Jetzt verbindet er sie, horcht mit bangem Erwarten Donnernde Worte die Ludewig schilt, Doch nun kennet der Hof endlich, daß er mit Grimme Alle Götter erfüllt,
Flucht dem blutigen Zank, giebt den murrenden Völkern Ihres Verlangens entfernetes Ziel! Dennoch stehen um Friedrich, wie gebürgige Wetter, Seiner Feinde noch viel.
Ihn erblickt' ich im Traum, wie die Stirne des Phöbus Wenn er vom Wagen des Tages herab Sieht in blumichtes Thal, also sah' ich die Stirne, Welche Strahlen sie gab!
Vor ihr flohen dahin die Phantomen der Zag- heit Aus den Kriegern die unter ihm stehn! Das unbärtige Volk, wie die jüngsten Spartaner, Tapfermüthig und schön
L 3
Drittes Buch.
Jetzt verbindet er ſie, horcht mit bangem Erwarten Donnernde Worte die Ludewig ſchilt, Doch nun kennet der Hof endlich, daß er mit Grimme Alle Goͤtter erfuͤllt,
Flucht dem blutigen Zank, giebt den murrenden Voͤlkern Ihres Verlangens entfernetes Ziel! Dennoch ſtehen um Friedrich, wie gebuͤrgige Wetter, Seiner Feinde noch viel.
Ihn erblickt’ ich im Traum, wie die Stirne des Phoͤbus Wenn er vom Wagen des Tages herab Sieht in blumichtes Thal, alſo ſah’ ich die Stirne, Welche Strahlen ſie gab!
Vor ihr flohen dahin die Phantomen der Zag- heit Aus den Kriegern die unter ihm ſtehn! Das unbaͤrtige Volk, wie die juͤngſten Spartaner, Tapfermuͤthig und ſchoͤn
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Drittes Buch.
Jetzt verbindet er ſie, horcht mit bangem
Erwarten
Donnernde Worte die Ludewig ſchilt,
Doch nun kennet der Hof endlich, daß er mit Grimme
Alle Goͤtter erfuͤllt,
Flucht dem blutigen Zank, giebt den murrenden
Voͤlkern
Ihres Verlangens entfernetes Ziel!
Dennoch ſtehen um Friedrich, wie gebuͤrgige Wetter,
Seiner Feinde noch viel.
Ihn erblickt’ ich im Traum, wie die Stirne des
Phoͤbus
Wenn er vom Wagen des Tages herab
Sieht in blumichtes Thal, alſo ſah’ ich die Stirne,
Welche Strahlen ſie gab!
Vor ihr flohen dahin die Phantomen der Zag-
heit
Aus den Kriegern die unter ihm ſtehn!
Das unbaͤrtige Volk, wie die juͤngſten Spartaner,
Tapfermuͤthig und ſchoͤn
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Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1764/209>, abgerufen am 16.02.2025.
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