und Meer ruhten in tiefer Bläue oder in heitrem Silberton und in diesem badete sich die prächtige, edle Pflanzenwelt mit ihren klassisch einfachen und doch so reichen Formen. Dazwischen sangen und klangen die italischen Namen, wenn Römer die Gegenstände benannte und Bemerkungen über ihre Natur und Lage machte. Manchmal sah ich über die Blätter hinaus im Zimmer umher, wo ich hier eine rothe Fischerkappe aus Neapel, dort ein römi¬ sches Taschenmesser, eine Korallenschnur oder einen silbernen Haarpfeil erblickte; dann sah ich meinen neuen Beschützer aufmerksam und von Grund aus wohlwollend an, seine weiße Weste, seine Manschet¬ ten, und erst, wenn er das Blatt umwandte, fuhr mein Blick wieder auf dasselbe, um es noch ein¬ mal zu überfliegen, ehe das nächste erschien.
Als wir mit dieser Mappe zu Ende waren, ließ mich Römer noch flüchtig in einige andere blicken, von denen die eine einen Reichthum far¬ biger Details, die andere eine Unzahl Bleistift¬ studien, eine dritte lauter auf das Meer, Schiff¬ fahrt und Fischerei Bezügliches, eine vierte end¬ lich verschiedene Phänomene und Farbenwunder,
und Meer ruhten in tiefer Blaͤue oder in heitrem Silberton und in dieſem badete ſich die praͤchtige, edle Pflanzenwelt mit ihren klaſſiſch einfachen und doch ſo reichen Formen. Dazwiſchen ſangen und klangen die italiſchen Namen, wenn Roͤmer die Gegenſtaͤnde benannte und Bemerkungen uͤber ihre Natur und Lage machte. Manchmal ſah ich uͤber die Blaͤtter hinaus im Zimmer umher, wo ich hier eine rothe Fiſcherkappe aus Neapel, dort ein roͤmi¬ ſches Taſchenmeſſer, eine Korallenſchnur oder einen ſilbernen Haarpfeil erblickte; dann ſah ich meinen neuen Beſchuͤtzer aufmerkſam und von Grund aus wohlwollend an, ſeine weiße Weſte, ſeine Manſchet¬ ten, und erſt, wenn er das Blatt umwandte, fuhr mein Blick wieder auf daſſelbe, um es noch ein¬ mal zu uͤberfliegen, ehe das naͤchſte erſchien.
Als wir mit dieſer Mappe zu Ende waren, ließ mich Roͤmer noch fluͤchtig in einige andere blicken, von denen die eine einen Reichthum far¬ biger Details, die andere eine Unzahl Bleiſtift¬ ſtudien, eine dritte lauter auf das Meer, Schiff¬ fahrt und Fiſcherei Bezuͤgliches, eine vierte end¬ lich verſchiedene Phaͤnomene und Farbenwunder,
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und Meer ruhten in tiefer Blaͤue oder in heitrem
Silberton und in dieſem badete ſich die praͤchtige,
edle Pflanzenwelt mit ihren klaſſiſch einfachen und
doch ſo reichen Formen. Dazwiſchen ſangen und
klangen die italiſchen Namen, wenn Roͤmer die
Gegenſtaͤnde benannte und Bemerkungen uͤber ihre
Natur und Lage machte. Manchmal ſah ich uͤber
die Blaͤtter hinaus im Zimmer umher, wo ich hier
eine rothe Fiſcherkappe aus Neapel, dort ein roͤmi¬
ſches Taſchenmeſſer, eine Korallenſchnur oder einen
ſilbernen Haarpfeil erblickte; dann ſah ich meinen
neuen Beſchuͤtzer aufmerkſam und von Grund aus
wohlwollend an, ſeine weiße Weſte, ſeine Manſchet¬
ten, und erſt, wenn er das Blatt umwandte, fuhr
mein Blick wieder auf daſſelbe, um es noch ein¬
mal zu uͤberfliegen, ehe das naͤchſte erſchien.
Als wir mit dieſer Mappe zu Ende waren,
ließ mich Roͤmer noch fluͤchtig in einige andere
blicken, von denen die eine einen Reichthum far¬
biger Details, die andere eine Unzahl Bleiſtift¬
ſtudien, eine dritte lauter auf das Meer, Schiff¬
fahrt und Fiſcherei Bezuͤgliches, eine vierte end¬
lich verſchiedene Phaͤnomene und Farbenwunder,
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Keller, Gottfried: Der grüne Heinrich. Bd. 3. Braunschweig, 1854, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keller_heinrich03_1854/29>, abgerufen am 21.11.2024.
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