Ueber Länder, Meere, Gräber, Thronen, Sich erhob ins unbekannte Reich Zu den Königen, die ihre Kronen Wohl geschützet, und zugleich Süßen Landesvaternamen Lieber hörten, als den Titelklang Eines Ueberwinders, wenn sie kamen Aus dem Siegesthatendrang.
Vaterlandesvater war der Große, Der Gepriesne, wenn Er weit Von des Vaterlandes Schooße Unter fürchterlichem Streit, Unter Kriegesblitz und Donnerschlägen, In Gefahr wie Berg und Felsen stand. --
So viel Blicke, so viel Vaterseegen Gab Er Seinem Volke, wenn das Land Friedensseeligkeit genossen. Ach, auf Seiner lorbergrünen Bahn Ist nie eine Tagesfrist verflossen Ohne daß Er Guts gethan -- Niemals kam ein junger Morgen, Der in Seiner rechten Hand Den Regierungsstab nicht fand, Schwer von Königlichen Sorgen,
Ueber Laͤnder, Meere, Graͤber, Thronen, Sich erhob ins unbekannte Reich Zu den Koͤnigen, die ihre Kronen Wohl geſchuͤtzet, und zugleich Suͤßen Landesvaternamen Lieber hoͤrten, als den Titelklang Eines Ueberwinders, wenn ſie kamen Aus dem Siegesthatendrang.
Vaterlandesvater war der Große, Der Geprieſne, wenn Er weit Von des Vaterlandes Schooße Unter fuͤrchterlichem Streit, Unter Kriegesblitz und Donnerſchlaͤgen, In Gefahr wie Berg und Felſen ſtand. —
So viel Blicke, ſo viel Vaterſeegen Gab Er Seinem Volke, wenn das Land Friedensſeeligkeit genoſſen. Ach, auf Seiner lorbergruͤnen Bahn Iſt nie eine Tagesfriſt verfloſſen Ohne daß Er Guts gethan — Niemals kam ein junger Morgen, Der in Seiner rechten Hand Den Regierungsſtab nicht fand, Schwer von Koͤniglichen Sorgen,
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[264/0424]
Ueber Laͤnder, Meere, Graͤber, Thronen,
Sich erhob ins unbekannte Reich
Zu den Koͤnigen, die ihre Kronen
Wohl geſchuͤtzet, und zugleich
Suͤßen Landesvaternamen
Lieber hoͤrten, als den Titelklang
Eines Ueberwinders, wenn ſie kamen
Aus dem Siegesthatendrang.
Vaterlandesvater war der Große,
Der Geprieſne, wenn Er weit
Von des Vaterlandes Schooße
Unter fuͤrchterlichem Streit,
Unter Kriegesblitz und Donnerſchlaͤgen,
In Gefahr wie Berg und Felſen ſtand. —
So viel Blicke, ſo viel Vaterſeegen
Gab Er Seinem Volke, wenn das Land
Friedensſeeligkeit genoſſen.
Ach, auf Seiner lorbergruͤnen Bahn
Iſt nie eine Tagesfriſt verfloſſen
Ohne daß Er Guts gethan —
Niemals kam ein junger Morgen,
Der in Seiner rechten Hand
Den Regierungsſtab nicht fand,
Schwer von Koͤniglichen Sorgen,
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Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/424>, abgerufen am 22.11.2024.
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