Es wird unsere Meynung bekräfftiget durch das Gewicht der beiderseits verschiede- nen Religionen, den so die Japaner von den Sinesen ausgegangen, wurden sie der- selben geistliche Lehre und Gottesdienst mit ihnen in das ohnbewohnte neue Land mitge- bracht und auf ihre Nachkommen fortge- pflanzt haben. Nun befindet man aber, daß die vätterliche Religion der Japaner (die sie Sinto und ihre Götzen Came nen- nen) diesem Reiche allein eigen seye, also u. s. w.
Die so verschiedne Religion beider Na- tionen giebt unsrer Meinung noch ein sehr großes Gewicht. Wären die Japaner von den Sinesen ausgegangen, so würden sie ohne Zweifel die Religionslehren und den Götzendienst der letztren mit sich in das neue, unbewohnte Land überbracht, und auf ihre Nachkommen fortgepflanzt haben. Nun ist es aber außer allen Zweifel gesetzt, daß die väterliche alte Religion der Japa- ner (die sie Sinto und die Götzen Came nennen) ihnen allein eigen sey, und daß u. s. w.
Handschrift des Neffen.
Scheuchzerischer Text, pag. 85.
Es wird unsre Meynung bekräftiget durch das Gewicht der beiderseits verschiede- nen Religionen denn so die Japaner von den Sinesen ausgegangen wurden sie der- selben geistliche Lehre und Gotterdienst mit ihnen in das ohnbewohnte neue Land mit- gebracht und auf ihre Nachkommen fortge- pflanzt haben. Nun befindet man aber ausser allen Zweifel, daß die väterliche Religion der Japaner (die sie Sinto so wie ihre Götzen Came nennen) u. s. w.
Another argument against the descent of the Japanese from the Chinese I could draw from the dif- ference of the religion of both na- tions. If the Japanese were a colo- ny of the Chinese, they would have doubtless brought over from thence into the uninhabited Islands of Ja- pan the Religion and Worship of their ancestors and propagated the same upon their posterity. But this appears quite otherwise. The old and probably original religion of the Japanese &c.
3) Aus
f 3
Einleitung des Herausgebers.
2) Aus dem ſechſten Kapitel des erſten Buchs.
Handſchrift des Oheims.
Mein Text, pag. 101.
Es wird unſere Meynung bekraͤfftiget durch das Gewicht der beiderſeits verſchiede- nen Religionen, den ſo die Japaner von den Sineſen ausgegangen, wurden ſie der- ſelben geiſtliche Lehre und Gottesdienſt mit ihnen in das ohnbewohnte neue Land mitge- bracht und auf ihre Nachkommen fortge- pflanzt haben. Nun befindet man aber, daß die vaͤtterliche Religion der Japaner (die ſie Sinto und ihre Goͤtzen Came nen- nen) dieſem Reiche allein eigen ſeye, alſo u. ſ. w.
Die ſo verſchiedne Religion beider Na- tionen giebt unſrer Meinung noch ein ſehr großes Gewicht. Waͤren die Japaner von den Sineſen ausgegangen, ſo wuͤrden ſie ohne Zweifel die Religionslehren und den Goͤtzendienſt der letztren mit ſich in das neue, unbewohnte Land uͤberbracht, und auf ihre Nachkommen fortgepflanzt haben. Nun iſt es aber außer allen Zweifel geſetzt, daß die vaͤterliche alte Religion der Japa- ner (die ſie Sinto und die Goͤtzen Came nennen) ihnen allein eigen ſey, und daß u. ſ. w.
Handſchrift des Neffen.
Scheuchzeriſcher Text, pag. 85.
Es wird unſre Meynung bekraͤftiget durch das Gewicht der beiderſeits verſchiede- nen Religionen denn ſo die Japaner von den Sineſen ausgegangen wurden ſie der- ſelben geiſtliche Lehre und Gotterdienſt mit ihnen in das ohnbewohnte neue Land mit- gebracht und auf ihre Nachkommen fortge- pflanzt haben. Nun befindet man aber auſſer allen Zweifel, daß die vaͤterliche Religion der Japaner (die ſie Sinto ſo wie ihre Goͤtzen Came nennen) u. ſ. w.
Another argument againſt the deſcent of the Japaneſe from the Chineſe I could draw from the dif- ference of the religion of both na- tions. If the Japaneſe were a colo- ny of the Chineſe, they would have doubtleſs brought over from thence into the uninhabited Iſlands of Ja- pan the Religion and Worſhip of their anceſtors and propagated the ſame upon their poſterity. But this appears quite otherwiſe. The old and probably original religion of the Japaneſe &c.
3) Aus
f 3
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[XLV/0049]
Einleitung des Herausgebers.
2) Aus dem ſechſten Kapitel des erſten Buchs.
Handſchrift des Oheims. Mein Text, pag. 101.
Es wird unſere Meynung bekraͤfftiget
durch das Gewicht der beiderſeits verſchiede-
nen Religionen, den ſo die Japaner von
den Sineſen ausgegangen, wurden ſie der-
ſelben geiſtliche Lehre und Gottesdienſt mit
ihnen in das ohnbewohnte neue Land mitge-
bracht und auf ihre Nachkommen fortge-
pflanzt haben. Nun befindet man aber,
daß die vaͤtterliche Religion der Japaner
(die ſie Sinto und ihre Goͤtzen Came nen-
nen) dieſem Reiche allein eigen ſeye, alſo
u. ſ. w. Die ſo verſchiedne Religion beider Na-
tionen giebt unſrer Meinung noch ein ſehr
großes Gewicht. Waͤren die Japaner von
den Sineſen ausgegangen, ſo wuͤrden ſie
ohne Zweifel die Religionslehren und den
Goͤtzendienſt der letztren mit ſich in das
neue, unbewohnte Land uͤberbracht, und
auf ihre Nachkommen fortgepflanzt haben.
Nun iſt es aber außer allen Zweifel geſetzt,
daß die vaͤterliche alte Religion der Japa-
ner (die ſie Sinto und die Goͤtzen Came
nennen) ihnen allein eigen ſey, und daß
u. ſ. w.
Handſchrift des Neffen. Scheuchzeriſcher Text, pag. 85.
Es wird unſre Meynung bekraͤftiget
durch das Gewicht der beiderſeits verſchiede-
nen Religionen denn ſo die Japaner von
den Sineſen ausgegangen wurden ſie der-
ſelben geiſtliche Lehre und Gotterdienſt mit
ihnen in das ohnbewohnte neue Land mit-
gebracht und auf ihre Nachkommen fortge-
pflanzt haben. Nun befindet man aber
auſſer allen Zweifel, daß die vaͤterliche
Religion der Japaner (die ſie Sinto ſo
wie ihre Goͤtzen Came nennen) u. ſ. w. Another argument againſt the
deſcent of the Japaneſe from the
Chineſe I could draw from the dif-
ference of the religion of both na-
tions. If the Japaneſe were a colo-
ny of the Chineſe, they would have
doubtleſs brought over from thence
into the uninhabited Iſlands of Ja-
pan the Religion and Worſhip of
their anceſtors and propagated the
ſame upon their poſterity. But this
appears quite otherwiſe. The old
and probably original religion of
the Japaneſe &c.
3) Aus
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Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 1. Lemgo, 1777, S. XLV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kaempfer_japan01_1777/49>, abgerufen am 03.12.2024.
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