Kant, Immanuel: Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels. Königsberg u. a., 1755.Allgemeine Naturgeschichte Dieses Verhältniß ist so natürlich und wohl Wir haben eine Vergleichung zwischen der Be- die
Allgemeine Naturgeſchichte Dieſes Verhaͤltniß iſt ſo natuͤrlich und wohl Wir haben eine Vergleichung zwiſchen der Be- die
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Allgemeine Naturgeſchichte
Dieſes Verhaͤltniß iſt ſo natuͤrlich und wohl
gegruͤndet, daß nicht allein die Bewegungsgruͤnde
des Endzwecks darauf fuͤhren, welche in der Na-
turlehre gemeiniglich nur als ſchwache Gruͤnde an-
geſehen werden, ſondern zugleich die Proportion
der ſpecifiſchen Beſchaffenheit der Materien woraus
die Planeten beſtehen, welche ſowohl durch die
Rechnungen des Newton, als auch durch die
Gruͤnde der Cosmogonie ausgemacht ſind, dieſelbe
beſtaͤtigen, nach welchen der Stoff, woraus die Him-
melskoͤrper gebildet ſind, bey den entfernetern alle-
mal leichterer Art, als bey den nahen iſt, welches
nothwendig an denen Gefchoͤpfen, die ſich auf ih-
nen erzeugen und unterhalten, ein gleiches Ver-
haͤltniß nach ſich ziehen muß.
Wir haben eine Vergleichung zwiſchen der Be-
ſchaffenheit der Materie, damit die vernuͤnftigen
Geſchoͤpfe auf den Planeten weſentlich vereinigt
ſeyn, ausgemacht: und es laͤſt ſich auch nach der
Einleitung dieſer Betrachtung leichtlich erachten,
daß dieſe Verhaͤltniſſe eine Folge, auch in Anſehung
ihrer geiſtigen Faͤhigkeit, nach ſich ziehen werde.
Wenn demnach dieſe geiſtige Faͤhigkeiten eine noth-
wendige Abhaͤngigkeit von dem Stoffe der Ma-
ſchine haben, welche ſie bewohnen; ſo werden wir
mit mehr als wahrſcheinlicher Vermuthung ſchlieſ-
ſen koͤnnen: daß die Treflichkeit der denken-
den Naturen, die Hurtigkeit in ihren Vor-
ſtellungen, die Deutlichkeit und Lebhaftig-
keit der Begriffe, die ſie durch aͤuſſerlichen
Eindruck bekommen, ſammt dem Vermoͤ-
gen ſie zuſammen zuſetzen, endlich auch
die
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