zusammengesetzten Wörtern, wo sie eben mit zwey Selbstlautern zusammenhangen, geschieht dieses nicht, wie in Bearbeiten geirrt, beurtheilen -- Die gedoppelten Selbstlauter, z. B. in Aal See u. d. gl. sind nur länger gezogene Selbstlauter.
§. 125.
Jn der italiänischen und lateinischen Sprache hingegen kommen selten zwey Selbstlauter in einer Sylbe zusammen. Sobald ihrer zwey unmittelbar auf einander folgen, werden sie immer in zwey Syl- ben getheilt, das ist, jeder mit seinem besonderen Nachdruck ausgesprochen, wieder so wie in der Mu- sik zwey Noten gestossen werden, wenn das Schleif- zeichen nicht darüber steht. Z. B. in der italiänischen Sprache: mai, assai, sei mia io voi suo &c. in der Lateinischen: aer, chaos, mea, ei, leo, Deus,
via
nur weggelassen, so, wie es auch im Schreiben weg- gelassen werden könnte. Wenn es aber ausgesprochen werden müßte, so machte es doch immer mit i nur ei- ne Sylbe.
IV. Abtheilung.
zuſammengeſetzten Woͤrtern, wo ſie eben mit zwey Selbſtlautern zuſammenhangen, geſchieht dieſes nicht, wie in Bearbeiten geirrt, beurtheilen — Die gedoppelten Selbſtlauter, z. B. in Aal See u. d. gl. ſind nur laͤnger gezogene Selbſtlauter.
§. 125.
Jn der italiaͤniſchen und lateiniſchen Sprache hingegen kommen ſelten zwey Selbſtlauter in einer Sylbe zuſammen. Sobald ihrer zwey unmittelbar auf einander folgen, werden ſie immer in zwey Syl- ben getheilt, das iſt, jeder mit ſeinem beſonderen Nachdruck ausgeſprochen, wieder ſo wie in der Mu- ſik zwey Noten geſtoſſen werden, wenn das Schleif- zeichen nicht daruͤber ſteht. Z. B. in der italiaͤniſchen Sprache: mai, aſſai, ſei mia io voi ſuo &c. in der Lateiniſchen: aer, chaos, mea, ei, leo, Deus,
via
nur weggelaſſen, ſo, wie es auch im Schreiben weg- gelaſſen werden koͤnnte. Wenn es aber ausgeſprochen werden muͤßte, ſo machte es doch immer mit i nur ei- ne Sylbe.
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IV. Abtheilung.
zuſammengeſetzten Woͤrtern, wo ſie eben mit zwey
Selbſtlautern zuſammenhangen, geſchieht dieſes nicht,
wie in Bearbeiten geirrt, beurtheilen —
Die gedoppelten Selbſtlauter, z. B. in Aal See
u. d. gl. ſind nur laͤnger gezogene Selbſtlauter.
§. 125.
Jn der italiaͤniſchen und lateiniſchen Sprache
hingegen kommen ſelten zwey Selbſtlauter in einer
Sylbe zuſammen. Sobald ihrer zwey unmittelbar
auf einander folgen, werden ſie immer in zwey Syl-
ben getheilt, das iſt, jeder mit ſeinem beſonderen
Nachdruck ausgeſprochen, wieder ſo wie in der Mu-
ſik zwey Noten geſtoſſen werden, wenn das Schleif-
zeichen nicht daruͤber ſteht. Z. B. in der italiaͤniſchen
Sprache: mai, aſſai, ſei mia io voi ſuo &c. in
der Lateiniſchen: aer, chaos, mea, ei, leo, Deus,
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(*) nur weggelaſſen, ſo, wie es auch im Schreiben weg-
gelaſſen werden koͤnnte. Wenn es aber ausgeſprochen
werden muͤßte, ſo machte es doch immer mit i nur ei-
ne Sylbe.
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Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/268>, abgerufen am 23.11.2024.
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