer Of- fenbahrung im 6ten Capit. v. 12. und 13. alſo: „Und &q;ich ſahe, daß es das ſechſte Siegel aufthaͤt, und ſiehe, &q;da ward ein großes Erdbeben, und die Sonne ward &q;ſchwarz wie ein haͤren Sack, und der Mond ward &q;wie Bluth. Und die Sterne des Himmels fielen &q;auf die Erde, gleichwie ein Feigenbaum ſeine Fei- &q;gen abwirft, wenn er von großem Winde beweget &q;wird.‟ Jn verſchiedenen andern Stellen der Of- fenbahrung wird dieſe Vorſtellung von dem juͤngſten Tage bekraͤftiget und wiederholet, z. E. im 8. Capit. v. 12. wird geſagt, daß ſich der dritte Theil der Son- ne verfinſtert habe, und der dritte Theil der Sterne vom Himmel gefallen ſey. Eine ſolche Vorſtellung von dem Untergange der Welt, oder von dem juͤngſten Tage, daß die Ster- ne vom Himmel herab, und wie die Offenbahrung ausdruͤcklich ſagt, auf die Erde fallen werden, eben ſo wie ein vom Winde bewegter Feigenbaum ſeine Feigen fallen laͤßt, kann der Natur der Sache nach auf kei- nerley Art ſtatt finden. Die Sache iſt in ihrem ei- gentlichen Verſtande ganz ohnmoͤglich. Denn wie koͤnn- ten Sterne, ſie moͤgen Fixſterne, oder Sonnen, oder andere Himmelscoͤrper ſeyn, auf unſern kleinen Erd- coͤrper herabfallen, davon die Fixſterne oder Sonnen wenig- A a 4

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Zitationshilfe: Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771, S. 375. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_geschichte_1771/403>, abgerufen am 21.11.2024.