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Kant, Immanuel: Critik der reinen Vernunft. Riga, 1781.

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III. Absch. Vom Verh. d. Verst. zu Gegenst. etc.
Der
Deduction der reinen Verstandesbegriffe
Dritter Abschnitt.

Von dem
Verhältnisse des Verstandes zu Gegenständen
überhaupt und der
Möglichkeit diese a priori zu erkennen.

Was wir im vorigen Abschnitte abgesondert und einzeln
vortrugen, wollen wir iezt vereinigt und im Zu-
sammenhange vorstellen. Es sind drey subiective Erkent-
nißquellen, worauf die Möglichkeit einer Erfahrung über-
haupt, und Erkentniß der Gegenstände derselben beruht:
Sinn, Einbildungskraft und Apperception; iede der-
selben
kan als empirisch, nemlich in der Anwendung auf
gegebene Erscheinungen betrachtet werden, alle aber sind auch
Elemente oder Grundlagen a priori, welche selbst diesen
empirischen Gebrauch möglich machen. Der Sinn stellt die
Erscheinungen empirisch in der Wahrnehmung vor, die
Einbildungskraft in der Association (und Reproduction),
die Apperception in dem empirischen Bewustseyn der Iden-
tität dieser reproductiven Vorstellungen mit den Erschei-
nungen, dadurch sie gegeben waren, mithin in der Re-
cognition.

Es liegt aber der sämtlichen Wahrnehmung die reine
Anschauung (in Ansehung ihrer als Vorstellung die Form
der inneren Anschauung, die Zeit,) der Association die

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III. Abſch. Vom Verh. d. Verſt. zu Gegenſt. ꝛc.
Der
Deduction der reinen Verſtandesbegriffe
Dritter Abſchnitt.

Von dem
Verhaͤltniſſe des Verſtandes zu Gegenſtaͤnden
uͤberhaupt und der
Moͤglichkeit dieſe a priori zu erkennen.

Was wir im vorigen Abſchnitte abgeſondert und einzeln
vortrugen, wollen wir iezt vereinigt und im Zu-
ſammenhange vorſtellen. Es ſind drey ſubiective Erkent-
nißquellen, worauf die Moͤglichkeit einer Erfahrung uͤber-
haupt, und Erkentniß der Gegenſtaͤnde derſelben beruht:
Sinn, Einbildungskraft und Apperception; iede der-
ſelben
kan als empiriſch, nemlich in der Anwendung auf
gegebene Erſcheinungen betrachtet werden, alle aber ſind auch
Elemente oder Grundlagen a priori, welche ſelbſt dieſen
empiriſchen Gebrauch moͤglich machen. Der Sinn ſtellt die
Erſcheinungen empiriſch in der Wahrnehmung vor, die
Einbildungskraft in der Aſſociation (und Reproduction),
die Apperception in dem empiriſchen Bewuſtſeyn der Iden-
titaͤt dieſer reproductiven Vorſtellungen mit den Erſchei-
nungen, dadurch ſie gegeben waren, mithin in der Re-
cognition.

Es liegt aber der ſaͤmtlichen Wahrnehmung die reine
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[115/0145] III. Abſch. Vom Verh. d. Verſt. zu Gegenſt. ꝛc. Der Deduction der reinen Verſtandesbegriffe Dritter Abſchnitt. Von dem Verhaͤltniſſe des Verſtandes zu Gegenſtaͤnden uͤberhaupt und der Moͤglichkeit dieſe a priori zu erkennen. Was wir im vorigen Abſchnitte abgeſondert und einzeln vortrugen, wollen wir iezt vereinigt und im Zu- ſammenhange vorſtellen. Es ſind drey ſubiective Erkent- nißquellen, worauf die Moͤglichkeit einer Erfahrung uͤber- haupt, und Erkentniß der Gegenſtaͤnde derſelben beruht: Sinn, Einbildungskraft und Apperception; iede der- ſelben kan als empiriſch, nemlich in der Anwendung auf gegebene Erſcheinungen betrachtet werden, alle aber ſind auch Elemente oder Grundlagen a priori, welche ſelbſt dieſen empiriſchen Gebrauch moͤglich machen. Der Sinn ſtellt die Erſcheinungen empiriſch in der Wahrnehmung vor, die Einbildungskraft in der Aſſociation (und Reproduction), die Apperception in dem empiriſchen Bewuſtſeyn der Iden- titaͤt dieſer reproductiven Vorſtellungen mit den Erſchei- nungen, dadurch ſie gegeben waren, mithin in der Re- cognition. Es liegt aber der ſaͤmtlichen Wahrnehmung die reine Anſchauung (in Anſehung ihrer als Vorſtellung die Form der inneren Anſchauung, die Zeit,) der Aſſociation die rei- H 2

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Zitationshilfe: Kant, Immanuel: Critik der reinen Vernunft. Riga, 1781, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kant_rvernunft_1781/145>, abgerufen am 21.11.2024.