Keller, Gottfried: Der grüne Heinrich. Bd. 1. Braunschweig, 1854.Volk hinaus zu setzen! Doch was hindert mich Dieselbe näherte sich bei der Ankunft in der Da glühten im letzten Abendscheine griechische Volk hinaus zu ſetzen! Doch was hindert mich Dieſelbe naͤherte ſich bei der Ankunft in der Da gluͤhten im letzten Abendſcheine griechiſche <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0096" n="82"/> Volk hinaus zu ſetzen! Doch was hindert mich<lb/> eigentlich daran? Und ſchon wollte er wieder aus¬<lb/> ſteigen, als der Zug ſich mit einem grellen Pfiff<lb/> in Bewegung ſetzte und bald uͤber das Feld hin¬<lb/> glitt, die Sonne im Ruͤcken laſſend.</p><lb/> <p>Dieſelbe naͤherte ſich bei der Ankunft in der<lb/> großen Hauptſtadt, dem Reiſeziele Heinrichs,<lb/> ſchon ihrem Untergange und vergoldete mit ihren<lb/> letzten Strahlen die weite Ebene ſammt der Stadt<lb/> mit ihren Steinmaſſen und Baumwipfeln. Hein¬<lb/> rich hatte kaum ſeine Sachen in einem Gaſthofe<lb/> untergebracht, ſo lief er ungeduldig wieder auf<lb/> die Straße und ſtuͤrzte ſich unter das Wogen und<lb/> Treiben der Stadt.</p><lb/> <p>Da gluͤhten im letzten Abendſcheine griechiſche<lb/> Giebelfelder und gothiſche Thuͤrme; Saͤulen der<lb/> verſchiedenſten Art tauchten ihre geſchmuͤckten<lb/> Haͤupter noch in den Roſenglanz, helle gegoſſene<lb/> Bilder, funkelneu, ſchimmerten aus dem Hell¬<lb/> dunkel der Daͤmmerung, indeſſen buntbemalte<lb/> offene Hallen ſchon durch Laternenlicht erleuchtet<lb/> waren und von geſchmuͤckten Frauen durchwan¬<lb/> delt wurden. Steinbilder ragten in langen Rei¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [82/0096]
Volk hinaus zu ſetzen! Doch was hindert mich
eigentlich daran? Und ſchon wollte er wieder aus¬
ſteigen, als der Zug ſich mit einem grellen Pfiff
in Bewegung ſetzte und bald uͤber das Feld hin¬
glitt, die Sonne im Ruͤcken laſſend.
Dieſelbe naͤherte ſich bei der Ankunft in der
großen Hauptſtadt, dem Reiſeziele Heinrichs,
ſchon ihrem Untergange und vergoldete mit ihren
letzten Strahlen die weite Ebene ſammt der Stadt
mit ihren Steinmaſſen und Baumwipfeln. Hein¬
rich hatte kaum ſeine Sachen in einem Gaſthofe
untergebracht, ſo lief er ungeduldig wieder auf
die Straße und ſtuͤrzte ſich unter das Wogen und
Treiben der Stadt.
Da gluͤhten im letzten Abendſcheine griechiſche
Giebelfelder und gothiſche Thuͤrme; Saͤulen der
verſchiedenſten Art tauchten ihre geſchmuͤckten
Haͤupter noch in den Roſenglanz, helle gegoſſene
Bilder, funkelneu, ſchimmerten aus dem Hell¬
dunkel der Daͤmmerung, indeſſen buntbemalte
offene Hallen ſchon durch Laternenlicht erleuchtet
waren und von geſchmuͤckten Frauen durchwan¬
delt wurden. Steinbilder ragten in langen Rei¬
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