Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764.Oden. Friedrich, der zum erstenmahl gerüstet Geht in Waffen, sah im Geist verwüstet Seines väterlichen Hauses Stadt. Gleich den Drachen, welche Feuer speien, Lagen Feindes Donner, sie bedräuen Rings um veste Warten, die sie hat. Das Geschrey der Kinder und der Mütter Drang zum Gotte, der das Ungewitter In der hohen Luft sich theilen heißt. Mächtig sah er aus dem Wolkenbogen; Und mit stärkerm Muthe angezogen Ward des jungen Helden kühner Geist! Wie ein Adler, die versuchten Schwingen, Mit dem grössern Feinde stark zu ringen, Schnell und klüglich zu gebrauchen sucht: Also muthig foderte die Kräfte Friedrich, zu dem tapfersten Geschäfte. Plözlich bracht er in die Feinde Flucht. Oden. Friedrich, der zum erſtenmahl geruͤſtet Geht in Waffen, ſah im Geiſt verwuͤſtet Seines vaͤterlichen Hauſes Stadt. Gleich den Drachen, welche Feuer ſpeien, Lagen Feindes Donner, ſie bedraͤuen Rings um veſte Warten, die ſie hat. Das Geſchrey der Kinder und der Muͤtter Drang zum Gotte, der das Ungewitter In der hohen Luft ſich theilen heißt. Maͤchtig ſah er aus dem Wolkenbogen; Und mit ſtaͤrkerm Muthe angezogen Ward des jungen Helden kuͤhner Geiſt! Wie ein Adler, die verſuchten Schwingen, Mit dem groͤſſern Feinde ſtark zu ringen, Schnell und kluͤglich zu gebrauchen ſucht: Alſo muthig foderte die Kraͤfte Friedrich, zu dem tapferſten Geſchaͤfte. Ploͤzlich bracht er in die Feinde Flucht. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0122" n="78"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Oden.</hi> </fw><lb/> <lg type="poem" n="1"> <l>Friedrich, der zum erſtenmahl geruͤſtet<lb/> Geht in Waffen, ſah im Geiſt verwuͤſtet<lb/> Seines vaͤterlichen Hauſes Stadt.<lb/> Gleich den Drachen, welche Feuer ſpeien,<lb/> Lagen Feindes Donner, ſie bedraͤuen<lb/> Rings um veſte Warten, die ſie hat.</l> </lg><lb/> <lg type="poem" n="2"> <l>Das Geſchrey der Kinder und der Muͤtter<lb/> Drang zum Gotte, der das Ungewitter<lb/> In der hohen Luft ſich theilen heißt.<lb/> Maͤchtig ſah er aus dem Wolkenbogen;<lb/> Und mit ſtaͤrkerm Muthe angezogen<lb/> Ward des jungen Helden kuͤhner Geiſt!</l> </lg><lb/> <lg type="poem" n="3"> <l>Wie ein Adler, die verſuchten Schwingen,<lb/> Mit dem groͤſſern Feinde ſtark zu ringen,<lb/> Schnell und kluͤglich zu gebrauchen ſucht:<lb/> Alſo muthig foderte die Kraͤfte<lb/> Friedrich, zu dem tapferſten Geſchaͤfte.<lb/> Ploͤzlich bracht er in die Feinde Flucht.</l> </lg><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [78/0122]
Oden.
Friedrich, der zum erſtenmahl geruͤſtet
Geht in Waffen, ſah im Geiſt verwuͤſtet
Seines vaͤterlichen Hauſes Stadt.
Gleich den Drachen, welche Feuer ſpeien,
Lagen Feindes Donner, ſie bedraͤuen
Rings um veſte Warten, die ſie hat.
Das Geſchrey der Kinder und der Muͤtter
Drang zum Gotte, der das Ungewitter
In der hohen Luft ſich theilen heißt.
Maͤchtig ſah er aus dem Wolkenbogen;
Und mit ſtaͤrkerm Muthe angezogen
Ward des jungen Helden kuͤhner Geiſt!
Wie ein Adler, die verſuchten Schwingen,
Mit dem groͤſſern Feinde ſtark zu ringen,
Schnell und kluͤglich zu gebrauchen ſucht:
Alſo muthig foderte die Kraͤfte
Friedrich, zu dem tapferſten Geſchaͤfte.
Ploͤzlich bracht er in die Feinde Flucht.
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