Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite
IV. Abtheilung.
B
§. 136.

Ein Mitlauter der 3ten Klasse, nämlich ein
zusammengesetzter Stimmitlauter.

Ein Mitlauter ist er, weil er ohne mit ei-
nem Selbstlauter verbunden zu seyn, nie ganz ver-
nommen werden kann. Zusammengesetzt ist er,
weil er nicht durch eine und die nämliche Lage aus-
gesprochen werden kann, sondern aus seiner anfäng-
lichen Lage in eine andere übergehen muß, um
verständlich zu werden. Warum ich ihn aber un-
ter die Stimmitlauter setze, ist, weil er, ehe
sich noch sein Selbstlauter, der ihn begleitet, hören
läßt, schon von sich selbst einen Laut gibt, obschon
dieser nicht der Laut irgend eines Selbstlauters, son-
dern mehr ein dumpfes Gemurmel ist. Die Lage
worin dieser Buchstab anfängt, ist diese:

1. Die Stimme tönet:
2. Die Nase ist geschlossen:
3. Die
IV. Abtheilung.
B
§. 136.

Ein Mitlauter der 3ten Klaſſe, naͤmlich ein
zuſammengeſetzter Stimmitlauter.

Ein Mitlauter iſt er, weil er ohne mit ei-
nem Selbſtlauter verbunden zu ſeyn, nie ganz ver-
nommen werden kann. Zuſammengeſetzt iſt er,
weil er nicht durch eine und die naͤmliche Lage aus-
geſprochen werden kann, ſondern aus ſeiner anfaͤng-
lichen Lage in eine andere uͤbergehen muß, um
verſtaͤndlich zu werden. Warum ich ihn aber un-
ter die Stimmitlauter ſetze, iſt, weil er, ehe
ſich noch ſein Selbſtlauter, der ihn begleitet, hoͤren
laͤßt, ſchon von ſich ſelbſt einen Laut gibt, obſchon
dieſer nicht der Laut irgend eines Selbſtlauters, ſon-
dern mehr ein dumpfes Gemurmel iſt. Die Lage
worin dieſer Buchſtab anfaͤngt, iſt dieſe:

1. Die Stimme toͤnet:
2. Die Naſe iſt geſchloſſen:
3. Die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0286" n="236"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">IV</hi>. Abtheilung.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">B</hi> </hi> </head><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 136.</head><lb/>
              <p>Ein Mitlauter der 3ten Kla&#x017F;&#x017F;e, na&#x0364;mlich ein<lb/><hi rendition="#b">zu&#x017F;ammenge&#x017F;etzter Stimmitlauter</hi>.</p><lb/>
              <p>Ein <hi rendition="#b">Mitlauter</hi> i&#x017F;t er, weil er ohne mit ei-<lb/>
nem Selb&#x017F;tlauter verbunden zu &#x017F;eyn, nie ganz ver-<lb/>
nommen werden kann. <hi rendition="#b">Zu&#x017F;ammenge&#x017F;etzt</hi> i&#x017F;t er,<lb/>
weil er nicht durch eine und die na&#x0364;mliche Lage aus-<lb/>
ge&#x017F;prochen werden kann, &#x017F;ondern aus &#x017F;einer anfa&#x0364;ng-<lb/>
lichen Lage in eine andere u&#x0364;bergehen muß, um<lb/>
ver&#x017F;ta&#x0364;ndlich zu werden. Warum ich ihn aber un-<lb/>
ter die <hi rendition="#b">Stimmitlauter</hi> &#x017F;etze, i&#x017F;t, weil er, ehe<lb/>
&#x017F;ich noch &#x017F;ein Selb&#x017F;tlauter, der ihn begleitet, ho&#x0364;ren<lb/>
la&#x0364;ßt, &#x017F;chon von &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t einen Laut gibt, ob&#x017F;chon<lb/>
die&#x017F;er nicht der Laut irgend eines Selb&#x017F;tlauters, &#x017F;on-<lb/>
dern mehr ein dumpfes Gemurmel i&#x017F;t. Die Lage<lb/>
worin die&#x017F;er Buch&#x017F;tab anfa&#x0364;ngt, i&#x017F;t die&#x017F;e:</p><lb/>
              <list>
                <item>1. Die Stimme to&#x0364;net:</item><lb/>
                <item>2. Die Na&#x017F;e i&#x017F;t ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en:</item><lb/>
                <fw place="bottom" type="catch">3. Die</fw><lb/>
              </list>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[236/0286] IV. Abtheilung. B §. 136. Ein Mitlauter der 3ten Klaſſe, naͤmlich ein zuſammengeſetzter Stimmitlauter. Ein Mitlauter iſt er, weil er ohne mit ei- nem Selbſtlauter verbunden zu ſeyn, nie ganz ver- nommen werden kann. Zuſammengeſetzt iſt er, weil er nicht durch eine und die naͤmliche Lage aus- geſprochen werden kann, ſondern aus ſeiner anfaͤng- lichen Lage in eine andere uͤbergehen muß, um verſtaͤndlich zu werden. Warum ich ihn aber un- ter die Stimmitlauter ſetze, iſt, weil er, ehe ſich noch ſein Selbſtlauter, der ihn begleitet, hoͤren laͤßt, ſchon von ſich ſelbſt einen Laut gibt, obſchon dieſer nicht der Laut irgend eines Selbſtlauters, ſon- dern mehr ein dumpfes Gemurmel iſt. Die Lage worin dieſer Buchſtab anfaͤngt, iſt dieſe: 1. Die Stimme toͤnet: 2. Die Naſe iſt geſchloſſen: 3. Die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/286
Zitationshilfe: Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/286>, abgerufen am 23.11.2024.