Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792.

Bild:
<< vorherige Seite

An
die Najade.



Melpomene, die selbst den Fischgeschlechtern,
Selbst deinen Schwänen Stimme giebt,
Empfing am Havelstrom von allen Fürstentöchtern
Die Schönste, die der Halbgott liebt,
Den Pallas und Dein erster Schutzheld auferzogen;
Und jezt befiehlt die Muse mir
Gesang an Dich: Komm! unter jenen Ehrenbogen
Von Myrten sing ich Dir.
Sie kömmt -- Sie kömmt, o göttliche Najade!
Die neue Deidamia!
So kam mit Grazien aus ihrem Silberbade
Die Venus Acidalia;
So bräutlich ward die Jugendgöttinn Hebe
Dem Sohn Alkmenens zugeführt,
Und so liebreizend ist Apollens Schwester Phöbe,
Wenn sie die Nächte ziert.


An
die Najade.



Melpomene, die ſelbſt den Fiſchgeſchlechtern,
Selbſt deinen Schwaͤnen Stimme giebt,
Empfing am Havelſtrom von allen Fuͤrſtentoͤchtern
Die Schoͤnſte, die der Halbgott liebt,
Den Pallas und Dein erſter Schutzheld auferzogen;
Und jezt befiehlt die Muſe mir
Geſang an Dich: Komm! unter jenen Ehrenbogen
Von Myrten ſing ich Dir.
Sie koͤmmt — Sie koͤmmt, o goͤttliche Najade!
Die neue Deidamia!
So kam mit Grazien aus ihrem Silberbade
Die Venus Acidalia;
So braͤutlich ward die Jugendgoͤttinn Hebe
Dem Sohn Alkmenens zugefuͤhrt,
Und ſo liebreizend iſt Apollens Schweſter Phoͤbe,
Wenn ſie die Naͤchte ziert.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0178" n="18"/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#g">An<lb/><hi rendition="#b">die Najade.</hi></hi> </head><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
            <dateline> <hi rendition="#c">Den 14ten Julii 1765.</hi> </dateline><lb/>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l><hi rendition="#in">M</hi>elpomene, die &#x017F;elb&#x017F;t den Fi&#x017F;chge&#x017F;chlechtern,</l><lb/>
                <l>Selb&#x017F;t deinen Schwa&#x0364;nen Stimme giebt,</l><lb/>
                <l>Empfing am Havel&#x017F;trom von allen Fu&#x0364;r&#x017F;tento&#x0364;chtern</l><lb/>
                <l>Die Scho&#x0364;n&#x017F;te, die der Halbgott liebt,</l><lb/>
                <l>Den Pallas und Dein er&#x017F;ter Schutzheld auferzogen;</l><lb/>
                <l>Und jezt befiehlt die Mu&#x017F;e mir</l><lb/>
                <l>Ge&#x017F;ang an Dich: Komm! unter jenen Ehrenbogen</l><lb/>
                <l>Von Myrten &#x017F;ing ich Dir.</l>
              </lg><lb/>
              <lg n="2">
                <l>Sie ko&#x0364;mmt &#x2014; Sie ko&#x0364;mmt, o go&#x0364;ttliche Najade!</l><lb/>
                <l>Die neue Deidamia!</l><lb/>
                <l>So kam mit Grazien aus ihrem Silberbade</l><lb/>
                <l>Die Venus Acidalia;</l><lb/>
                <l>So bra&#x0364;utlich ward die Jugendgo&#x0364;ttinn Hebe</l><lb/>
                <l>Dem Sohn Alkmenens zugefu&#x0364;hrt,</l><lb/>
                <l>Und &#x017F;o liebreizend i&#x017F;t Apollens Schwe&#x017F;ter Pho&#x0364;be,</l><lb/>
                <l>Wenn &#x017F;ie die Na&#x0364;chte ziert.</l>
              </lg><lb/>
            </lg>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[18/0178] An die Najade. Den 14ten Julii 1765. Melpomene, die ſelbſt den Fiſchgeſchlechtern, Selbſt deinen Schwaͤnen Stimme giebt, Empfing am Havelſtrom von allen Fuͤrſtentoͤchtern Die Schoͤnſte, die der Halbgott liebt, Den Pallas und Dein erſter Schutzheld auferzogen; Und jezt befiehlt die Muſe mir Geſang an Dich: Komm! unter jenen Ehrenbogen Von Myrten ſing ich Dir. Sie koͤmmt — Sie koͤmmt, o goͤttliche Najade! Die neue Deidamia! So kam mit Grazien aus ihrem Silberbade Die Venus Acidalia; So braͤutlich ward die Jugendgoͤttinn Hebe Dem Sohn Alkmenens zugefuͤhrt, Und ſo liebreizend iſt Apollens Schweſter Phoͤbe, Wenn ſie die Naͤchte ziert.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/178
Zitationshilfe: Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/178>, abgerufen am 21.11.2024.