Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 2. Lemgo, 1779.Siebent. Kap. Unsere Reise zu Lande von Nagasacki bis Kokura. wahrgenommen, daß eine Meile (wenn man reitet oder stark gehet) eine, in den andernProvinzen aber nur drei viertel Stunden lang sey. Zu Wasser aber machen fünf Meilen so viel aus als drei gemeine zu Lande. Seemeilen außerhalb Japan werden zwo und eine halbe auf eine Holländische gerechnet. Eine gemeine Landmeile hält 36 Straßenlängen, in Jsje aber deren 50, jede 60 Jkins oder Matten, bei Nangasacki aber nur 56 Matten. Montanus in seiner Japanischen Gesandschaft *) S. 104. rechnet 25 Japa- Unser Train nun auf dieser Station bestand in folgenden Personen; (deren Marsch Zuerst war ein Dosin, oder wie man ihn Ehren halber nent, ein Unterbugjo, thigen *) [Spaltenumbruch]
Der genauere Titel ist: Denkwürdige Ge- sandschaften der Ostindischen Geselschaft in den Vereinigten Niederlanden, an unterschiedliche Kaiser von Japan, darin zu finden u. s. w. -- -- aus den Schriften und Reiseverzeichnissen gemel-[Spaltenumbruch] deter Gesandten gezogen, durch Arnold Montanns. Amsterdam 1670 fol. **) Scheuchzer lässet den alten Joseimon reiten. +) Dieses findet man in der Engl. Uebers.
gar nicht. Siebent. Kap. Unſere Reiſe zu Lande von Nagaſacki bis Kokura. wahrgenommen, daß eine Meile (wenn man reitet oder ſtark gehet) eine, in den andernProvinzen aber nur drei viertel Stunden lang ſey. Zu Waſſer aber machen fuͤnf Meilen ſo viel aus als drei gemeine zu Lande. Seemeilen außerhalb Japan werden zwo und eine halbe auf eine Hollaͤndiſche gerechnet. Eine gemeine Landmeile haͤlt 36 Straßenlaͤngen, in Jſje aber deren 50, jede 60 Jkins oder Matten, bei Nangaſacki aber nur 56 Matten. Montanus in ſeiner Japaniſchen Geſandſchaft *) S. 104. rechnet 25 Japa- Unſer Train nun auf dieſer Station beſtand in folgenden Perſonen; (deren Marſch Zuerſt war ein Doſin, oder wie man ihn Ehren halber nent, ein Unterbugjo, thigen *) [Spaltenumbruch]
Der genauere Titel iſt: Denkwuͤrdige Ge- ſandſchaften der Oſtindiſchen Geſelſchaft in den Vereinigten Niederlanden, an unterſchiedliche Kaiſer von Japan, darin zu finden u. ſ. w. — — aus den Schriften und Reiſeverzeichniſſen gemel-[Spaltenumbruch] deter Geſandten gezogen, durch Arnold Montanns. Amſterdam 1670 fol. **) Scheuchzer laͤſſet den alten Joſeimon reiten. †) Dieſes findet man in der Engl. Ueberſ.
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Siebent. Kap. Unſere Reiſe zu Lande von Nagaſacki bis Kokura.
wahrgenommen, daß eine Meile (wenn man reitet oder ſtark gehet) eine, in den andern
Provinzen aber nur drei viertel Stunden lang ſey. Zu Waſſer aber machen fuͤnf Meilen
ſo viel aus als drei gemeine zu Lande. Seemeilen außerhalb Japan werden zwo und eine
halbe auf eine Hollaͤndiſche gerechnet. Eine gemeine Landmeile haͤlt 36 Straßenlaͤngen,
in Jſje aber deren 50, jede 60 Jkins oder Matten, bei Nangaſacki aber nur 56
Matten.
Montanus in ſeiner Japaniſchen Geſandſchaft *) S. 104. rechnet 25 Japa-
niſche Meilen auf einen Grad, und alſo von Nagaſacki bis Jedo 354 Meilen, nemlich
von Nagaſacki bis Oſacka 220, und von Oſacka bis Jedo 134.
Unſer Train nun auf dieſer Station beſtand in folgenden Perſonen; (deren Marſch
aus der beigefuͤgten Figur am deutlichſten zu erſehen.) (S. Tab. XXII. Fig. 1.)
Zuerſt war ein Doſin, oder wie man ihn Ehren halber nent, ein Unterbugjo,
und nach ihm ſein Gehuͤlfe ein Staatshaͤſcher zu Pferde; denn folgten unſer Reſident und
nach ihm der alte Oberdolmetſcher Joſeimon, ſonſt Braſmann genant, dieſer in einem
Cangos **), jener in einem Norimon getragen; (darauf kam des Trains Medicin- und
unſer, der Hollaͤnder, Geldkaſten von ſo vielen Perſonen als noͤthig getragen †); darauf der
Kaufman Abbouts, ich, der Medicus Kaͤmpfer und mein Gehuͤlfe Dubbels, nach ein-
ander zu Pferde; ſodann der Unterdolmetſcher Trojemon und deſſen Sohn als Lehrling;
ferner der zweite Staatshaͤſcher, alle gleichfals zu Pferde; den Train beſchlos der Joriki,
oder mit einem Ehrennamen, der Oberbugjo, Aſſagina Sandan Noſin, als Ober-
fuͤhrer und das Haupt deſſelben, in einem Norimon getragen, mit einem vorhergefuͤhrten
Leibpferde und ſeinem nachfolgenden Pikentraͤger zu Fuße. Zum Unterſcheidungs- und Eh-
renzeichen war an dieſer Pike oben ein Bal mit einem herabhangenden ſilbernen Bretchen.
So bald wir eine andere Provinz betraten, war die vorbeſchriebene Ordnung in etwas ver-
aͤndert, man ſehe die Figur. Vorab waren geſandt unſere Mundkoͤche und ihre Handlan-
ger zu Pferde, mit dem darneben getragenen Kuͤchengeraͤthe, auch in einer gewiſſen Weite
von ihnen zwei Schreiber, welche ſtets vorausreiſen, die Herbergen beſtellen, die Liſte der
Guͤter fuͤhren, auch alle Ausgaben berechnen, und uͤber die Anzahl der Perſonen, Pferde,
uͤber die Tagereiſen, Herbergen und alle ſonſtige Vorfaͤlle Buch halten. Dieſem folgte der
Trup von unſern Leibdienern, Pferdewaͤrtern und ledig gehenden, aber zur Abwechſelung noͤ-
thigen
*)
Der genauere Titel iſt: Denkwuͤrdige Ge-
ſandſchaften der Oſtindiſchen Geſelſchaft in den
Vereinigten Niederlanden, an unterſchiedliche
Kaiſer von Japan, darin zu finden u. ſ. w. — —
aus den Schriften und Reiſeverzeichniſſen gemel-
deter Geſandten gezogen, durch Arnold Montanns.
Amſterdam 1670 fol.
**) Scheuchzer laͤſſet den alten Joſeimon reiten.
†) Dieſes findet man in der Engl. Ueberſ.
gar nicht.
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