Zuruf an den Fremdling beim Marmorsarge Friedrichs des Großen am 18. August 1786.
Wandrer, weile noch und steh, Dich mit unsern Herzen zu betrüben Bei dem weißen Marmor, überschrieben: Friedrich, der Alleinzige. --
Siehe nur, so viel ist hier geblieben Von dem Ersten aller Könige -- Nur ein enges Beingehäuse Ward die Wohnung eines theuren Haupts, Voll Gedanken! stark, und hoch, und weise! Keine Nachwelt glaubts, Was Ihm unter Seinen Zeitgenossen Biographen, Redner, Dichter hier, Als ein Todtenopfer, ausgegossen, Da Sein Geist mit hoher Flugbegier
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Zuruf an den Fremdling beim Marmorſarge Friedrichs des Großen am 18. Auguſt 1786.
Wandrer, weile noch und ſteh, Dich mit unſern Herzen zu betruͤben Bei dem weißen Marmor, uͤberſchrieben: Friedrich, der Alleinzige. —
Siehe nur, ſo viel iſt hier geblieben Von dem Erſten aller Koͤnige — Nur ein enges Beingehaͤuſe Ward die Wohnung eines theuren Haupts, Voll Gedanken! ſtark, und hoch, und weiſe! Keine Nachwelt glaubts, Was Ihm unter Seinen Zeitgenoſſen Biographen, Redner, Dichter hier, Als ein Todtenopfer, ausgegoſſen, Da Sein Geiſt mit hoher Flugbegier
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Zuruf an den Fremdling
beim Marmorſarge
Friedrichs des Großen
am 18. Auguſt 1786.
Wandrer, weile noch und ſteh,
Dich mit unſern Herzen zu betruͤben
Bei dem weißen Marmor, uͤberſchrieben:
Friedrich, der Alleinzige. —
Siehe nur, ſo viel iſt hier geblieben
Von dem Erſten aller Koͤnige —
Nur ein enges Beingehaͤuſe
Ward die Wohnung eines theuren Haupts,
Voll Gedanken! ſtark, und hoch, und weiſe!
Keine Nachwelt glaubts,
Was Ihm unter Seinen Zeitgenoſſen
Biographen, Redner, Dichter hier,
Als ein Todtenopfer, ausgegoſſen,
Da Sein Geiſt mit hoher Flugbegier
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Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/423>, abgerufen am 22.11.2024.
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