sich denkt, zwar ohne Widerspruch, aber auch ohne Beyspiel aus der Erfahrung gedacht worden, und also nicht unter die Möglichkeiten gezehlt werden müssen.
2) Realität ist Etwas, Negation ist Nichts, nemlich, ein Begriff von dem Mangel eines Gegenstandes, wie der Schatten, die Kälte (nihil privativum).
3) Die blosse Form der Anschauung, ohne Substanz, ist an sich kein Gegenstand, sondern die blos formale Bedingung desselben, (als Erscheinung) wie der rei- ne Raum, und die reine Zeit (ens imaginarium) die zwar Etwas sind, als Formen anzuschauen, aber selbst keine Gegenstände sind, die angeschauet werden.
4) Der Gegenstand eines Begriffs, der sich selbst wi- derspricht, ist Nichts, weil der Begriff nichts ist, das Unmögliche, wie etwa die geradlinigte Figur von zwey Seiten (nihil negativum).
Die Tafel dieser Eintheilung des Begriffs von Nichts (denn die dieser gleichlaufende Eintheilung des Etwas folgt von selber) würde daher so angelegt werden müssen:
Nichts
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Von der Amphibolie der Reflexionsbegriffe.
ſich denkt, zwar ohne Widerſpruch, aber auch ohne Beyſpiel aus der Erfahrung gedacht worden, und alſo nicht unter die Moͤglichkeiten gezehlt werden muͤſſen.
2) Realitaͤt iſt Etwas, Negation iſt Nichts, nemlich, ein Begriff von dem Mangel eines Gegenſtandes, wie der Schatten, die Kaͤlte (nihil privativum).
3) Die bloſſe Form der Anſchauung, ohne Subſtanz, iſt an ſich kein Gegenſtand, ſondern die blos formale Bedingung deſſelben, (als Erſcheinung) wie der rei- ne Raum, und die reine Zeit (ens imaginarium) die zwar Etwas ſind, als Formen anzuſchauen, aber ſelbſt keine Gegenſtaͤnde ſind, die angeſchauet werden.
4) Der Gegenſtand eines Begriffs, der ſich ſelbſt wi- derſpricht, iſt Nichts, weil der Begriff nichts iſt, das Unmoͤgliche, wie etwa die geradlinigte Figur von zwey Seiten (nihil negativum).
Die Tafel dieſer Eintheilung des Begriffs von Nichts (denn die dieſer gleichlaufende Eintheilung des Etwas folgt von ſelber) wuͤrde daher ſo angelegt werden muͤſſen:
Nichts
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Von der Amphibolie der Reflexionsbegriffe.
ſich denkt, zwar ohne Widerſpruch, aber auch ohne
Beyſpiel aus der Erfahrung gedacht worden, und
alſo nicht unter die Moͤglichkeiten gezehlt werden
muͤſſen.
2) Realitaͤt iſt Etwas, Negation iſt Nichts, nemlich,
ein Begriff von dem Mangel eines Gegenſtandes,
wie der Schatten, die Kaͤlte (nihil privativum).
3) Die bloſſe Form der Anſchauung, ohne Subſtanz,
iſt an ſich kein Gegenſtand, ſondern die blos formale
Bedingung deſſelben, (als Erſcheinung) wie der rei-
ne Raum, und die reine Zeit (ens imaginarium)
die zwar Etwas ſind, als Formen anzuſchauen,
aber ſelbſt keine Gegenſtaͤnde ſind, die angeſchauet
werden.
4) Der Gegenſtand eines Begriffs, der ſich ſelbſt wi-
derſpricht, iſt Nichts, weil der Begriff nichts iſt,
das Unmoͤgliche, wie etwa die geradlinigte Figur von
zwey Seiten (nihil negativum).
Die Tafel dieſer Eintheilung des Begriffs von Nichts
(denn die dieſer gleichlaufende Eintheilung des Etwas folgt
von ſelber) wuͤrde daher ſo angelegt werden muͤſſen:
Nichts
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Kant, Immanuel: Critik der reinen Vernunft. Riga, 1781, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kant_rvernunft_1781/321>, abgerufen am 22.11.2024.
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