doch offen ist, und so umgekehrt. Daher rath' ich bey allen solchen Versuchen mit dem B die Nase mit der Hand fest zusammen zu drücken um sich ja zu über- zeugen, daß da keine Luft herauskömmt.
Fehler bey dem B.
§. 140.
Dieser Buchstab wird durchgängig gut ausge- sprochen, und ich habe dabey nie einen Fehler, wohl aber oft bemerket, daß er mit dem P ver- wechselt wird. Bey Engelländern, Franzosen, Jtaliä- nern, Ungarn, Jlliriern und allen mir bekannten europäischen Nationen hab' ich diese Verwechslung selten, oder wohl gar nie beobachtet. Nur in Deutsch- land allein wird das P sehr oft anstatt des B ge- braucht. Man findet da ganze Provinzen, deren Bewohner ihr ganzes Leben hindurch kein B aus- gesprochen haben, ja es nicht einmahl ausspre- chen können. Sie sagen Praun Pier, Putter-
prot
IV. Abtheilung.
doch offen iſt, und ſo umgekehrt. Daher rath' ich bey allen ſolchen Verſuchen mit dem B die Naſe mit der Hand feſt zuſammen zu druͤcken um ſich ja zu uͤber- zeugen, daß da keine Luft herauskoͤmmt.
Fehler bey dem B.
§. 140.
Dieſer Buchſtab wird durchgaͤngig gut ausge- ſprochen, und ich habe dabey nie einen Fehler, wohl aber oft bemerket, daß er mit dem P ver- wechſelt wird. Bey Engellaͤndern, Franzoſen, Jtaliaͤ- nern, Ungarn, Jlliriern und allen mir bekannten europaͤiſchen Nationen hab' ich dieſe Verwechslung ſelten, oder wohl gar nie beobachtet. Nur in Deutſch- land allein wird das P ſehr oft anſtatt des B ge- braucht. Man findet da ganze Provinzen, deren Bewohner ihr ganzes Leben hindurch kein B aus- geſprochen haben, ja es nicht einmahl ausſpre- chen koͤnnen. Sie ſagen Praun Pier, Putter-
prot
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0296"n="246"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">IV</hi>. Abtheilung.</hi></fw><lb/>
doch offen iſt, und ſo umgekehrt. Daher rath' ich bey<lb/>
allen ſolchen Verſuchen mit dem <hirendition="#aq">B</hi> die Naſe mit der<lb/>
Hand feſt zuſammen zu druͤcken um ſich ja zu uͤber-<lb/>
zeugen, daß da keine Luft herauskoͤmmt.</p></div></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="3"><head><hirendition="#b">Fehler bey dem <hirendition="#aq">B</hi></hi>.</head><lb/><divn="4"><head>§. 140.</head><lb/><p><hirendition="#in">D</hi>ieſer Buchſtab wird durchgaͤngig gut ausge-<lb/>ſprochen, und ich habe dabey nie einen Fehler,<lb/>
wohl aber oft bemerket, daß er mit dem <hirendition="#aq">P</hi> ver-<lb/>
wechſelt wird. Bey Engellaͤndern, Franzoſen, Jtaliaͤ-<lb/>
nern, Ungarn, Jlliriern und allen mir bekannten<lb/>
europaͤiſchen Nationen hab' ich dieſe Verwechslung<lb/>ſelten, oder wohl gar nie beobachtet. Nur in Deutſch-<lb/>
land allein wird das <hirendition="#aq">P</hi>ſehr oft anſtatt des <hirendition="#aq">B</hi> ge-<lb/>
braucht. Man findet da ganze Provinzen, deren<lb/>
Bewohner ihr ganzes Leben hindurch kein <hirendition="#aq">B</hi> aus-<lb/>
geſprochen haben, ja es nicht einmahl ausſpre-<lb/>
chen koͤnnen. Sie ſagen <hirendition="#b">Praun Pier, Putter-</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#b">prot</hi></fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[246/0296]
IV. Abtheilung.
doch offen iſt, und ſo umgekehrt. Daher rath' ich bey
allen ſolchen Verſuchen mit dem B die Naſe mit der
Hand feſt zuſammen zu druͤcken um ſich ja zu uͤber-
zeugen, daß da keine Luft herauskoͤmmt.
Fehler bey dem B.
§. 140.
Dieſer Buchſtab wird durchgaͤngig gut ausge-
ſprochen, und ich habe dabey nie einen Fehler,
wohl aber oft bemerket, daß er mit dem P ver-
wechſelt wird. Bey Engellaͤndern, Franzoſen, Jtaliaͤ-
nern, Ungarn, Jlliriern und allen mir bekannten
europaͤiſchen Nationen hab' ich dieſe Verwechslung
ſelten, oder wohl gar nie beobachtet. Nur in Deutſch-
land allein wird das P ſehr oft anſtatt des B ge-
braucht. Man findet da ganze Provinzen, deren
Bewohner ihr ganzes Leben hindurch kein B aus-
geſprochen haben, ja es nicht einmahl ausſpre-
chen koͤnnen. Sie ſagen Praun Pier, Putter-
prot
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/296>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.