Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764.Oden. Behaltend, aus den Hütten die Bewohner; Ihr Kleid, ihr Brod wird aufgezehrt: Und dich, dich findet der Verschoner Noch seiner Nachsicht werth. O! unter den von Stroh geflochtnen Dächern, Wohnt minder Bosheit, als in dir! Sagts, ihr Palläste! den Verbrechern: Gott war im Wetter hier! Da bebten unsre Wände; unsre Riegel, Von Erz gegossen, sprangen loß; Sag es, erschrockne Spree, und ihr, ihr Hügel! Auf die er Feuer goß. Sagts, ihr vom Sturm zerrißne hohe Fichten! Ihr Eichen! sagts der Königs Stadt; Daß, seinen Willen auszurichten, Der Blitz Befehle hat. Oden. Behaltend, aus den Huͤtten die Bewohner; Ihr Kleid, ihr Brod wird aufgezehrt: Und dich, dich findet der Verſchoner Noch ſeiner Nachſicht werth. O! unter den von Stroh geflochtnen Daͤchern, Wohnt minder Bosheit, als in dir! Sagts, ihr Pallaͤſte! den Verbrechern: Gott war im Wetter hier! Da bebten unſre Waͤnde; unſre Riegel, Von Erz gegoſſen, ſprangen loß; Sag es, erſchrockne Spree, und ihr, ihr Huͤgel! Auf die er Feuer goß. Sagts, ihr vom Sturm zerrißne hohe Fichten! Ihr Eichen! ſagts der Koͤnigs Stadt; Daß, ſeinen Willen auszurichten, Der Blitz Befehle hat. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0056" n="12"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Oden.</hi> </fw><lb/> <lg type="poem" n="4"> <l>Behaltend, aus den Huͤtten die Bewohner;<lb/> Ihr Kleid, ihr Brod wird aufgezehrt:<lb/> Und dich, dich findet der Verſchoner<lb/> Noch ſeiner Nachſicht werth.</l> </lg><lb/> <lg type="poem" n="5"> <l>O! unter den von Stroh geflochtnen Daͤchern,<lb/> Wohnt minder Bosheit, als in dir!<lb/> Sagts, ihr Pallaͤſte! den Verbrechern:<lb/> Gott war im Wetter hier!</l> </lg><lb/> <lg type="poem" n="6"> <l>Da bebten unſre Waͤnde; unſre Riegel,<lb/> Von Erz gegoſſen, ſprangen loß;<lb/> Sag es, erſchrockne Spree, und ihr, ihr Huͤgel!<lb/> Auf die er Feuer goß.</l> </lg><lb/> <lg type="poem" n="7"> <l>Sagts, ihr vom Sturm zerrißne hohe Fichten!<lb/> Ihr Eichen! ſagts der Koͤnigs Stadt;<lb/> Daß, ſeinen Willen auszurichten,<lb/> Der Blitz Befehle hat.</l> </lg><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [12/0056]
Oden.
Behaltend, aus den Huͤtten die Bewohner;
Ihr Kleid, ihr Brod wird aufgezehrt:
Und dich, dich findet der Verſchoner
Noch ſeiner Nachſicht werth.
O! unter den von Stroh geflochtnen Daͤchern,
Wohnt minder Bosheit, als in dir!
Sagts, ihr Pallaͤſte! den Verbrechern:
Gott war im Wetter hier!
Da bebten unſre Waͤnde; unſre Riegel,
Von Erz gegoſſen, ſprangen loß;
Sag es, erſchrockne Spree, und ihr, ihr Huͤgel!
Auf die er Feuer goß.
Sagts, ihr vom Sturm zerrißne hohe Fichten!
Ihr Eichen! ſagts der Koͤnigs Stadt;
Daß, ſeinen Willen auszurichten,
Der Blitz Befehle hat.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |