Buchstaben begleiten, nicht gewohnt ist, so kann er sich nicht mäßigen, und läßt anstatt diesem Nachwind die Stimme nachtönen, so wie wenn noch ein kur- zes ö nachfolgte. Er spricht Bockö statt Bock, Gottö statt Gott.
Jm Deutschen endigen sich unzählige Wörter mit K, und T; mit P aber nur wenige. Schlapp, plump, knap und etwan noch einige. Die übri- gen sind gemeiniglich weiblichen Geschlechts und ha- ben ein e am Ende, welches die Aussprache des p erleichtert. Lampe, Treppe, Suppe, Kappe Alpe u. s. f.
Zweyte Klasse.
§. 131.
Die Wind- Mitlauter sind jene, die durch einen bloßen, auf verschiedene Art aus dem Munde ge- stossenen Wind oder Hauch gebildet werden, und ohne Mithülfe irgend eines anderen Mitlauters, oder Selbst-
lau-
IV. Abtheilung.
Buchſtaben begleiten, nicht gewohnt iſt, ſo kann er ſich nicht maͤßigen, und laͤßt anſtatt dieſem Nachwind die Stimme nachtoͤnen, ſo wie wenn noch ein kur- zes oͤ nachfolgte. Er ſpricht Bockoͤ ſtatt Bock, Gottoͤ ſtatt Gott.
Jm Deutſchen endigen ſich unzaͤhlige Woͤrter mit K, und T; mit P aber nur wenige. Schlapp, plump, knap und etwan noch einige. Die uͤbri- gen ſind gemeiniglich weiblichen Geſchlechts und ha- ben ein e am Ende, welches die Ausſprache des p erleichtert. Lampe, Treppe, Suppe, Kappe Alpe u. ſ. f.
Zweyte Klaſſe.
§. 131.
Die Wind- Mitlauter ſind jene, die durch einen bloßen, auf verſchiedene Art aus dem Munde ge- ſtoſſenen Wind oder Hauch gebildet werden, und ohne Mithuͤlfe irgend eines anderen Mitlauters, oder Selbſt-
lau-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0280"n="230"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">IV</hi>. Abtheilung.</hi></fw><lb/>
Buchſtaben begleiten, nicht gewohnt iſt, ſo kann er<lb/>ſich nicht maͤßigen, und laͤßt anſtatt dieſem Nachwind<lb/>
die Stimme nachtoͤnen, ſo wie wenn noch ein <hirendition="#b">kur-<lb/>
zes oͤ</hi> nachfolgte. Er ſpricht <hirendition="#b">Bockoͤ</hi>ſtatt <hirendition="#b">Bock,<lb/>
Gottoͤ</hi>ſtatt <hirendition="#b">Gott</hi>.</p><lb/><p>Jm Deutſchen endigen ſich unzaͤhlige Woͤrter<lb/>
mit <hirendition="#aq">K</hi>, und <hirendition="#aq">T</hi>; mit <hirendition="#aq">P</hi> aber nur wenige. <hirendition="#b">Schlapp,<lb/>
plump, knap</hi> und etwan noch einige. Die uͤbri-<lb/>
gen ſind gemeiniglich weiblichen Geſchlechts und ha-<lb/>
ben ein <hirendition="#aq">e</hi> am Ende, welches die Ausſprache des<lb/><hirendition="#aq">p</hi> erleichtert. <hirendition="#b">Lampe, Treppe, Suppe, Kappe<lb/>
Alpe</hi> u. ſ. f.</p></div></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="3"><head><hirendition="#b">Zweyte Klaſſe</hi>.</head><lb/><divn="4"><head>§. 131.</head><lb/><p><hirendition="#b"><hirendition="#in">D</hi>ie Wind- Mitlauter</hi>ſind jene, die durch<lb/>
einen bloßen, auf verſchiedene Art aus dem Munde ge-<lb/>ſtoſſenen Wind oder Hauch gebildet werden, und ohne<lb/>
Mithuͤlfe irgend eines anderen Mitlauters, oder Selbſt-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">lau-</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[230/0280]
IV. Abtheilung.
Buchſtaben begleiten, nicht gewohnt iſt, ſo kann er
ſich nicht maͤßigen, und laͤßt anſtatt dieſem Nachwind
die Stimme nachtoͤnen, ſo wie wenn noch ein kur-
zes oͤ nachfolgte. Er ſpricht Bockoͤ ſtatt Bock,
Gottoͤ ſtatt Gott.
Jm Deutſchen endigen ſich unzaͤhlige Woͤrter
mit K, und T; mit P aber nur wenige. Schlapp,
plump, knap und etwan noch einige. Die uͤbri-
gen ſind gemeiniglich weiblichen Geſchlechts und ha-
ben ein e am Ende, welches die Ausſprache des
p erleichtert. Lampe, Treppe, Suppe, Kappe
Alpe u. ſ. f.
Zweyte Klaſſe.
§. 131.
Die Wind- Mitlauter ſind jene, die durch
einen bloßen, auf verſchiedene Art aus dem Munde ge-
ſtoſſenen Wind oder Hauch gebildet werden, und ohne
Mithuͤlfe irgend eines anderen Mitlauters, oder Selbſt-
lau-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/280>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.