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Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771.

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der Gebirge auf dem Erdcörper.
Meeresstillen fortziehen, und dadurch veruhrsachen,
daß der Strohm auch auf der Oberfläche des Meeres
bemerklich und wirksam ist, wie wir bey denen Schiff-
fahrten genugsam erfahren.

Daß aber diese Ströhme im Meere Berge, je-
doch nur von mäßiger Erhöhung, bilden können, das
kann wohl keinem Zweifel unterworfen werden. Wir
sehen in allen unsern großen Ströhmen Jnsuln von
verschiedener Größe, welche der Strohm durch den
mit sich geführten Sand und Schlamm nach und nach
hervorgebracht hat; und so gar wissen wir, daß neue
Jnsuln von dergleichen Art bey Menschen Gedenken
entstehen, und zwar an solchen Orthen in dem Stroh-
me, wo vorhin dergleichen nicht waren. Die Uhr-
sache hiervon ist wohl ohne Zweifel, daß der Strohm
an solchen Orthen gar keinen, oder nur wenigen Fall
hat, und dahero den mit sich geführten Sand und
Schlamm fallen läßt und absetzet; aber auch durch die
Meereswellen und die Gewalt der Winde können Ber-
ge und Erhöhungen in dem Grunde des Meeres ent-
stehen. Jn vielen Meeren treiben gewisse Winde ei-
ne große Menge Sand nach denen Ufern, daß da-
durch die Meerhäfen und die Ausflüsse der großen
Ströhme Nachtheil leiden; und es ist denen Seefah-
rern genugsam bekannt, daß in denen Meeren Sand-
bänke entstehen, wo vorhin dergleichen nicht waren.
Diese Sandbänke, wie auch die Verschlemmungen
der Häfen und Ausflüsse der Ströhme sind nichts an-
ders, als Berge und Erhöhungen in dem Grunde des
Meeres.

Wir
E 3

der Gebirge auf dem Erdcoͤrper.
Meeresſtillen fortziehen, und dadurch veruhrſachen,
daß der Strohm auch auf der Oberflaͤche des Meeres
bemerklich und wirkſam iſt, wie wir bey denen Schiff-
fahrten genugſam erfahren.

Daß aber dieſe Stroͤhme im Meere Berge, je-
doch nur von maͤßiger Erhoͤhung, bilden koͤnnen, das
kann wohl keinem Zweifel unterworfen werden. Wir
ſehen in allen unſern großen Stroͤhmen Jnſuln von
verſchiedener Groͤße, welche der Strohm durch den
mit ſich gefuͤhrten Sand und Schlamm nach und nach
hervorgebracht hat; und ſo gar wiſſen wir, daß neue
Jnſuln von dergleichen Art bey Menſchen Gedenken
entſtehen, und zwar an ſolchen Orthen in dem Stroh-
me, wo vorhin dergleichen nicht waren. Die Uhr-
ſache hiervon iſt wohl ohne Zweifel, daß der Strohm
an ſolchen Orthen gar keinen, oder nur wenigen Fall
hat, und dahero den mit ſich gefuͤhrten Sand und
Schlamm fallen laͤßt und abſetzet; aber auch durch die
Meereswellen und die Gewalt der Winde koͤnnen Ber-
ge und Erhoͤhungen in dem Grunde des Meeres ent-
ſtehen. Jn vielen Meeren treiben gewiſſe Winde ei-
ne große Menge Sand nach denen Ufern, daß da-
durch die Meerhaͤfen und die Ausfluͤſſe der großen
Stroͤhme Nachtheil leiden; und es iſt denen Seefah-
rern genugſam bekannt, daß in denen Meeren Sand-
baͤnke entſtehen, wo vorhin dergleichen nicht waren.
Dieſe Sandbaͤnke, wie auch die Verſchlemmungen
der Haͤfen und Ausfluͤſſe der Stroͤhme ſind nichts an-
ders, als Berge und Erhoͤhungen in dem Grunde des
Meeres.

Wir
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[69/0097] der Gebirge auf dem Erdcoͤrper. Meeresſtillen fortziehen, und dadurch veruhrſachen, daß der Strohm auch auf der Oberflaͤche des Meeres bemerklich und wirkſam iſt, wie wir bey denen Schiff- fahrten genugſam erfahren. Daß aber dieſe Stroͤhme im Meere Berge, je- doch nur von maͤßiger Erhoͤhung, bilden koͤnnen, das kann wohl keinem Zweifel unterworfen werden. Wir ſehen in allen unſern großen Stroͤhmen Jnſuln von verſchiedener Groͤße, welche der Strohm durch den mit ſich gefuͤhrten Sand und Schlamm nach und nach hervorgebracht hat; und ſo gar wiſſen wir, daß neue Jnſuln von dergleichen Art bey Menſchen Gedenken entſtehen, und zwar an ſolchen Orthen in dem Stroh- me, wo vorhin dergleichen nicht waren. Die Uhr- ſache hiervon iſt wohl ohne Zweifel, daß der Strohm an ſolchen Orthen gar keinen, oder nur wenigen Fall hat, und dahero den mit ſich gefuͤhrten Sand und Schlamm fallen laͤßt und abſetzet; aber auch durch die Meereswellen und die Gewalt der Winde koͤnnen Ber- ge und Erhoͤhungen in dem Grunde des Meeres ent- ſtehen. Jn vielen Meeren treiben gewiſſe Winde ei- ne große Menge Sand nach denen Ufern, daß da- durch die Meerhaͤfen und die Ausfluͤſſe der großen Stroͤhme Nachtheil leiden; und es iſt denen Seefah- rern genugſam bekannt, daß in denen Meeren Sand- baͤnke entſtehen, wo vorhin dergleichen nicht waren. Dieſe Sandbaͤnke, wie auch die Verſchlemmungen der Haͤfen und Ausfluͤſſe der Stroͤhme ſind nichts an- ders, als Berge und Erhoͤhungen in dem Grunde des Meeres. Wir E 3

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Zitationshilfe: Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_geschichte_1771/97>, abgerufen am 27.11.2024.