Kant, Immanuel: Critik der Urtheilskraft. Berlin u. a., 1790.II. Th. Critik der teleologischen Urtheilskraft. Zweyte Abtheilung. Dialectik der teleologischen Urtheilskraft. §. 69. Was eine Antinomie der Urtheilskraft sey? Die bestimmende Urtheilskraft hat für sich keine U 2
II. Th. Critik der teleologiſchen Urtheilskraft. Zweyte Abtheilung. Dialectik der teleologiſchen Urtheilskraft. §. 69. Was eine Antinomie der Urtheilskraft ſey? Die beſtimmende Urtheilskraft hat fuͤr ſich keine U 2
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II. Th. Critik der teleologiſchen Urtheilskraft.
Zweyte Abtheilung.
Dialectik
der
teleologiſchen Urtheilskraft.
§. 69.
Was eine Antinomie der Urtheilskraft ſey?
Die beſtimmende Urtheilskraft hat fuͤr ſich keine
Principien, welche Begriffe von Objecten gruͤnden.
Sie iſt keine Avtonomie; denn ſie ſubſumirt nur un-
ter gegebenen Geſetzen, oder Begriffen, als Principien.
Eben darum iſt ſie auch keiner Gefahr ihrer eigenen An-
tinomie und einem Widerſtreit ihrer Principien ausge-
ſetzt. So war die transſcendentale Urtheilskraft, welche
die Bedingungen unter Categorien zu ſubſumiren ent-
hielte, fuͤr ſich nicht nomothetiſch, ſondern nannte nur
die Bedingungen der ſinnlichen Anſchauung, unter denen
einem gegebenen Begriffe, als Geſetze des Verſtandes,
Realitaͤt (Anwendung) gegeben werden kann; woruͤber
ſie niemals mit ſich ſelbſt in Uneinigkeit (wenigſtens den
Principien nach) gerathen konnte.
U 2
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Zitationshilfe: | Kant, Immanuel: Critik der Urtheilskraft. Berlin u. a., 1790, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kant_urtheilskraft_1790/371>, abgerufen am 26.06.2024. |