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Keller, Gottfried: Der grüne Heinrich. Bd. 1. Braunschweig, 1854.

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mich froh und setzte mich mit in Schwung, ob¬
gleich ich nicht viel mehr davon verstand, als
mancher Professor, der zum zwölften Male über
Faust liest.

Indessen fühlte ich mich plötzlich beim Schwanze
gefaßt und rücklings in die Hexenküche gezogen,
wo bereits sämmtliche Katzen umhersprangen und
ein Schein und Gefunkel unzähliger Gesichter
und Augen aus dem Parterre hereinschimmerte.
Ich hatte bisher über meinen Betrachtungen die
zu Tage getretene Decoration der Hexenküche
übersehen und daher Vieles nachzuholen; denn
die phantastischen Dinge um mich her, die Zerr¬
bilder und Gespenster reizten mich sowohl, wie
das Treiben Mephistos, der Hexe und der an¬
dern Meerkatzen. Als ob ich nicht selbst eine
Meerkatze wäre und meine Aufgabe zu erfüllen
hätte, vergaß ich ganz die eingelernten Sprünge
und Possen und sah ruhig und selbstvergessen den
Anderen zu. Nun schaute Faust voll Entzücken
in den Zauberspiegel, und es nahm mich höchlich
Wunder, was es dort zu sehen gebe? Indem

mich froh und ſetzte mich mit in Schwung, ob¬
gleich ich nicht viel mehr davon verſtand, als
mancher Profeſſor, der zum zwoͤlften Male uͤber
Fauſt lieſt.

Indeſſen fuͤhlte ich mich ploͤtzlich beim Schwanze
gefaßt und ruͤcklings in die Hexenkuͤche gezogen,
wo bereits ſaͤmmtliche Katzen umherſprangen und
ein Schein und Gefunkel unzaͤhliger Geſichter
und Augen aus dem Parterre hereinſchimmerte.
Ich hatte bisher uͤber meinen Betrachtungen die
zu Tage getretene Decoration der Hexenkuͤche
uͤberſehen und daher Vieles nachzuholen; denn
die phantaſtiſchen Dinge um mich her, die Zerr¬
bilder und Geſpenſter reizten mich ſowohl, wie
das Treiben Mephiſtos, der Hexe und der an¬
dern Meerkatzen. Als ob ich nicht ſelbſt eine
Meerkatze waͤre und meine Aufgabe zu erfuͤllen
haͤtte, vergaß ich ganz die eingelernten Spruͤnge
und Poſſen und ſah ruhig und ſelbſtvergeſſen den
Anderen zu. Nun ſchaute Fauſt voll Entzuͤcken
in den Zauberſpiegel, und es nahm mich hoͤchlich
Wunder, was es dort zu ſehen gebe? Indem

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[270/0284] mich froh und ſetzte mich mit in Schwung, ob¬ gleich ich nicht viel mehr davon verſtand, als mancher Profeſſor, der zum zwoͤlften Male uͤber Fauſt lieſt. Indeſſen fuͤhlte ich mich ploͤtzlich beim Schwanze gefaßt und ruͤcklings in die Hexenkuͤche gezogen, wo bereits ſaͤmmtliche Katzen umherſprangen und ein Schein und Gefunkel unzaͤhliger Geſichter und Augen aus dem Parterre hereinſchimmerte. Ich hatte bisher uͤber meinen Betrachtungen die zu Tage getretene Decoration der Hexenkuͤche uͤberſehen und daher Vieles nachzuholen; denn die phantaſtiſchen Dinge um mich her, die Zerr¬ bilder und Geſpenſter reizten mich ſowohl, wie das Treiben Mephiſtos, der Hexe und der an¬ dern Meerkatzen. Als ob ich nicht ſelbſt eine Meerkatze waͤre und meine Aufgabe zu erfuͤllen haͤtte, vergaß ich ganz die eingelernten Spruͤnge und Poſſen und ſah ruhig und ſelbſtvergeſſen den Anderen zu. Nun ſchaute Fauſt voll Entzuͤcken in den Zauberſpiegel, und es nahm mich hoͤchlich Wunder, was es dort zu ſehen gebe? Indem

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Zitationshilfe: Keller, Gottfried: Der grüne Heinrich. Bd. 1. Braunschweig, 1854, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keller_heinrich01_1854/284>, abgerufen am 22.11.2024.