Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771.Einleitung. vorhero vorhanden gewesen waren, wurde hernachhauptsächlich zu demjenigen Cörper, den man die Son- ne in einem jeden besondern Weltsystem nennet. Je- doch, ehe die Sonne alle ihre nachherigen Eigenschaf- ten erlangen konnte; so mußten vorhero verschiedene Wirkungen und Erzeugungen in ihr vorgehen. So bald nämlich die Atomen in einen Klumpen zusam- mengehäuft und vereiniget waren; so mußte durch die Bewegung dieses Klumpens um seine Axe gar bald eine Wärme in denselben entstehen. Dieses ist die natürliche Folge einer jeden Materie, die in einer schnellen und heftigen Bewegung unaufhörlich begrif- fen ist; wie die Erfahrung bey allen und jeden Vor- fällen genugsam beweiset. Durch die unaufhörlich fortgesetzte Bewegung des Sonnenklumpens um seine Axe wurde auch seine innerliche Wärme immer mehr vergrößert, dadurch gieng dieser ungeheure Klumpen in eine Art von Gährung, und es wurden in demsel- ben aus denen zusammengehäuften Atomen hauptsäch- lich viererley Dinge erzeuget, die künftig zu denen Grundmaterien und zu denen Triebfedern der Thätigkeit aller Cörper dienen sollten. Diese vier Dinge waren Erde, Quecksilber, oder der Grundstoff der Metalle, Oehl, oder brennliches Wesen, und Wasser. Wenn die vorhin einzelnen Atomen durch die Be- nen
Einleitung. vorhero vorhanden geweſen waren, wurde hernachhauptſaͤchlich zu demjenigen Coͤrper, den man die Son- ne in einem jeden beſondern Weltſyſtem nennet. Je- doch, ehe die Sonne alle ihre nachherigen Eigenſchaf- ten erlangen konnte; ſo mußten vorhero verſchiedene Wirkungen und Erzeugungen in ihr vorgehen. So bald naͤmlich die Atomen in einen Klumpen zuſam- mengehaͤuft und vereiniget waren; ſo mußte durch die Bewegung dieſes Klumpens um ſeine Axe gar bald eine Waͤrme in denſelben entſtehen. Dieſes iſt die natuͤrliche Folge einer jeden Materie, die in einer ſchnellen und heftigen Bewegung unaufhoͤrlich begrif- fen iſt; wie die Erfahrung bey allen und jeden Vor- faͤllen genugſam beweiſet. Durch die unaufhoͤrlich fortgeſetzte Bewegung des Sonnenklumpens um ſeine Axe wurde auch ſeine innerliche Waͤrme immer mehr vergroͤßert, dadurch gieng dieſer ungeheure Klumpen in eine Art von Gaͤhrung, und es wurden in demſel- ben aus denen zuſammengehaͤuften Atomen hauptſaͤch- lich viererley Dinge erzeuget, die kuͤnftig zu denen Grundmaterien und zu denen Triebfedern der Thaͤtigkeit aller Coͤrper dienen ſollten. Dieſe vier Dinge waren Erde, Queckſilber, oder der Grundſtoff der Metalle, Oehl, oder brennliches Weſen, und Waſſer. Wenn die vorhin einzelnen Atomen durch die Be- nen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0048" n="20"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Einleitung.</hi></fw><lb/> vorhero vorhanden geweſen waren, wurde hernach<lb/> hauptſaͤchlich zu demjenigen Coͤrper, den man die Son-<lb/> ne in einem jeden beſondern Weltſyſtem nennet. Je-<lb/> doch, ehe die Sonne alle ihre nachherigen Eigenſchaf-<lb/> ten erlangen konnte; ſo mußten vorhero verſchiedene<lb/> Wirkungen und Erzeugungen in ihr vorgehen. So<lb/> bald naͤmlich die Atomen in einen Klumpen zuſam-<lb/> mengehaͤuft und vereiniget waren; ſo mußte durch die<lb/> Bewegung dieſes Klumpens um ſeine Axe gar bald<lb/> eine Waͤrme in denſelben entſtehen. Dieſes iſt die<lb/> natuͤrliche Folge einer jeden Materie, die in einer<lb/> ſchnellen und heftigen Bewegung unaufhoͤrlich begrif-<lb/> fen iſt; wie die Erfahrung bey allen und jeden Vor-<lb/> faͤllen genugſam beweiſet. Durch die unaufhoͤrlich<lb/> fortgeſetzte Bewegung des Sonnenklumpens um ſeine<lb/> Axe wurde auch ſeine innerliche Waͤrme immer mehr<lb/> vergroͤßert, dadurch gieng dieſer ungeheure Klumpen<lb/> in eine Art von Gaͤhrung, und es wurden in demſel-<lb/> ben aus denen zuſammengehaͤuften Atomen hauptſaͤch-<lb/> lich viererley Dinge erzeuget, die kuͤnftig zu denen<lb/> Grundmaterien und zu denen Triebfedern der Thaͤtigkeit<lb/> aller Coͤrper dienen ſollten. Dieſe vier Dinge waren<lb/> Erde, Queckſilber, oder der Grundſtoff der Metalle,<lb/> Oehl, oder brennliches Weſen, und Waſſer.</p><lb/> <p>Wenn die vorhin einzelnen Atomen durch die Be-<lb/> wegung um ihre Axe keinen merklichen Grad der Waͤr-<lb/> me, keine Gaͤhrung, und keine neuen Erzeugungen<lb/> hervorbringen konnten; ſo muß man die Uhrſache hier-<lb/> von lediglich in ihrer unausſprechlichen Feinheit und<lb/> Untheilbarkeit ſuchen. Die Bewegung, die daraus<lb/> entſtehende Gaͤhrung und fernere Erzeugungen koͤn-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nen</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [20/0048]
Einleitung.
vorhero vorhanden geweſen waren, wurde hernach
hauptſaͤchlich zu demjenigen Coͤrper, den man die Son-
ne in einem jeden beſondern Weltſyſtem nennet. Je-
doch, ehe die Sonne alle ihre nachherigen Eigenſchaf-
ten erlangen konnte; ſo mußten vorhero verſchiedene
Wirkungen und Erzeugungen in ihr vorgehen. So
bald naͤmlich die Atomen in einen Klumpen zuſam-
mengehaͤuft und vereiniget waren; ſo mußte durch die
Bewegung dieſes Klumpens um ſeine Axe gar bald
eine Waͤrme in denſelben entſtehen. Dieſes iſt die
natuͤrliche Folge einer jeden Materie, die in einer
ſchnellen und heftigen Bewegung unaufhoͤrlich begrif-
fen iſt; wie die Erfahrung bey allen und jeden Vor-
faͤllen genugſam beweiſet. Durch die unaufhoͤrlich
fortgeſetzte Bewegung des Sonnenklumpens um ſeine
Axe wurde auch ſeine innerliche Waͤrme immer mehr
vergroͤßert, dadurch gieng dieſer ungeheure Klumpen
in eine Art von Gaͤhrung, und es wurden in demſel-
ben aus denen zuſammengehaͤuften Atomen hauptſaͤch-
lich viererley Dinge erzeuget, die kuͤnftig zu denen
Grundmaterien und zu denen Triebfedern der Thaͤtigkeit
aller Coͤrper dienen ſollten. Dieſe vier Dinge waren
Erde, Queckſilber, oder der Grundſtoff der Metalle,
Oehl, oder brennliches Weſen, und Waſſer.
Wenn die vorhin einzelnen Atomen durch die Be-
wegung um ihre Axe keinen merklichen Grad der Waͤr-
me, keine Gaͤhrung, und keine neuen Erzeugungen
hervorbringen konnten; ſo muß man die Uhrſache hier-
von lediglich in ihrer unausſprechlichen Feinheit und
Untheilbarkeit ſuchen. Die Bewegung, die daraus
entſtehende Gaͤhrung und fernere Erzeugungen koͤn-
nen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |