unsere neue Kentnisse von der Untersuchung des schlechthin- nothwendigen Wesens anzufangen, und von den Begriffen desselben die Begriffe von allen Dingen, so fern sie blos in- telligibel sind, abzuleiten, und diesen Versuch wollen wir in dem folgenden Hauptstücke anstellen.
Des Zweiten Buchs der transscendentalen Dialectik Drittes Hauptstück. Das Ideal der reinen Vernunft.
Erster Abschnitt. Von dem Ideal überhaupt.
Wir haben oben gesehen: daß durch reine Verstan- desbegriffe, ohne alle Bedingungen der Sinnlich- keit, gar keine Gegenstände können vorgestellet werden, weil die Bedingungen der obiectiven Realität derselben fehlen und nichts, als die blosse Form des Denkens, in ihnen angetroffen wird. Gleichwol können sie in concreto dargestellet werden, wenn man sie auf Erscheinungen an- wendet; denn an ihnen haben sie eigentlich den Stoff zum Erfahrungsbegriffe, der nichts als ein Verstandesbegriff in concreto ist. Ideen aber sind noch weiter von der obiectiven Realität entfernt, als Categorien; denn es kan keine Erscheinung gefunden werden, an der sie sich in concreto vorstellen ließen. Sie enthalten eine gewisse
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IX. Abſch. Vom empir. Gebrauche des regul. ꝛc.
unſere neue Kentniſſe von der Unterſuchung des ſchlechthin- nothwendigen Weſens anzufangen, und von den Begriffen deſſelben die Begriffe von allen Dingen, ſo fern ſie blos in- telligibel ſind, abzuleiten, und dieſen Verſuch wollen wir in dem folgenden Hauptſtuͤcke anſtellen.
Des Zweiten Buchs der transſcendentalen Dialectik Drittes Hauptſtuͤck. Das Ideal der reinen Vernunft.
Erſter Abſchnitt. Von dem Ideal uͤberhaupt.
Wir haben oben geſehen: daß durch reine Verſtan- desbegriffe, ohne alle Bedingungen der Sinnlich- keit, gar keine Gegenſtaͤnde koͤnnen vorgeſtellet werden, weil die Bedingungen der obiectiven Realitaͤt derſelben fehlen und nichts, als die bloſſe Form des Denkens, in ihnen angetroffen wird. Gleichwol koͤnnen ſie in concreto dargeſtellet werden, wenn man ſie auf Erſcheinungen an- wendet; denn an ihnen haben ſie eigentlich den Stoff zum Erfahrungsbegriffe, der nichts als ein Verſtandesbegriff in concreto iſt. Ideen aber ſind noch weiter von der obiectiven Realitaͤt entfernt, als Categorien; denn es kan keine Erſcheinung gefunden werden, an der ſie ſich in concreto vorſtellen ließen. Sie enthalten eine gewiſſe
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IX. Abſch. Vom empir. Gebrauche des regul. ꝛc.
unſere neue Kentniſſe von der Unterſuchung des ſchlechthin-
nothwendigen Weſens anzufangen, und von den Begriffen
deſſelben die Begriffe von allen Dingen, ſo fern ſie blos in-
telligibel ſind, abzuleiten, und dieſen Verſuch wollen wir
in dem folgenden Hauptſtuͤcke anſtellen.
Des
Zweiten Buchs
der transſcendentalen Dialectik
Drittes Hauptſtuͤck.
Das Ideal der reinen Vernunft.
Erſter Abſchnitt.
Von dem Ideal uͤberhaupt.
Wir haben oben geſehen: daß durch reine Verſtan-
desbegriffe, ohne alle Bedingungen der Sinnlich-
keit, gar keine Gegenſtaͤnde koͤnnen vorgeſtellet werden,
weil die Bedingungen der obiectiven Realitaͤt derſelben
fehlen und nichts, als die bloſſe Form des Denkens, in
ihnen angetroffen wird. Gleichwol koͤnnen ſie in concreto
dargeſtellet werden, wenn man ſie auf Erſcheinungen an-
wendet; denn an ihnen haben ſie eigentlich den Stoff zum
Erfahrungsbegriffe, der nichts als ein Verſtandesbegriff
in concreto iſt. Ideen aber ſind noch weiter von der
obiectiven Realitaͤt entfernt, als Categorien; denn es
kan keine Erſcheinung gefunden werden, an der ſie ſich
in concreto vorſtellen ließen. Sie enthalten eine gewiſſe
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Kant, Immanuel: Critik der reinen Vernunft. Riga, 1781, S. 567. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kant_rvernunft_1781/597>, abgerufen am 22.11.2024.
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