Kale, Jacob: Eine Christliche Leichpredigt/ Am tage der Begrebniß/ des weylandt Hochwirdigen/ Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten und Herrn/ Herrn Heinrichen Julij/ Postulierten Bischoff zu Halberstadt/ und Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg/ [et]c. : Welcher in der Königlichen alten Heuptstadt Prage Anno 1613. am 20. Julij ... entschlaffen. Goslar, 1613.solches auch im werck vnd mit der that / wie jedermenniglich bewust / geleistet haben / Diese par Gebrüdere sein nun zerentzelet / das Bandt vnd Brüderschafft ist nun auffgelöset vnd zertrennet / das ist ja warlich ein hartes / das Gott hierinnen erzeiget hat. Gleicher gestalt hat durch diesen betrübten Todesfall / vnser lieber GOtt den Fürstlichen Geschwistern ein sehr hartes erzeiget / das sie schier nicht wissen wo aus noch ein. Zum dritten / ist ein ander liebes par gewesen / welches GOtt selbesten zusammen gefüget / vnd kein Mensch vnd Creatur / weder im Himmel noch Erden / nicht zu scheiden macht gehabt hat / nach dem Spruch Christi / Matth. 19. Was Gott zusammen gefügetMatth. 19. / sol niemandt scheiden / Die Fürstliche verwantnis / welche S. F. G. mit jhrem Hertzallerliebsten Gemahlin gehabt / der Durchleuchtigen / Hochgebornen Fürstin vnd Frawen / Frawen Elisabethen / gebornen aus Königlichem Stam Dennemarck / vnd Hertzogin zu Braunschweig vnd Lüneburgk. Solches par in ehelicher / keuscher Liebe vnd Freundtschafft verknüpffet / ist in zweyen Lieben ein Hertz / ein Gemüth vnd Seel gewesen. Diß liebe par ist auch getrennet / vnd durch den geelgrünen Reuter vnd Leutfresser / den zeitlichen Todt / ein kleglich Riß vnd Scheidunge gemacht / vnd vnsere gnedige Landesmutter von jhrem auff Erden werdestem vnnd Hertzallerliebsten Schatz / eine verlassene Witwe worden. Dahero das hochbetrübte Fürstliche Hertz winselt wie eine Kranich / vnd girret wie eine Taube / wie eine Turteltaube in der Einsame / so kein grünes Zweigelein mehr besitzen / vnd hell klar Wasser nicht trincken wil. Ach HErre Gott / das ist einmahl ein hartes / das du hier erzeigest / herter vnd stercker hettestu es zu diesem mahl solches auch im werck vnd mit der that / wie jedermenniglich bewust / geleistet haben / Diese par Gebrüdere sein nun zerentzelet / das Bandt vnd Brüderschafft ist nun auffgelöset vnd zertrennet / das ist ja warlich ein hartes / das Gott hierinnen erzeiget hat. Gleicher gestalt hat durch diesen betrübten Todesfall / vnser lieber GOtt den Fürstlichen Geschwistern ein sehr hartes erzeiget / das sie schier nicht wissen wo aus noch ein. Zum dritten / ist ein ander liebes par gewesen / welches GOtt selbesten zusammen gefüget / vnd kein Mensch vnd Creatur / weder im Himmel noch Erden / nicht zu scheiden macht gehabt hat / nach dem Spruch Christi / Matth. 19. Was Gott zusammen gefügetMatth. 19. / sol niemandt scheiden / Die Fürstliche verwantnis / welche S. F. G. mit jhrem Hertzallerliebsten Gemahlin gehabt / der Durchleuchtigen / Hochgebornen Fürstin vnd Frawen / Frawen Elisabethen / gebornen aus Königlichem Stam Dennemarck / vnd Hertzogin zu Braunschweig vnd Lüneburgk. Solches par in ehelicher / keuscher Liebe vñ Freundtschafft verknüpffet / ist in zweyen Lieben ein Hertz / ein Gemüth vnd Seel gewesen. Diß liebe par ist auch getrennet / vnd durch den geelgrünen Reuter vnd Leutfresser / den zeitlichen Todt / ein kleglich Riß vnd Scheidunge gemacht / vnd vnsere gnedige Landesmutter von jhrem auff Erden werdestem vnnd Hertzallerliebsten Schatz / eine verlassene Witwe worden. Dahero das hochbetrübte Fürstliche Hertz winselt wie eine Kranich / vnd girret wie eine Taube / wie eine Turteltaube in der Einsame / so kein grünes Zweigelein mehr besitzen / vnd hell klar Wasser nicht trincken wil. 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G. mit jhrem Hertzallerliebsten Gemahlin gehabt / der Durchleuchtigen / Hochgebornen Fürstin vnd Frawen / Frawen Elisabethen / gebornen aus Königlichem Stam Dennemarck / vnd Hertzogin zu Braunschweig vnd Lüneburgk. Solches par in ehelicher / keuscher Liebe vñ Freundtschafft verknüpffet / ist in zweyen Lieben ein Hertz / ein Gemüth vnd Seel gewesen. Diß liebe par ist auch getrennet / vnd durch den geelgrünen Reuter vnd Leutfresser / den zeitlichen Todt / ein kleglich Riß vnd Scheidunge gemacht / vnd vnsere gnedige Landesmutter von jhrem auff Erden werdestem vnnd Hertzallerliebsten Schatz / eine verlassene Witwe worden. Dahero das hochbetrübte Fürstliche Hertz winselt wie eine Kranich / vnd girret wie eine Taube / wie eine Turteltaube in der Einsame / so kein grünes Zweigelein mehr besitzen / vnd hell klar Wasser nicht trincken wil. Ach HErre Gott / das ist einmahl ein hartes / das du hier erzeigest / herter vnd stercker hettestu es zu diesem mahl </p> </div> </body> </text> </TEI> [0025]
solches auch im werck vnd mit der that / wie jedermenniglich bewust / geleistet haben / Diese par Gebrüdere sein nun zerentzelet / das Bandt vnd Brüderschafft ist nun auffgelöset vnd zertrennet / das ist ja warlich ein hartes / das Gott hierinnen erzeiget hat.
Gleicher gestalt hat durch diesen betrübten Todesfall / vnser lieber GOtt den Fürstlichen Geschwistern ein sehr hartes erzeiget / das sie schier nicht wissen wo aus noch ein. Zum dritten / ist ein ander liebes par gewesen / welches GOtt selbesten zusammen gefüget / vnd kein Mensch vnd Creatur / weder im Himmel noch Erden / nicht zu scheiden macht gehabt hat / nach dem Spruch Christi / Matth. 19. Was Gott zusammen gefüget / sol niemandt scheiden / Die Fürstliche verwantnis / welche S. F. G. mit jhrem Hertzallerliebsten Gemahlin gehabt / der Durchleuchtigen / Hochgebornen Fürstin vnd Frawen / Frawen Elisabethen / gebornen aus Königlichem Stam Dennemarck / vnd Hertzogin zu Braunschweig vnd Lüneburgk. Solches par in ehelicher / keuscher Liebe vñ Freundtschafft verknüpffet / ist in zweyen Lieben ein Hertz / ein Gemüth vnd Seel gewesen. Diß liebe par ist auch getrennet / vnd durch den geelgrünen Reuter vnd Leutfresser / den zeitlichen Todt / ein kleglich Riß vnd Scheidunge gemacht / vnd vnsere gnedige Landesmutter von jhrem auff Erden werdestem vnnd Hertzallerliebsten Schatz / eine verlassene Witwe worden. Dahero das hochbetrübte Fürstliche Hertz winselt wie eine Kranich / vnd girret wie eine Taube / wie eine Turteltaube in der Einsame / so kein grünes Zweigelein mehr besitzen / vnd hell klar Wasser nicht trincken wil. Ach HErre Gott / das ist einmahl ein hartes / das du hier erzeigest / herter vnd stercker hettestu es zu diesem mahl
Matth. 19.
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