Elementarlehre. II. Th. I. Abth. Transsc. Analytik.
grundlosen Anmassungen aufzudecken, und ihre Ansprüche auf Erfindung und Erweiterung, die sie blos durch trans- scendentale Grundsätze zu erreichen vermeinet, zur blossen Beurtheilung und Verwahrung des reinen Verstandes vor sophistischen Blendwerke herabzusetzen.
Der Transcendentalen Logik Erste Abtheilung. Die Transscendentale Analytik.
Diese Analytik ist die Zergliederung unseres gesamten Erkentnisses a priori in die Elemente der reinen Ver- standeserkentniß. Es kommt hiebey auf folgende Stücke an. 1. Daß die Begriffe reine und nicht empirische Be- griffe seyn. 2. daß sie nicht zur Anschauung und zur Sinnlichkeit, sondern zum Denken und Verstande gehören. 3. Daß sie Elementarbegriffe seyn und von den abgeleiteten, oder daraus zusammengesetzten, wol unterschieden wer- den. 4. Daß ihre Tafel vollständig sey, und sie das ganze Feld des reinen Verstandes gänzlich ausfüllen. Nun kan diese Vollständigkeit einer Wissenschaft nicht auf den Ueber- schlag, eines blos durch Versuche zu Stande gebrachten Aggregats, mit Zuverläßigkeit angenommen werden; da- her ist sie nur vermittelst einer Idee des Ganzen der Ver- standeserkentniß a priori und die daraus bestimmte Abthei- lung der Begriffe, welche sie ausmachen, mithin nur durch
ihren
Elementarlehre. II. Th. I. Abth. Transſc. Analytik.
grundloſen Anmaſſungen aufzudecken, und ihre Anſpruͤche auf Erfindung und Erweiterung, die ſie blos durch trans- ſcendentale Grundſaͤtze zu erreichen vermeinet, zur bloſſen Beurtheilung und Verwahrung des reinen Verſtandes vor ſophiſtiſchen Blendwerke herabzuſetzen.
Der Tranſcendentalen Logik Erſte Abtheilung. Die Transſcendentale Analytik.
Dieſe Analytik iſt die Zergliederung unſeres geſamten Erkentniſſes a priori in die Elemente der reinen Ver- ſtandeserkentniß. Es kommt hiebey auf folgende Stuͤcke an. 1. Daß die Begriffe reine und nicht empiriſche Be- griffe ſeyn. 2. daß ſie nicht zur Anſchauung und zur Sinnlichkeit, ſondern zum Denken und Verſtande gehoͤren. 3. Daß ſie Elementarbegriffe ſeyn und von den abgeleiteten, oder daraus zuſammengeſetzten, wol unterſchieden wer- den. 4. Daß ihre Tafel vollſtaͤndig ſey, und ſie das ganze Feld des reinen Verſtandes gaͤnzlich ausfuͤllen. Nun kan dieſe Vollſtaͤndigkeit einer Wiſſenſchaft nicht auf den Ueber- ſchlag, eines blos durch Verſuche zu Stande gebrachten Aggregats, mit Zuverlaͤßigkeit angenommen werden; da- her iſt ſie nur vermittelſt einer Idee des Ganzen der Ver- ſtandeserkentniß a priori und die daraus beſtimmte Abthei- lung der Begriffe, welche ſie ausmachen, mithin nur durch
ihren
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Elementarlehre. II. Th. I. Abth. Transſc. Analytik.
grundloſen Anmaſſungen aufzudecken, und ihre Anſpruͤche
auf Erfindung und Erweiterung, die ſie blos durch trans-
ſcendentale Grundſaͤtze zu erreichen vermeinet, zur bloſſen
Beurtheilung und Verwahrung des reinen Verſtandes vor
ſophiſtiſchen Blendwerke herabzuſetzen.
Der
Tranſcendentalen Logik
Erſte Abtheilung.
Die
Transſcendentale Analytik.
Dieſe Analytik iſt die Zergliederung unſeres geſamten
Erkentniſſes a priori in die Elemente der reinen Ver-
ſtandeserkentniß. Es kommt hiebey auf folgende Stuͤcke
an. 1. Daß die Begriffe reine und nicht empiriſche Be-
griffe ſeyn. 2. daß ſie nicht zur Anſchauung und zur
Sinnlichkeit, ſondern zum Denken und Verſtande gehoͤren.
3. Daß ſie Elementarbegriffe ſeyn und von den abgeleiteten,
oder daraus zuſammengeſetzten, wol unterſchieden wer-
den. 4. Daß ihre Tafel vollſtaͤndig ſey, und ſie das ganze
Feld des reinen Verſtandes gaͤnzlich ausfuͤllen. Nun kan
dieſe Vollſtaͤndigkeit einer Wiſſenſchaft nicht auf den Ueber-
ſchlag, eines blos durch Verſuche zu Stande gebrachten
Aggregats, mit Zuverlaͤßigkeit angenommen werden; da-
her iſt ſie nur vermittelſt einer Idee des Ganzen der Ver-
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lung der Begriffe, welche ſie ausmachen, mithin nur durch
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Kant, Immanuel: Critik der reinen Vernunft. Riga, 1781, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kant_rvernunft_1781/94>, abgerufen am 27.11.2024.
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